youCharge von Enio 20.01.2016, 13:30 Uhr

Nebenverdienst gefällig? So können Sie Stromtankwart werden

Der große Hemmschuh für einen Erfolg der Elektromobilität ist die mickrige Ladeinfrastruktur. Ein kleines Start-Up aus Wien will das jetzt grundlegend verändern. Mit youCharge kann jede Privatperson an ihrer Hauswand eine Ladestation betreiben und Stromtankwart werden.

Grün ist das Haus ja schon. Vielleicht ist der Hausbesitzer auch daran interessiert Elektromobilität zu stärken und eröffnet bald seine eigene Stromtankstelle für die grünen Autos. Das Start-up Enio aus Österreich würde sich freuen – und weiß, wie es funktionieren könnte, die Idee umzusetzen.

Grün ist das Haus ja schon. Vielleicht ist der Hausbesitzer auch daran interessiert Elektromobilität zu stärken und eröffnet bald seine eigene Stromtankstelle für die grünen Autos. Das Start-up Enio aus Österreich würde sich freuen – und weiß, wie es funktionieren könnte, die Idee umzusetzen.

Foto: Rolf Haid/dpa

Das Start-up Enio will von Wien aus dafür sorgen, dass der Markt für Elektromobilität europaweit in Gang kommt. Die Idee dahinter ist so simpel wie bestechend: „Elektroautos benötigen etwas, was praktisch jeder zu Hause hat: Strom“, sagt der Wirtschaftsinformatiker Friedrich Vogel, einer der Enio-Gründer. Privatpersonen können durch die Installation einer Ladestation an der eigenen Hauswand ihr Grundstück in eine Elektrotankstelle verwandeln und damit Geld verdienen. Die Elektroladestellen will Enio über Crowdfunding aufbauen: Seit dem 19. Januar kann jeder Interessierte auf der Plattform www.companisto.com in die Enio-Idee investieren.

„E-Mobilität braucht Infrastruktur“

„E-Mobilität schont fossile Ressourcen und senkt CO2-Emissionen. Aber E-Mobilität braucht Infrastruktur“, betont Friedrich Vogel, der Enio 2013 gemeinsam mit dem Wiener Franz Schodl gegründet hat. Heute existieren europaweit über 1500 Ladepunkte, mit denen Enio im vergangenen Jahr mehr als eine Million Euro Umsatz generierte. Kunden sind Unternehmen wie E-On und die Deutsche Telekom. Jetzt sollen mit der Systemplattform youCharge auch Privatpersonen zu Stromtankwarten werden.

Aufladen mit dem Standardstecker

Die Ladestellen der youCharge-Crowd werden durch einen youCharge-Vertragspartner direkt mit der Stromversorgung verbunden. Die Ladevorrichtung kann der youCharge-Kunde direkt über Enio erwerben, das sich auch um die vollständige Installation kümmert.

Info für künftige Stromtankwarte: Die Ladevorrichtung kann der youCharge-Kunde direkt über Enio erwerben, das sich auch um die vollständige Installation kümmert. 

Info für künftige Stromtankwarte: Die Ladevorrichtung kann der youCharge-Kunde direkt über Enio erwerben, das sich auch um die vollständige Installation kümmert.

Quelle: Enio

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Die Ladestelle ist Teil der youCharge-Community. Jedes Mitglied kann jede Ladestelle über die youCharge-App finden, für sich reservieren und sein Auto dort aufladen.

System sucht passende Ladestellen entlang der Fahrtroute

Das System bietet dem Elektrofahrer wahlweise über das Internet oder über die App die Möglichkeit, eine Ladestelle entlang seiner Fahrtroute oder am Ziel mit dem richtigen Stecker und der richtigen Leistung zu finden. Das System sortiert dabei eigenständig Ladestellen aus, die gerade  blockiert oder defekt sind, so dass der Elektrofahrer sicher eine freie und funktionierende Ladestelle vorfindet. Dort meldet sich der Fahrer mit einer RFID-Zugangskarte oder über die App an.

Die Crowdfunding-Kampagne startete am 19. Januar um 12 Uhr mittags.

Die Crowdfunding-Kampagne startete am 19. Januar um 12 Uhr mittags.

Quelle: Companisto

Die Tankrechnung wird online, mittels Kreditkarte oder per SMS bezahlt. Während sein Elektrofahrzeug Strom tankt, kann der Kunde beispielsweise einkaufen gehen oder einen Kaffee genießen. Da die vollständige Aufladung einer leeren Batterie je nach Fahrzeug zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden schwankt, kann der Fahrzeughalter über eine genaue Ladeinformation auf dem Smartphone den Ladestatus kontrollieren.

Flexibilität der Fahrer wird belohnt

Der Kunde kann Enio gestatten, dass die Ladeleistung der Ladestelle vom System automatisch gesteuert wird. Wenn der Fahrer es eilig hat, erfolgt die Ladung mit maximaler Ladeleistung entsprechend schnell. Ist ein großes Zeitfenster verfügbar wird entsprechend langsam geladen. So kann Enio dafür sorgen, dass viel aktuell produzierte erneuerbare Energie in die Batterie fließt. Diese Flexibilität der Fahrer wird von youCharge mit günstigen Ladekosten belohnt.

500.000 € Finanzierungsziel

Dieser Service kostet natürlich Geld. Enio schätzt, dass der Kunde für die Einrichtung einer Ladestelle etwa 100 bis 150 € im Jahr aufwenden muss und noch einmal soviel für die Abrechnung der Ladezeiten und die mit dem Betrieb der Ladestellen verbundenen Dienstleistungen.

Voller Energie für die neue Geschäftsidee: das Team von Enio. Umrahmt von den beiden Gründern und Ingenieuren Friedrich Vogel (links außen) und Franz Schodl (rechts außen).

Voller Energie für die neue Geschäftsidee: das Team von Enio. Umrahmt von den beiden Gründern und Ingenieuren Friedrich Vogel (links außen) und Franz Schodl (rechts außen).

Quelle: Enio

Auf Companisto haben innerhalb eines Tages bereits mehr als 60 Investoren Interesse an youCharge signalisiert. Mehr als 20.000 € stehen auf der Uhr. Enio hat noch 59 Tage Zeit, um das Finanzierungsziel von 500.000 € zu erreichen.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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