Sonne in Wilhelmshaven 18.11.2014, 14:14 Uhr

Modernstes Forschungsschiff der Welt bereit zum Ergründen der Tiefsee

Die deutsche Meeresforschung hat einen neuen Botschafter: die Sonne in Wilhelmshaven. Das modernste Forschungsschiff der Welt ist fertig gebaut und wird nächstes Jahr in den Indischen Ozean aufbrechen. Der 116 Meter lange Koloss – vollgepackt mit Sensoren, Laboren und Unterwasserfahrzeugen – soll neue Einblicke in die geheimnisvolle Tiefsee eröffnen. 

Das neue Tiefseeforschungsschiff Sonne im Heimathafen Wilhelmshaven: Das 116 Meter lange Forschungsschiff ist nach den Worten von Werft-Chef Bernhard Meyer das intelligenteste Schiff, das die Meyer Werft je gebaut hat. Das Schiff kostete 124,4 Millionen Euro und wird vorrangig im Indischen und Pazifischen Ozean eingesetzt..

Das neue Tiefseeforschungsschiff Sonne im Heimathafen Wilhelmshaven: Das 116 Meter lange Forschungsschiff ist nach den Worten von Werft-Chef Bernhard Meyer das intelligenteste Schiff, das die Meyer Werft je gebaut hat. Das Schiff kostete 124,4 Millionen Euro und wird vorrangig im Indischen und Pazifischen Ozean eingesetzt..

Foto: Ingo Wagner/dpa

Nach 20 Monaten Bauzeit kam am Montag der große Moment: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat das neue Forschungsschiff Sonne im Heimathafen in Wilhelmshaven von der Meyer Werft übernommen und der deutschen Wissenschaft übergeben. „Es wird unserer Gesellschaft und der Wissenschaft große Dienste leisten“, würdigte Wanka, deren Ministerium neuer Eigner ist, das Hightech-Schiff. „Daten zum Klimaschutz, zur Erwärmung oder Versauerung der Meere oder zur Eisschmelze in der Arktis verdanken wir ganz wesentlich den Wissenschaftlern auf unseren Forschungsschiffen, die auf den Weltmeeren unterwegs sind.“

Bernhard Meyer: Das intelligenteste Schiff, das wir je gebaut haben

Das 124,4 Millionen Euro teure Forschungsschiff Sonne ist 116 Meter lang, knapp 20 Meter breit, hat einen Tiefgang von 6,4 Metern und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Knoten (28 km/h).

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Sie ist mit 600 Quadratmetern Arbeitsfläche weder das größte noch das schnellste Schiff, aber in puncto Forschungstechnik internationaler Vorreiter. „Die Meyer Werft hat sicher größere Schiffe gebaut, aber dies ist bisher das Intelligenteste“, bestätigt Werftchef Bernard Meyer in einem Bericht des Hamburger Abendblatt.

Ferngesteuerte Unterwasserroboter und 12.000 Meter Kabel

Mit intelligent meint Meyer nicht nur die zahlreichen Labore mit Top-Ausstattung, sondern auch Transportsysteme für die Probeentnahmen auf dem Meeresboden. Es gibt ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug mit Videokameras und Greifern, einen sogenannten Multicorer, der Sedimentproben aus dem Meeresboden entnimmt, und einen Wasserschopfkranz für Wasserproben.

Das Forschungsschiffe Sonne ist voller Hightech-Geräte: Im Bild zu sehen ist Golden Eye. Das ist ein riesiger, gelber magnetischer Detektor zur Suche nach wertvollen Rohstoffen in der Tiefsee. Außerdem verfügt das Schiff über ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug, einen Multicorer und einen Wasserschopfkranz.

Das Forschungsschiffe Sonne ist voller Hightech-Geräte: Im Bild zu sehen ist Golden Eye. Das ist ein riesiger, gelber magnetischer Detektor zur Suche nach wertvollen Rohstoffen in der Tiefsee. Außerdem verfügt das Schiff über ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug, einen Multicorer und einen Wasserschopfkranz.

Quelle: Ingo Wagner/dpa

Insgesamt stehen für diese Systeme neun Winden mit 12.000 Metern Kabel und sechs Kräne für bis zu 30 Tonnen Gewicht bereit. Meyer: „Machen sie was damit, denn das Meer hat mehr Geheimnisse als der Weltraum.“

Hauptnutzer des Schiffes ist die Universität Oldenburg

Die meisten Geheimnisse wird die Sonne im Indischen Ozean und Pazifik erkunden – Weltmeere, die großen Einfluss auf das Weltklima haben. Hauptnutzer ist die Universität Oldenburg. „Die an der Universität Oldenburg international ausgewiesene Meeres- und Biodiversitätsforschung wird durch die Indienstellung der Sonne weiter gestärkt“, freut sich Prof. Katharina Al-Shamery, kommissarische Präsidentin der Universität.

Genauso wichtig ist der Einsatz im Pazifik: „Die Kollegen des Sonderforschungsbereichs Roseobacter planen eine Expedition in den südlichen Pazifik, um die Rolle dieser vielseitigen und weltweit vorkommenden Bakterien im globalen Stoffkreislauf der Meere zu untersuchen“, erklärt ICBM-Meeresforscher Prof. Oliver Zielinski. „Andere beschäftigen sich mit dem Einfluss der Seeoberfläche auf den Stoffaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean.“ Pro Expedition bietet die Sonne 35 Besatzungsmitgliedern und 40 Wissenschaftlern Platz.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka (m.) verfolgt auf dem Achterdeck des neuen Tiefseeforschungsschiffes Sonne den feierlichen Flaggenwechsel zur Indienststellung des Neubaus. Begleitet wird sie dabei von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (l.), dem Reeder Roelf Briese, sowie dem Chef der Bauwerft, Bernhard Meyer (r).

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka (m.) verfolgt auf dem Achterdeck des neuen Tiefseeforschungsschiffes Sonne den feierlichen Flaggenwechsel zur Indienststellung des Neubaus. Begleitet wird sie dabei von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (l.), dem Reeder Roelf Briese, sowie dem Chef der Bauwerft, Bernhard Meyer (r).

Quelle: Ingo Wagner/dpa

Bis Ende November darf auch die Öffentlichkeit die Sonne erkunden, wenn das Schiff auf Vorstellungsreise durch norddeutsche Hafenstädte geht. Am 21. und 22. November liegt sie an der Überseebrücke in Hamburg – bereit, Besucher an den Geheimnissen des Bordlebens teilhaben zu lassen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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