Pedelec: Ungünstige Akku-Position kann gefährlich sein
Ist der Akku am Pedelec an einer ungünstigen Stelle verbaut, erhöht sich die Sturzgefahr deutlich. Worauf Sie beim Kauf eines Pedelecs achten sollten.
Die Fitnessstudios sind geschlossen, und es wird noch eine Weile dauern, bis sie wieder öffnen. Wer dennoch fit bleiben will joggt oder fährt Fahrrad. Das Fit-bleiben kann man aber auch übertreiben, sagen sich viele Menschen und legen sich ein Pedelec zu. 2020 wurden in Deutschland fast zwei Millionen verkauft, 600.000 mehr als im Jahr davor. Und der Boom hält an.
Pedelecs (Akronym aus Pedal Electric Cycle) kommen, anders als E-Bikes, erst in Fahrt, wenn man in die Pedale tritt. Das ist das Zeichen für den Motor, helfend einzugreifen. Sobald die Pedale ruhen, stellt auch der Elektroantrieb seinen Betrieb ein. Aus diesem Grund wird ein solches Zweirad versicherungstechnisch und rechtlich als Fahrrad eingestuft. Es braucht kein Versicherungskennzeichen und nicht einmal ein Helm ist vorgeschrieben, obwohl das sinnvoll wäre. Stürze mit schweren Folgen sind nicht selten, vor allem nicht bei älteren Fahrern.
Pedelec ist deutlich schwerer als ein Fahrrad
Das Pedelec stellt hohe Anforderungen an den Fahrer. Es ist weitaus schwerer als ein Fahrrad, was vor allem bei geringem Tempo gewöhnungsbedürftig ist. Es ist im Stand daher schlechter auszubalancieren als ein Fahrrad, was der Autor am eigenen Leib erfahren hat.
Wie sächsische Ingenieure aus jedem Rad ein Pedelec machen
Außer einem Loch in der Hose in Kniehöhe ging jedoch alles gut. Das in diesen Sturz verwickelte Pedelec trug seinen Akku auf dem Gepäckträger. Damit lag der Schwerpunkt des Rades sehr hoch, was das Umkippen begünstigte. Bei Pedelecs, deren Akku an Unter- oder Sattelrohr befestigt ist, liegt der Schwerpunkt tiefer, ebenso bei denen, deren Akku in den Rahmen integriert ist.
Pedelec-Akkus sind Primadonnen
Die Qualität der Lithium-Ionen-Akkus ist, wenn renommierte Namen wie Bosch, Shimano oder Yamaha draufstehen, üblicherweise sehr gut. Dennoch unterscheiden sie sich in der Kapazität. Je höher sie ist desto größer ist die Reichweite, die man motorunterstützt erzielen kann. Fällt der wegen eines leeren Akkus aus ist es mühsam, das schwere Gefährt allein durch die Kraft der Beinmuskeln zu bewegen. Die Speicher sind allerdings Primadonnen. Sie mögen weder hohe noch niedrige Umgebungstemperaturen. An eisigen Wintertagen und heißen Sommertagen sind sie am besten in einer leicht geheizten Garage oder im Wohnbereich aufgehoben.
Sinkende Leistung nach drei Jahren
Wer sein Rad längere Zeit nicht nutzt sollte die Batterie auf 30 % bis 60 % ihrer Nennkapazität aufgeladen und in einem Raum bei 10 bis 20 Grad Celsius gelagert werden. Ganz allmählich entlädt sich der Speicher, auch wenn er nicht benutzt wird. Selbstentladung heißt das. Spätestens nach zwei Monaten sollte der Ladezustand des Akkus überprüft werden und eventuell nachgeladen werden.
Fakten zu Pedelecs und E-Bikes.
Markenladegeräte verfügen über ein Management-System, das dafür sorgt, dass die Batterie schonend und schnell aufgeladen wird. Das verlängert die Lebensdauer, die üblicherweise mindestens drei Jahre beträgt. Auch dann ist der Speicher nicht am Ende, wenn auch die Kapazität niedriger ist und damit die Reichweite sinkt. Dann hilft es, die Unterstützungsleistung des Motors zu drosseln, was nebenbei noch der Gesundheit zugute kommt.
Ab Tempo 25 ist Beinarbeit gefragt
Ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h schaltet der Motor sich ab. Wer schneller vorankommen will ist dann ausschließlich auf seine Oberschenkelmuskeln angewiesen. Die Kapazität der Akkus liegt bei 250 bis 750 Wattstunden. Gängig sind 400 bis 500 Wattstunden. Das reicht nach Angaben der Hersteller für 130 bis 200 Kilometer. Doch die Angaben sind mit Vorsicht zu genießen. Ins Gewicht fallen noch der Anteil der Eigenarbeit, die Topographie, das Wetter, der Reifendruck und einige Dinge mehr.
Diese gesetzlichen Regelungen gelten für E-Bikes und Pedelecs
Schnellere Pedelecs, die maximal Tempo 45 erreichen, benötigen ein Versicherungskennzechen wie Mofas oder Kleinstautos, deren Geschwindigkeit abgeregelt ist. E-Bikes, die aus eigener Kraft eine Geschwindigkeit von mehr als sechs Kilometer pro Stunde erreichen, benötigen ebenfalls ein Versicherungskennzeichen, und der Fahrer muss einen Mofa-Führerschein besitzen. Bikes mit einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als 45 km/h gelten als Motorräder. Sie brauchen ein „echtes“ Kennzeichen, und der Fahrer muss einen Motorradführerschein (A, A1 oder A2) besitzen.
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