Mit dieser App haben Fluggäste auch im Mittelgang freie Sicht zur Erde
Buchen Sie im Flieger auch am liebsten einen Fensterplatz, um den Blick auf die Erde zu genießen? Das ist bald nicht mehr nötig: Die Lufthansa bietet künftig allen Fluggästen freie Rundumsicht. Dafür bekommen die Maschinen aber keinen gläsernen Boden, sondern die Passagiere eine VR-Brille auf die Nase. Sind das gute Aussichten?
Die Lufthansa hat auf der Tourismusmesse ITB eine App vorgestellt, mit der Reisende passend zur aktuellen Position des Fliegers virtuell auf die überflogene Landschaft blicken können. Außer dem Smartphone wird dafür eine VR-Brille benötigt. Entwickelt hat die Software namens VR Moving Map das Unternehmen 3spin aus Darmstadt, welches sich als „digitaler Pionier“ versteht.
Wie es sich anfühlt, nicht nur durch ein beengtes Fensterchen, sondern ungestört aus dem Flugzeuge zu schauen, konnten die Besucher der ITB in Berlin bei einem virtuellen Flug von Frankfurt nach Dubai erleben. Als VR-Brille wurde die Gear VR von Samsung benutzt.
Auch nachts und bei Wolken
Passagiere auf Langstreckenflügen sehen in der Regel lediglich auf Monitoren, welche Städte und Regionen sie gerade überfliegen. Selbst beim Blick aus dem Fenster lässt sich häufig nicht allzu viel erkennen: Die Wolkendecke ist zu dicht oder es ist zu dunkel. „Um das zu ändern, haben wir zusammen mit dem Lufthansa Customer Experience Team die VR Moving Map entwickelt“, sagt Thomas Hoger von 3spin. Mithilfe einer Virtual-Reality-Brille könne der Fluggast so Berge, Seen und Städte unter sich betrachten – egal ob es Tag, Nacht, sonnig oder bewölkt ist.
Zudem lassen sich mit Hilfe von 360-Grad-Fotos und -Videos Sehenswürdigkeiten auf dem Weg genauer in Augenschein nehmen. Auch reizvoll: Man kann sogar dem Piloten virtuell über die Schulter schauen, Fluginformationen wie die aktuelle Geschwindigkeit, Flughöhe, Außentemperatur und Entfernung zum Ziel abfragen.
WLAN-Verbindung an Bord
Dabei greift die Smartphone-App per WLAN-Verbindung an Bord auf Flugdaten zu und streamt sie auf das Gerät des Passagiers. Die Position des Flugzeugs wird in Echtzeit mit 3D-Daten kombiniert. Weitere Details zur Verfügbarkeit und den technischen Voraussetzungen haben Lufthansa und 3spin noch nicht bekannt gegeben. Es handele sich um eine „funktionsfähige Konzeptstudie für die Bordunterhaltung der Zukunft“.
Zur VR-App passen würde ein ungewöhnlicher Entwurf einer futuristischen Passagiermaschine, bei der es erst gar kein Fenster mehr gibt. Dafür aber einen Hybridantrieb, in den Rumpf integrierte Tragflächen und viel Platz.
Oder warten Sie doch lieber, bis es das sogenannte Sky Deck von Windspeed Technologies tatsächlich gibt. Dabei handelt es sich um eine gläserne Kuppel, ausgestattet mit zwei Flugzeugsitzen. Sie befindet sich über der normalen Kabine. Und von dort oben könnten Passagiere mitten in den Wolken einen 360°-Panoramablick genießen. Hört sich irgendwie spannender an. Ist aber auch nur etwas für einen kleinen Kreis.
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