Modell 3: Tesla will neues Mittelklasseauto bauen
Tesla weitet seine Produktpalette aus: Ein viertes kostengünstigeres Fahrzeugmodell will das kalifornische Unternehmen 2016 präsentieren. Das kündigte Elon Musk, Firmenchef des Herstellers für Elektroautos, jetzt im britischen Magazin „Auto Express“ an. Das Modell 3 von Tesla soll dem 3er von BMW Konkurrenz machen.
Eine erste Enttäuschung musste Elon Musk im Zusammenhang mit der Entwicklung seines neuen Elektroautos für die Mittelklasse bereits hinnehmen. Wie der Tesla-Firmenchef im Interview mit dem britischen Magazin „Auto Express“ erzählte, habe Ford ihm den Wunschnamen für das kleinere und günstigere Modell schon gründlich vermasselt: „Wir haben das Modell S für die Limousine und das Modell X für den Crossover-SUV und als ein Freund fragte, wie wir das dritte Auto nennen wollen, dachte ich mir, nach dem S und dem X könnten wir jetzt doch noch ein E haben
Neue Batterietechnologie von Tesla aus der „Gigafactory“
„Sex sells“ wird sich Musk gedacht haben, aber daraus wurde nichts, denn Ford hatte die Verwendung des Namens „Modell E“ für die eigene Flotte bereits reklamiert und Musk musste sich etwas Neues einfallen lassen. Nun heißt das neue Tesla-Modell, das 2016 vorgestellt und 2017 auf den Markt kommen soll, Modell 3, oder auch Model III. Voraussichtlich, so spekuliert Auto Express, werde für das Modell 3 ein völlig neues Chassis entwickelt, anstatt eine verkleinerte Version der anderen Tesla-Autos zu sein. Der britische Ingenieur Chris Porritt, der für Aston Martin gearbeitet hat, soll bei Tesla für das neue Modell zuständig sein. Auch Elon Musk selbst wird die Entwicklung seines Mittelklasse-E-Autos noch überwachen können. Erst kürzlich hatte er erklärt, dass er noch für weitere drei oder vier Jahre den Chefposten bei Tesla übernehmen wolle.
Das Modell 3 soll, so will Auto Express erfahren haben, um die 20 Prozent kleiner sein als die teure Luxuslimousine, das Modell S von Tesla. Während die Limousine erst ab rund 65.000 Euro zu haben ist, soll das Modell 3 in Europa schon für 35.000 Euro angeboten werden. Preislich läge das E-Auto damit auf einem Niveau mit dem i3 von BMW, wäre aber wahrscheinlich deutlich geräumiger.
Der Grund für den niedrigen Preis beim Tesla-Auto ist offenbar eine neue Batterietechnologie, an der Tesla derzeit arbeitet. Hergestellt werden die Batterien dann in der sogenannten „Gigafactory“.
Wo die Batterie-Fabrik stehen wird, ist noch nicht entschieden. Die US-Bundesstaaten Nevada, Arizona, Kalifornien, New Mexico und Texas sind noch im Rennen um den Standort. In der Fabrik soll es auch Speichermöglichkeiten für Wind- und Sonnenenergie geben.
Auch beim neuen Modell kann der Fahrer sein E-Auto kostenlos aufladen
Die Reichweite des neuen, kleineren Tesla-Modells gibt Musk mit rund 320 Kilometern an, das sei realistisch. Wie beim Modell S und dem Modell X, das im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll, wären auch beim Modell 3 die Stromkosten im Kaufpreis inbegriffen. Das Netz an Teslas „Superchargern“, an denen die Fahrer ihr Elektroauto in 30 Minuten aufladen können, soll weiter ausgebaut werden. In Europa gibt es derzeit 37 Ladestationen, in Nordamerika 102. Dort ist laut Tesla jetzt auch die Reise von Küste zu Küste mit dem E-Auto möglich.
Neuer Akku für Roadster zum Nachrüsten
Für den Roadster, das allererste Modell von Tesla, kündigte Musk außerdem ein Upgrade mit einem Akkupack an. Der Roadster, der 2008 vorgestellt worden war, aber inzwischen nicht mehr gebaut wird, hat eine Reichweite von 390 Kilometern. Mit dem neuen Akku soll sich diese auf 640 Kilometer erhöhen. Insgesamt will Elon Musk in diesem Jahr 35.000 Autos verkaufen und erhofft sich bis zum Ende des Jahrzehnts Verkaufszahlen im sechsstelligen Bereich.
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