Projekt Titan: Steht das Apple-Auto in den Startlöchern?
iPhone, iWatch, iPad… und jetzt Apple-Car bzw. das Apple-Auto? Allerdings hat Apple die langersehnte Einführung eines eigenen Autos einem Medienbericht zufolge verschoben und eigene Anforderungen an das künftige Fahrzeug zurückgeschraubt.
Dass der iPhone-Konzern an einem Auto arbeitet, kursierte schon lange als Gerüchte und demensprechend gab es auch genug Spekulationen rund um die geplante Technologie. Apple hat seine Pläne bezüglich einer Produktion von den selbstfahrenden Autos geändert. Nach neuen Informationen soll nun das Apple-Auto erst im Jahr 2026 marktreif werden. Auch den geplanten Preis für das noch nichtexistierende Produkt hat der Konzern ein bisschen nach unten geschraubt. Das Fahrzeug soll nun unter 100.000 US-Dollar zu haben sein. Wenn es auf den Markt kommt…
Nach Bloomberg-Informationen unter Berufung auf vertraute, aber nicht genannte Personen, ist die Präsentation für das Apple-Auto für 2026 geplant. Das ist nicht die einzige Änderung, die jetzt an die Öffentlichkeit gelangte. Es geht wohl nicht nur um die zeitliche Verschiebung der Präsentation des langersehnten Produkts, sondern auch um Änderungen am Design und Preis.
Apple-Car doch mit Lenkrad und Pedalen?
Noch vor Kurzem wollte Apple „Level 5“ Autonomie bieten, also eine selbstfahrende Technologie, die noch kein Autohersteller beherrscht. Zunächst wurde avisiert, das hauseigene Auto als vollständig autonomes Fahrzeug ohne Lenkrad und Pedale anzubieten. Nun scheint es so zu sein, dass die Apple-Führungskräfte erkannt haben, dass die ursprünglich geplante Vision eines vollständig autonomen Fahrzeugs – ohne Lenkrad und Pedale – mit der derzeitigen Technologie nicht realisierbar ist. Die ursprüngliche Idee war zudem, einen Limousinen ähnlichen Innenraum zu gestalten, in dem sich die Passagiere gegenübersitzen. Der Plan ging nicht auf. Das neue Design wird wohl doch eher einem traditionellen Auto ähneln, und zwar mit einem Fahrersitz, einem Lenkrad und Pedalen.
Das endgültige Design für das künftige Apple-Auto soll nun bis 2023 festgelegt sein. Mit anderen Worten: Das Fahrzeug befindet sich noch in der „Vor-Prototypen“-Phase. 2024 soll die Deadline für die Festlegung der Funktionen des Fahrzeugs folgen. 2025 wird das Auto getestet.
Allerdings möchte der Konzern trotzdem, dass die Fahrer und Fahrerinnen, wenn sie die Steuerung an das Auto abgeben, während der Fahrt andere Tätigkeiten vornehmen können, z.B. einen Film ansehen oder ein Spiel spielen. So soll das Auto auf Autobahnen autonom fahren können. Die Fahrenden sollten aber rechtszeitig gewarnt werden und die Steuerung übernehmen, wenn das Auto etwa die Autobahn verlässt oder das Wetter schlechter wird.
Projekt „Titan“ in Gefahr?
Anfang 2015 wurde zum ersten Mal über ein Autoprojekt von Apple berichtet. Das angestrebte Projekt ist unternehmensintern unter dem Namen „Titan“ bekannt. Das Projekt „Titan“, an dem seit Jahren gearbeitet wird, sollte dem Konzern weitere wichtige Umsätze und neue Geschäftsfelder erschließen. Schließlich ist die Autoindustrie ein attraktiver Markt. Apple selbst pflegt keine Informationen zu unveröffentlichten Produkten und internen Projekten bekannt zu geben, von daher war es nicht klar, wie weit das Projekt tatsächlich vorgeschritten ist. Noch Anfang 2022 haben Medien von vielen hochrangigen Personalabgängen bei dem Project Titan berichtet. Zu dem damaligen Zeitpunkt stand aber noch nicht fest, ob Apple ein Auto mit eingeschränkten Autopilot-Fähigkeiten oder ein vollständig selbstfahrendes Auto herstellen möchte. Doch damals wurde an den zeitlichen Vorgaben nichts geändert. Aber die Frage, ob das ambitionierte „Titan“ in Gefahr sei, schwebte immer im Raum.
Bekannt ist, dass das Apple Car Team, das an dem Projekt arbeitet, derzeit von Kevin Lynch geleitet wird. Lynch war auch für das Betriebssystem der Apple Watch und die Gesundheitssoftware zuständig. Nach seinem Amtsantritt Ende 2021 wies er sein Team an, sich auf ein selbstfahrendes Fahrzeug zu konzentrieren, das 2025 marktreif werden solle. Jetzt kam die Nachricht zu den beschriebenen Änderungen, was die Aktie des Konzerns sofort unter Druck setzte.
Was steckt hinter der Apple-Technologie für Apple-Car?
Hinter der Apple-Technologie steckt Medienberichten zufolge ein leistungsstarkes Bordcomputersystem mit dem Codenamen Denali und viele Sensoren. Die Leistung des Prozessors soll ungefähr der Gesamtleistung von vier der besten Mac-Chips von Apple entsprechen. Im Vergleich zu Tesla plant Apple dazu eine Kombination aus Lidar- und Radarsensoren sowie Kameras einzusetzen, damit das Auto u.a. seinen Standort bestimmt, Fahrspuren erkennt und einschätzt, wie weit es von anderen Objekten und Personen entfernt ist. Darüber hinaus überlegt Apple eine ferngesteuerte Kommandozentrale einzusetzen, um Autos in Notfällen aus der Ferne zu steuern.
Unter den Herstellern, die an dem Projekt mitarbeiten, seien einigen Medien zufolge Mercedes, Audi und Porsche, Ford, Renault, Nissan und Volvo.
Apple-Car unter 100.000 US-Dollar?
Jedes Apple-Car sollte ursprünglich mehr als 120.000 US-Dollar kosten, so war der Plan. Nach neuen Erkenntnissen, die an die Öffentlichkeit gelangten, könnte man das Apple-Auto demnächst ein bisschen preiswerter bekommen: für weniger als 100.000 US-Dollar.
Der Tech-Riese braucht anscheinend doch mehr Zeit, um das ambitionierte Projekt zum Ende zu bringen. Hoffentlich kann man zu dem jetzt geplanten Termin das Apple-Auto zu diesem Preis kaufen und auf den Straßen sehen. Es sei denn, das Projekt „Titan“ wird noch mal verschoben.
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