Nasa-Elektroflugzeug soll das Fliegen 40 % günstiger machen
Schon 2017 will die US-Weltraumbehörde Nasa ein Elektroflugzeug in die Luft schicken. X-57, Spitzname Maxwell, fliegt mit 14 elektrischen Propellermotoren. Und spart im Vergleich zu klassischen Kleinmaschinen 40 % Kosten.
In kleinen Jets von Stadt zu Stadt fliegen: Das könnte in Zukunft deutlich günstiger werden. Denn bereits 2017 will die US-Weltraumbehörde Nasa testweise ein Elektroflugzeug mit rein elektrischem Antrieb in die Luft schicken, teilte die Behörde mit. X-57, Spitzname Maxwell, ist der erste Schritt zum Beginn einer neuen Ära der Luftfahrt, ist Nasa-Chef Charles Bolden überzeugt.
Und wie wird das Flugzeug aussehen? Hinweise geben Pläne von 2015. Sie sehen vor, dass Ingenieure die Tragflächen einer Viersitzer-Maschine vom Typ P2006T des italienischen Herstellers Tecnam durch filigrane Flügel ersetzen und daran 14 elektrische Propellermotoren montieren. Zwölf Propeller entlang des Flügels sollen Schub für den Start geben. In der Luft übernehmen dann zwei große Propeller an der Außenseite, welche die Maschine auf rund 280 km/h beschleunigen.
E-Propeller statt Turbinen: 40 % Energieersparnis
Mit den Elektropropellern möchte die Nasa den Flugzeugbau revolutionieren. „Elektropropeller haben gegenüber Turbinen den Vorteil, dass wir sie nahezu überall am Flugzeug anbringen können. Wo wir wollen und ohne mechanische Probleme“, sagt Nasa-Ingenieur Mark Moore. Das ermöglicht einen neuen Grad der Freiheit und soll Fliegen effizienter machen.
Der Elektroflieger verbraucht angeblich fünf Mal weniger Energie als das bisher sparsamste konventionell angetriebene Modell auf dem Markt. Die gesamten Betriebskosten liegen laut Nasa 40 % niedriger. Und weil das wirtschaftlich verlockend ist, hat die US-Weltraumbehörde auch Frachtmaschinen mit Elektroantrieb angekündigt.
Das neue Antriebskonzept haben die Nasa-Ingenieure bereits im letzten Jahr erfolgreich getestet. Allerdings am Boden. Dafür montierten sie einen Flügel mit 18 Elektromotoren (300 PS) auf einen Truck. Auf einem ausgetrockneten Flussbett in der kalifornischen Mojava-Wüste nahe der Edwards Air Force Base erreichte der tonnenschwere Koloss eine Geschwindigkeit von 110 km/h. Die Energie für den Testlauf stellten Lithium-Eisenphosphat-Akkuzellen bereit.
Auch Airbus forscht an E-Flugzeugen
Die Konkurrenz schläft allerdings nicht. Airbus beispielsweise hat E-Fan gebaut – ein kleines Elektroflugzeug mit einer Flügelspannweite von 9,44 m und einer Länge von 6,67 m. Zwei 30 kW-Elektropropeller beschleunigen die 500 kg leichte Maschine aus kohlefaserverstärktem Kunststoff auf eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h. Eine Zweisitzer-Version soll 2017 in Serie gehen. Gedacht ist sie vor allem für die Pilotenausbildung.
Ganz abgesehen von der Solar Impulse 2, dem Solarflugzeug von Bertrand Piccard und André Borschberg. Das Flugzeug ist gerade in New York zur vorletzten Etappe seiner Weltumrundung gestartet – allein mit der Kraft der Sonne. Die Solar Impulse ist so groß wie eine Boeing 747, wiegt aber nur so viel wie ein Mittelklasseauto.
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