Continental und Sennheiser 16.01.2020, 07:00 Uhr

Neue Audioanlage fürs Auto funktioniert ganz ohne Lautsprecher

Das Ac2ated Soundsystem von Continental soll dank einer Kooperation mit Sennheiser eine neue Stufe erreichen. Die Hersteller versprechen höchste Audioqualität, indem sie Teile des Innenraums in Schwingung versetzen. Lautsprecher würden so überflüssig.

Illustration Soundsystem

Die Schallwellen entstehen durch Schwingungen der Innenverkleidung.

Foto: Continental AG

Das Audiosystem eines Autos hat für viele Fahrer eine große Bedeutung. Sie wünschen sich einen Klang, der möglichst perfekt ist – und im Idealfall das Niveau der Musikanlage im Wohnzimmer erreicht. Autobauer stellt das in mehrfacher Hinsicht vor Herausforderungen. Denn Lautsprecher mit guter Klangqualität brauchen Platz und müssen optimal platziert werden. Das schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten im Innenraum ein. Gleichzeitig erhöhen die Bauteile natürlich das Gewicht des Fahrzeugs. Mit dem neuen Audiosystem Ac2ated wollen Continental und Sennheiser diese Probleme auf einen Schlag lösen. Sie haben ein Soundkonzept entwickelt, das vollständig ohne Lautsprecher auskommt.

„Wir haben höchste Expertise in den Bereichen Akustik, Infotainment und Fahrzeugdesign zusammengeführt und mit Sennheiser einen überaus kompetenten Partner hinzugewonnen, um unser wegweisendes Audiosystem Ac2ated Sound noch besser zu machen“, sagt Helmut Matschi, Mitglied des Vorstands und Leiter des Geschäftsfelds Vehicle Networking and Information bei Continental.

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Das Fahrzeug schwingt wie ein Instrument

So funktioniert das neue Soundsystem: Das Herzstück eines handelsüblichen Lautsprechers ist die Membran. Sie wird durch elektromagnetische Wellen in Schwingungen versetzt – diese werden in der Regel von einer Spule und zwei Dauermagneten erzeugt, sobald sie den Stromimpulsen einer Audioquelle ausgesetzt sind. Die Schwingungen der Membran übertragen sich als Schallwellen über die Luft bis zum Gehör, wo das Gehirn sie in Töne übersetzt. Wichtig sind also die exakten Schwingungen. Die sollen beim Ac2ated Soundsystem ohne zusätzliche Membran entstehen. Die Entwickler haben sich dafür von dem Prinzip klassischer Saiteninstrumente inspirieren lassen, die ihren Holzkörper als Resonanzraum nutzen.

Auf eine ähnliche Weise werden beim neuen Audiosystem mit speziell entwickelten Aktuatoren, also Bauteilen, die elektrische Signale in mechanische Bewegungen umsetzen, bestimmte Oberflächen im Fahrzeuginneren in Schwingung versetzt. Das betrifft beispielsweise die Verkleidung der A-Säule, der Türen, die Dachauskleidung und die Heckablage. Im Ergebnis geben sie Schallwellen in verschiedenen Frequenzbereichen aus. Für die Insassen hat das den Vorteil, dass die Schallwellen nicht punktuell von einzelnen Lautsprechern erzeugt werden, sondern durch größere Flächen, was ein dreidimensionales Hörerlebnis erzeugen soll, ähnlich einem Konzertsaal.

Die Verteilung der Schwingungen auf die einzelnen Bauteile wird von einer speziellen Software berechnet, die in den Kompetenzbereich von Sennheiser fällt. Co-CEO Daniel Sennheiser erklärt: „Maßgeblich für AMBEO Mobility ist, dass es keiner spezifischen 3D-Audioquelle bedarf, um atemberaubend räumlichen Klang zu hören – der integrierte Algorithmus wandelt Stereoquellen automatisch in 3D-Audio um. Dieser patentierte Algorithmus analysiert den Inhalt und mischt den Sound musikalisch perfekt ab. Er erzielt dadurch eine hohe emotionale Erfahrung, die den Hörer mitten in die Musik versetzt. Das Fahrzeug wird zum Instrument.“

Weniger Gewicht sorgt für mehr Effizienz

Designer und Fahrzeughersteller werden mit diesem Soundsystem natürlich gleichzeitig davon entbunden, breite Lautsprecherfronten in die Innenoberflächen integrieren zu müssen, was mit entsprechendem Bauraum plus Gewicht verbunden ist. Laut Aussage von Continental schlagen herkömmliche Lautsprechersysteme, die eine hohe Klangqualität erzeugen können, mit einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm zu Buche. Im Vergleich kommt der Ac2ated Sound mit 75 bis 90% weniger aus. Das Gleiche gilt für den benötigten Bauraum.

Beides soll nicht nur den Designern der Fahrzeuge mehr Spielraum bieten, sondern ist deutlich in die Zukunft gedacht. Denn gerade bei Elektrofahrzeugen ist das Gewicht der Ausstattung ein wichtiger Faktor. Schließlich erhöht jedes zusätzliche Kilo den Energieverbrauch und senkt damit die Reichweite. Ein leichtes Lautsprechersystem, das dennoch Klang in hoher Qualität produziert, könnte für Autobauer entsprechend interessant sein.

Hier geht’s zu weiteren Entwicklungen im Fahrzeugbau:

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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