Pendler düsen mit dem Bus der Zukunft ins Silicon Valley
Bus fahren ist für Pendler im Berufsverkehr oftmals kein Vergnügen: Es ist eng, es mieft, jemand tritt einem auf dem Fuß. In San Francisco soll das jetzt aufhören. Das Start-up Leap bietet eine Buslinie ins Silicon Valley an, die mit bequemen Sesseln, einer Bar und natürlich WLAN auftrumpft.
Das sind doch markige Worte: „Wir schaffen eine komplett neue Erfahrung innerhalb des Busses.“ Das kündigt Kyle Kirchhoff, Mitgründer des US-amerikanischen Start-ups Leap selbstbewusst an. Und das ist sein Plan: Künftig können Pendler entspannt ihren Arbeitsplatz im Silicon Valley erreichen und schon im Bus mit der Arbeit beginnen.
Denn alle Leap-Busse sind mit kostenlosem WLAN ausgestattet, so dass es problemlos möglich ist, auf dem mobilen Computer E-Mails abzurufen oder Skype für Frühkonferenzen zu nutzen. USB-Anschlüsse und spezielle Laptop-Plätze gehören ebenfalls zur Standardausstattung der rollenden Arbeitsplätze. Jeder der derzeit vier Busse hat 27 Sitzplätze und bietet viel Beinfreiheit.
Die zum Pendlerangebot gehörende Leap-App zeigt den Fahrgästen auf ihren Smartphones an, wann genau der Bus die Station erreicht. Mit der App lässt sich auch das Bezahlen mit dem Smartphone an einem Terminal über einen QR-Code erledigen.
Bus hat sogar eine eigene Bar
Im Bus kann der Pendler sich dann in die Sitze lümmeln. Hinten im Bus lockt etwas richtig Rustikales. „Dann pflanzen Sie ihren Hintern auf bequemen Sitzen neben Wandverkleidungen, die aussehen wie aus einer alten verwitterten Scheune“, wirbt Leap. Die Buspendler können aber auch an der Bar Platz nehmen. Dort bekommen sie Snacks und Getränke wie Blue Bottle Eiskaffe, Noosa Joghurt oder auch kaltgepresste Säfte von lokalen Anbietern.
Leap will ausdrücklich keine Konkurrenz zum öffentlichen Personenverkehr in San Francisco sein. Die junge Firma hat sich im Vorfeld mit den Verkehrsbetrieben der Stadt abgesprochen, damit die nun befahrene Route nicht mit bereits existierenden Buslinien in Konflikt gerät. Gefahren wird täglich zwischen sieben und zehn Uhr morgens sowie zwischen 17 und 20 Uhr am Abend. Angetrieben werden die rollenden Pendlerparadiese mit Erdgas aus erneuerbaren Quellen.
Fahrradfahrer und Rollstuhlfahrer haben noch das Nachsehen
Es gibt natürlich auch ein paar Nachteile in der schönen neuen Pendler-Wunderwelt: Es gibt keine Fahrradständer in den Bussen und auch für Rollstuhlfahrer sind die Pendelbusse noch nicht geeignet.
Billig ist der neue Pendlerkomfort übrigens auch nicht: Eine Fahrt soll sechs US-Dollar kosten. Zum Vergleich: Ein vergleichbarer Pendler-Fahrpreis im Angebot der Verkehrsbetriebe von San Francisco beträgt 2,25 Dollar.
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