ID.4 soll ein „Weltauto“ werden 23.09.2020, 07:00 Uhr

Premiere bei Volkswagen: Der erste Elektro-SUV kommt

VW baut seine Elektro-Flotte weiter aus. Der ID.4 ist der erste Geländewagen im Portfolio, der rein elektrisch unterwegs ist. Der Hersteller ist überzeugt: Das Modell hat das Potenzial, die Schlüsselmärkte Europa, China und USA zu erobern. Produziert wird er jeweils vor Ort.

ID.4

Der ID.4 soll auch durch ein modernes Design überzeugen.

Foto: Volkswagen AG

Volkswagen hat den Begriff „Weltauto“ in den Ring geworfen und damit ein klares Ziel formuliert: Der ID.4 soll sich richtig gut verkaufen, und das nicht nur in Deutschland. Tatsächlich ist er als kompakter SUV ein typischer Allrounder und damit zumindest vom Grundsatz her für eine breite Zielgruppe ausgelegt. Ob die auf das neue Angebot anspringt, wird sich zeigen. Thomas Ulbrich, E-Mobilitäts-Vorstand bei VW, hat daran keinen Zweifel: „Der ID.4 ist mit zukunftsweisenden Features technisch top ausgerüstet, hat einen tiefen Schwerpunkt und eine super Fahrdynamik. Dazu kommt eine richtig gute Beschleunigung. Ein Auto, das einfach viel Spaß macht.“

Bewährter Antrieb und stattliche Reichweite

Das Herzstück des ID.4 ist ein alter Bekannter – der Modulare E-Antriebs-Baukasten (MEB) ist in der gesamten ID-Familie verbaut und soll hohe Reichweiten bei einem platzsparenden Einbau verschaffen. Konkret heißt das für den neuen SUV: Nach dem Testzyklus WLTP können es bei einer effizienten Fahrweise bis zu 520 Kilometer sein. Das gilt natürlich für die Ausstattung mit der größeren Batterie von 77 Kilowattstunden (kWh). Sie kann zudem problemlos unterwegs ausreichend aufgeladen werden. Schon eine Pause von einer halben Stunde reicht aus, um bei einem Gleichstrom-Anschluss erneut eine Reichweite von etwa 320 Kilometern zu bekommen. Die Ladeleistung liegt bei maximal 125 Kilowatt (kW). In der kleineren Version ist eine 52-kWh-Batterie verbaut, die eine WLTP-Reichweite von 350 Kilometern verspricht.

VW ID.3 First-Edition ab sofort bestellbar

Den ID.4 bringt VW zunächst mit Heckantrieb (zwischen 109 und 150 kW) heraus, ein elektrischer Allradantrieb soll folgen. Die Hochvoltbatterie ist im Sandwichboden der Karosserie verbaut, um einen niedrigen Fahrzeug-Schwerpunkt zu erreichen. Das klingt nach einer guten Kurvenlage, die durch adaptives Fahren verbessert wird. Doch als Rennwagen ist der SUV nicht gedacht. Das aktuelle Modell braucht mehr als acht Sekunden, um von null auf hundert Stundenkilometer (km/h) zu kommen. In der Spitze schafft er eine Geschwindigkeit von 160 km/h. Die Allrad-Version soll noch etwas schneller unterwegs sein (180 km/h) und dafür einen zweiten Motor mit 75 kW im Gepäck haben.

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Puristisches Design mit hoher Funktionalität

VW-CEO Ralf Brandstätter macht schon jetzt kein Geheimnis daraus, welchen Erfolg er sich vom ID.4 verspricht: „Wir gehen davon aus, dass die Marke Volkswagen 2025 insgesamt bereits 1,5 Millionen E-Autos pro Jahr produziert. Und rund ein Drittel davon dürfte auf den ID.401 entfallen.“ Das wird allerdings bei Weitem nicht nur von der Technik abhängen. Denn die wenigsten Autokäufer entscheiden allein aufgrund rationaler Gesichtspunkte – ihnen muss das Auto auch gefallen.

Beim ID.4 setzt VW klar auf eine moderne Formsprache, die fast organisch anmutet und die aerodynamischen Effekte erhöhen soll. „Der ID.4 steht für eine elektrische Designevolution“, sagt Klaus Zyciora, Leiter Design Volkswagen Konzern. Er bezeichnet das Exterieur als „stark und selbstbewusst“. Sanfte Übergänge wechseln sich mit klaren Kanten ab. „Das Design wirkt wie vom Wind geformt“, findet Zyciora. Ein Beispiel seien die Körper der Heckleuchten, die zusammen mit dem Dachkantenspoiler dafür sorgen sollen, dass die Strömung sauber abreißt. „Zugleich zeigt sich die Modernität des ID.4 an den charakteristischen Scheinwerfern und der Lichtsignatur, die zwischen ihnen verläuft“, sagt Zyciora.

Frontansicht ID.4
Der kompakte Eindruck wird in der Frontansicht besonders deutlich.

Foto: Volkswagen AG

Seitenansicht ID.4
VW hat beim ID.4 großen Wert auf eine organische Anmutung gelegt.

Foto: Volkswagen AG

Scheinwerfer vorne ID.4
Die Form der Scheinwerfer gibt die Idee wieder, dass das Fahrzeug vom Wind gestaltet wurde.

Foto: Volkswagen AG

Heckleuchten ID.4
Die LED-Rückleuchten sind optional erhältlich.

Foto: Volkswagen AG

Innenraum ID.4
Auch der Innenraum ist sehr puristisch gestaltet. Lichteffekte setzen Akzente.

Foto: Volkswagen AG

Der Innenraum ist an dieses Konzept angepasst. Das Design ist puristisch, die Beleuchtung setzt gezielte Akzente. Die Instrumententafel hat keine Verbindung zur Mittelkonsole, weil sie ein eigenes Bauteil ist. Dadurch entsteht der Eindruck, dass sie nahezu schwebt. Auch das Platzangebot kommt nicht zu kurz: Der Kofferraum hat ein Volumen von 543 Litern.

Produktion ohne CO2-Emissionen

VW hat sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben, was vor allem mit enormen Druck bei den Zulieferern verbunden ist. Für VW gehört zu diesem Ansatz auch, dass der ID.4 jeweils vor Ort gefertigt wird. Für den deutschen Markt ist die Produktion im sächsischen Zwickau bereits gestartet. In den chinesischen Werken Anting und Foshan geht es im Laufe dieses Jahres los. Für 2022 ist der Produktionsbeginn in Chattanooga (USA) sowie in Emden geplant. Der ID.4 soll das Werk in Zwickau offiziell CO2-neutral verlassen. Dafür setzt VW ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung zur Energiegewinnung ein und verwendet Ökostrom. Trotzdem kommt es natürlich zu Emissionen. „Die kompensiert Volkswagen durch Klimaschutzprojekte“, sagt Ulbrich.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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