Millionenrückrufe bei GM und Toyota sind Folge der Gleichteilestrategie
Die jüngsten Massenrückrufe bei den Autobauern GM und Toyota haben nach Ansicht von Dr. Thomas Schlick, Automobilexperte der Unternehmensberatung Roland Berger, ihren Hauptgrund in der weltweiten Gleichteilestrategie.
Es liege in der Natur der Sache, „dass aufgrund der Gleichteilestrategie die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge schlagartig nach oben geht“, sagte Schlick den VDI nachrichten. „Wenn Sie dann einen Fehler haben, dann haben Sie gleich ein sehr, sehr großes Problem. Das ist der große Unterschied zu früher.“
Gleichteilestrategie ist ein Muss
Doch mit diesem Risiko müsse die Autoindustrie leben. Denn die Gleichteilestrategie sei „nicht irgendeine Option, sondern ein absolutes Muss, wenn Sie wettbewerbsfähig sein und ihre Fahrzeuge erfolgreich am Weltmarkt platzieren wollen“ Zugleich machte sich der ehemalige Technik-Geschäftsführer des VDA für ein verbessertes Qualitätsmangement stark: „Das kann nicht einer alleine reparieren oder in die Hand nehmen, sondern die ganze Firma muss darauf ausgerichtet sein“, betonte der Experte.
Insgesamt sei die deutsche Autbranche hier aber bereits auf einem guten Weg. „Allerdings muss man gerade im Hinblick auf die vielen Gleich- und sicherheitsrelevanten Teile, die im Zuge der Fahrerassistenzsysteme kommen werden, noch genauer hinschauen.“
Toyota musste 6,4 Millionen Autos in die Werkstätten rufen
In den vergangenen Wochen hatten gleich mehrere Millionenrückrufe die Autobranche erschüttert: GM musste infolge defekter Zünschlösser, auf deren Konto mindestens 13 Verkehrstote un den USA gehen, weltweit 2,6 Mio Autos zurückgerufen. Auch Toyota hatte wegen verschiedener Mängel 6,4 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordert und zahlt in den USA eine Strafe von 1,2 Milliarden US-Dollar.
Das Interview mit Schlick lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der VDI nachrichten oder hier.
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