Mercedes: Elektrischer Silberpfeil bringt 750 PS auf die Straße
Grund zur Freude für Fans des Silberpfeils: Mercedes bringt den deutschen Grand-Prix-Rennwagen von 1937 als Show-Car zurück. Die Elektroversion namens Vision EQ Silver Arrow hat 750 PS. Und eine erstaunliche Reichweite.
„Mit historischen Silberpfeilen war Mercedes-Benz schon vor über 80 Jahren ein Geschwindigkeitspionier – unter anderem dank deren Stromlinienformen“, sagt Gordon Wagener, Chief Design Officer der Daimler AG, die den Elektrowagen im kalifornischen Peeble Beach vorgestellt hat, auf der Monterey Car Week 2018. „Daran knüpft der Vision EQ Silver Arrow an. Auf Beschleunigung und Fahrspaß ausgelegt, verkörpert er den progressiven Luxus und gibt einen Ausblick in die Zukunft unserer Designs.“
750 PS und 400 km Reichweite
Fahrspaß scheint garantiert zu sein. Unter der Motorhaube des Silberpfeils sitzt ein Elektromotor, der eine Leistung von 550 kW (750 PS) hat. In den Unterboden ist ein flacher Akku mit einer Kapazität von 80 kWh eingelassen, der eine Reichweite von über 400 km ermöglichen soll. Seitliche Luftschlitze sorgen für die Kühlung. Die Höchstgeschwindigkeit? Daimler gibt keine an. Es dürfte aber zur Sache gehen, falls der Stromer an den Grand-Prix-Rennwagen von 1937 anknüpft. Der Rennfahrer Rudolf Caracciola knackte mit dem Silberpfeil W 125 den Geschwindigkeitsrekord auf öffentlichen Straßen, der bis 2017 Bestand hatte: 432,7 km/h.
Ausfahrbare Heckspoiler als Luftbremse
Vision EQ Silver Arrow ist nicht nur schnell, sondern auch ein Hingucker. Die Karosserie des 5,30 m langen Elektroautos besteht aus Kohlefaser, darüber schmiegt sich wie flüssiges Metall eine Lackierung in Alubeam-Silber.
Die Frontmaske ist als Display gestaltet, der gesamte Wagen von roten und blauen Leuchtbändern umzogen und der vertiefte EQ-Schriftzug blau beleuchtet. Auf Wunsch lassen sich zudem zwei Heckspoiler als Luftbremse ausfahren. Das auffälligste Highlight jedoch ist die Fahrerkanzel. Sie lässt sich nach vorn aufklappen.
Beamer und Touchscreens im Inneren
Im Inneren erwartet den Fahrer modernste Technik. Oberhalb des Lenkrads sitzt ein Panoramabildschirm, auf den ein Beamer ein 3D-Bild der Umgebung projiziert. In dieses Bild sind Kontrahenten eingeblendet, historische oder aktuelle Silberpfeil-Rennwagen, gegen die der Fahrer ein virtuelles Rennen fahren kann.
Im Lenkrad sitzt zudem ein Touchscreen, über den der Fahrer nicht nur die Fahrcharakteristik verändert, sondern auch den Sound. So ist es beispielsweise möglich, während der Fahrt den Klang eines Mercedes-AMG V8-Motors abspielen zu lassen. Oder den Sound eines Formel-1-Silberpfeils. An Spielereien hat Daimler nicht gespart.
Vorbild des Vision EQ ist der W 125-Zwölfzylinder-Rekordwagen von 1937. Die Flugzeugindustrie lieferte damals wichtige Impulse für die Form. Um den Auftrieb an der Vorderachse zu senken, haben die Designer die Front runder gestaltet, weiter nach unten gezogen und den vorderen Überhang verkürzt. Ein längeres und stärker angehobenes Heck reduzierte den Auftrieb an der Hinterachse. Markantes Merkmal ist zudem die runde Cockpitverglasung, die dem Querschnitt eines Tropfens nachempfunden ist.
Audi hat ebenfalls zu einem Nostalgie-Exkurs hinreißen lassen. Der Autobauer hat mit dem 3D-Drucker den Silberpfeil Auto Union Typ C von 1936 wiederbelebt.
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