Radar-Fahrrad schützt ältere Menschen vor Unfällen
Es soll älteren Radlern mehr Sicherheit bieten: Ein Fahrrad aus Holland mit Radar am Lenker und einer Kamera am Hinterrad. Entwickelt haben es Ingenieure im Rahmen des Forschungsprojekts Slimme Fiets, das die Zahl der Verkehrstoten senken möchte.
Dieses Rad musste wohl in den Niederlanden erfunden werden – dort, wo mehr als ein Viertel aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Und gerade viele ältere Menschen sind dort mit E-Bikes oder Pedelecs unterwegs: Rund eine Million Räder mit Motorunterstützung kommen auf knapp 17 Millionen Niederländer.
Kein Wunder also, dass die Regierung das Forschungsprojekt Slimme Fiets des Instituts TNO unterstützt. Das schlaue Rad soll eingeschränktes Hör- und Sehvermögen kompensieren und älteren Nutzern mehr Sicherheit im Straßenverkehr bieten. Die Wissenschaftler nutzen ein herkömmliches Elektrorad und statten es mit einer Reihe von Assistenten aus.
Radar am Lenker
Am Lenker ist ein Radargerät befestigt, dass einen Bereich von zehn bis 20 Metern vor dem Rad erfasst. Am Hinterrad registriert eine Kamera beispielsweise heranrasende Radfahrer. Auf dem Lenker ist ein drahtloses Display montiert, das die erfassten Daten anzeigt. In den Handgriffen und im Sattel sind zudem Vibrationsmotoren integriert, die bei sich nähernder Gefahr einen Vibrationsalarm abgeben. Alle Daten werden in einem Gerät verarbeitet, das auf dem Gepäckträger montiert ist.
Bis dato ist vor allem diese zentrale Recheneinheit ein klobiges Teil. Insgesamt macht das Rad einen wenig ausgereiften Eindruck – das wissen die Forscher aber auch. Der Prototyp soll nur die erste Stufe der Entwicklung sein und Praxistexts ermöglichen, mit denen man herausfinden will, wie groß der Nutzen für den Radler wirklich ist. Der niederländische Radfahrer-Verband ist aber bereits am Projekt beteiligt.
Zahl der Todesopfer soll reduziert werden
Das Slimme Fiets ist Teil eines großen Sicherheitsprojektes von TNO, mit dem Ziel, die Zahl der Verkehrstoten in den Niederlanden bis 2030 um ein Viertel zu senken. Etwa ein Drittel der 600 bis 700 Todesopfer jährlich sind Fußgänger oder Radfahrer. Die Forscher und Ingenieure arbeiten deshalb unter anderem auch an einem automatischen Bremssystem für Autos und einem speziellen Airbag, der sich bei einem Aufprall außen an der Windschutzscheibe entfalten soll.
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