Männertraum auf drei Rädern: Von 810 PS in den Sitz gedrückt
Irgendwie hat dieses Dreirad etwas von einem Autoscooter: Man sitzt unmittelbar über dem Boden, die Lenkung unheimlich direkt, man flitzt mit viel Spaß um die Kurven. Und elektrisch angetrieben ist der Black Mamba auch. Allerdings presst er uns mit 810 PS in den Sitz. Was für eine Vorfreude.
Ingenieure auf Malta haben sich dieses Spaßmobil ausgedacht. Das ist sicher ein Grund dafür, dass der Elektroflitzer wie ein Rennauto ohne Dach auskommen muss. Und seine Vorderräder sind so ausgestellt wie bei richtigen Rennboliden.
Und doch ist beim Black Mamba des Herstellers Valene Motors vieles anders als bei einem Rennauto. Besonders auffallend: Das Auto hat nur drei Räder. Ganz hinten ist an einer Einarmschwinge ein fetter Schluffen montiert, der das Auto antreibt.
Drei Motorgrößen bis 810 PS zur Auswahl
Der Radnabenmotor im Rad hat es in sich. Schon der Basismotor mit einer Leistung von 107 PS (80 kW) beschleunigt das Dreirad in nur 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wem das zu wenig ist, kann die stärkste Version mit 810 PS (600 kW) wählen. Was die kann, verrät Valene allerdings nicht. Wie auch die Informationen über Geschwindigkeit und Fahrverhalten spärlich sind, obwohl das Elektrodreirad schon 2017 in Serie gehen soll.
Immerhin erfahren wir, dass das Auto nur 3,71 m lang ist, mit 1,98 m allerdings sehr breit. Die Höhe liegt bei 1,10 m – kein Wunder, ein Dach fehlt ja. Der Schwerpunkt liegt weit unten, so dass die Ingenieure in Verbindung mit dem breiten Radstand eine gute Straßenlage versprechen. Die ist angesichts des Kraftprotzes im Hinterrad aber auch nötig.
Rahmen aus Stahl- und Aluminiumrohren
Stabilität gibt dem Auto ein Gitterrohrrahmen aus Stahl- und Aluminiumrohren. Platz haben im Black Mamba zwei Passagiere, die nicht wie in Messerschmitts Kabinenroller hintereinander, sondern nebeneinander sitzen. Was die Konstruktion wiegt, verraten die Ingenieure nicht.
Apropos Messerschmitt: Es gibt auch eine moderne Homage an das Dreirad von Messerschmitt. Ebenfalls mit Elektroantrieb, allerdings viel, viel langsamer als die Black Mamba. Aber mit ganz viel Stil.
Größter Akku bietet Reichweite von bis zu 500 km
Offener berichtet das Unternehmen Valene über Batterien und Reichweiten. Und die sind angesichts des Leichtbaus beachtlich. Der stärkste Akku mit einer Kapazität von 50 kWh soll bis zu 500 km Reichweite bieten. Die 30-kWh-Batterie ermöglicht 310 km, die 15-kWh-Version noch 180 km.
Besonders kurz sind die Ladezeiten. Valene Motors verspricht, dass die große Batterie schon nach einer Stunde voll geladen ist, der kleinste Akku braucht nur 15 Minuten, jeweils bei Anschluss eines Ladestroms von 50 kW. An Schnellladestationen sollen alle Akkus, egal welcher Größe, innerhalb von fünf Minuten aufgeladen sein.
Untergebracht sind die Batterien hinter den Sitzen. Beim Bremsen wird sogar Energie zurückgewonnen.
Das Spielzeug ist ziemlich teuer
Die unangenehme Nachricht zum Schluss: Für die Einsteigerversion verlangen die Malteser 35.000 Euro. Die Preise der beiden größeren Versionen werden noch nicht genannt. Da läuft Valene Motors Gefahr, über das Prototypenstadium nicht hinauszukommen.
Wenn Sie günstiger in einem Dreirad losrollen wollen – und dann noch mit einem Dach –, dann versuchen Sie es doch mal mit dem Dreirad „mö“. Das Fahrzeug lässt sich per Muskelkraft und Elektromotor fahren.
Dieselbe Idee hatten auch ein paar junge Griechen, die das Sunnyclist erfunden haben – ein Dreirad, das mit Pedalkraft und von einem Elektromotor angetrieben wird.
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