MetaWindow: DB setzt auf Lärmschutz mit Durchblick
Die Deutsche Bahn (DB) und Phononic Vibes haben MetaWindow entwickelt, transparente Schallschutzwände, die Lärmschutz mit Ästhetik verbinden. Sie bieten hohe Schallabsorption, Transparenz und passen sich gut in die Umgebung ein, ohne wichtige Aussichten zu blockieren.
Die Deutsche Bahn (DB) hat innovative transparente Schallschutzwände entwickelt, die besonders gut gegen Lärm schützen. Das MetaWindow kombiniert die Lärmschutzeigenschaften herkömmlicher Wände mit der optischen Transparenz. Das Besondere daran ist die Verwendung von spezieller Metatechnologie, die den Schutz vor Lärm im Vergleich zu herkömmlichen Systemen verbessert. Die DB und das italienische Startup Phononic Vibes haben das System gemeinsam entwickelt und es wurde erstmals beim Greentech Festival in Berlin präsentiert. Es soll dieses Jahr beim Bau der S4 in Hamburg verwendet werden.
Mit transparenten Lärmschutzwänden Akzeptanz der Anwohner gewinnen
Berthold Huber, der DB-Infrastrukturvorstand, betonte, dass um die Klimaschutzziele zu erreichen, es erforderlich sei, den Verkehr auf die Schiene zu verlagern und das Schienennetz auszubauen und zu erweitern. Er erklärte, dass die Lärmminderung im Schienenverkehr entscheidend sei, um die Akzeptanz der Anwohner zu gewinnen. „Bei der transparenten Lärmschutzwand müssen sich Kommunen nicht mehr zwischen Optik und Funktionalität entscheiden.“
Die innovative Metatechnologie der MetaWindow-Wände ist darauf ausgelegt, bestimmte Schallfrequenzen gezielt zu absorbieren, was in Kombination mit herkömmlichem Material zu einer starken Lärmminderung führt. MetaWindow soll die erste Wand auf dem Markt sein, die sowohl eine hohe Schallabsorption (34 bis 37 Dezibel) als auch eine hohe Transparenz (bis zu 72 Prozent) bietet. Im Gegensatz dazu sind bisherige transparente Lärmschutzwände weniger wirksam und entsprechen nicht den gesetzlichen Anforderungen für den Einsatz entlang der Schiene.
Lärmschutz mit Durchblick MetaWindow für besondere Standorte
MetaWindow wurde speziell für Standorte entwickelt, an denen hochwirksame Lärmschutzwände gesetzlich vorgeschrieben sind. Diese Standorte umfassen besonders Bahnstrecken in städtischen Gebieten, touristische Orte, Wohngebiete und geschützte Naturlandschaften. Sowohl Menschen, die in der Umgebung wohnen, als auch die, die mit dem Zug unterwegs sind, könnten davon profitieren, weil sie eine klare Aussicht während der Fahrt haben könnten. Denn: MetaWindow sorgt dafür, dass wichtige Aussichten nicht blockiert werden, und die Wände passen besser zur Umgebung.
Höhere Kosten für Lärmschutz mit Durchblick
Allerdings ist MetaWindow teurer in der Herstellung als herkömmliche Lärmschutzwände, aber das betrifft nur die reinen Materialkosten der Lärmschutzwand selbst. Andere Ausgaben wie Personal und Material für die Installation und den Bau sollten gleich bleiben. Wenn man aber die Gesamtkosten betrachtet und die potenziellen Einsparungen durch schnellere Genehmigungsverfahren aufgrund besserer Akzeptanzquoten berücksichtigt, könnte laut Bahn der zusätzliche Wert, den MetaWindow bietet, die höheren Materialkosten weit überwiegen.
Lärmschutz hat für die Deutsche Bahn (DB) eine hohe Priorität und ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie, der Starken Schiene. Ein zentraler Bereich dieser Strategie, die „Grüne Transformation“, setzt sich unter anderem zum Ziel, bis 2050 alle und bis 2030 mehr als die Hälfte der betroffenen Anwohner zu entlasten. Die DB verfolgt dieses Ziel durch zwei Hauptansätze: lokale Lärmschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Lärmminderung an den Zügen selbst. Bis 2030 sollen etwa 3.250 Kilometer des bestehenden Schienennetzes schallgedämmt werden, bis 2050 sogar 6.500 Kilometer. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen plant die DB, Lärmschutz in ihre zahlreichen geplanten Neu- und Ausbauprojekte zu integrieren, was auch den Ausbau und die Modernisierung von Lärmschutzwänden umfasst.
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