Autotest 23.09.2011, 12:07 Uhr

Roadster Mercedes SLK 350 und BMW Z4 35i im Test

Mercedes SLK 350 und BMW Z4 35i. Roadster fahren ist nicht nur etwas für schöne, warme Tage mit Sonnenschein. Diejenigen Zweisitzer, die ein versenkbares Hardtop haben, verdienen heute das Prädikat Ganzjahreswagen. Im Concours der 225 kW starken Cabrios mit festem Klappdach trifft der Mercedes SLK 350 auf den BMW Z4 35i. Der Mercedes überzeugt vor allem durch Geräumigkeit und Komfort, der klassisch gezeichnete BMW-Roadster durch seinen durchzugsstarken Sechszylinder.

Unter der Motorhaube arbeiten in beiden Roadstern jeweils Sechszylinder mit Benzindirekteinspritzung, die 225 kW leisten. Doch damit sind die Übereinstimmungen schon genannt. Mercedes entschied sich im SLK 350 für den vergleichsweise braven 3,5-l-V6, der sein max. Drehmoment von 370 Nm bei 3500 min-1 erreicht. Das toppt BMW, denn der Z4 35i mit 3,0-l- Reihensechszylinder und Biturboaufladung verfügt schon über 400 Nm bei 1300 min-1 (bis 5000 min-1) – mit herrlichem Sound.

Unterschiedlich ist auch die Kraftübertragung: Mercedes setzt weiter auf die Wandlerautomatik, allerdings mit sieben Fahrstufen, BMW dagegen auf eine 7-Gang-Sportautomatik (Doppelkupplungsgetriebe), die die Gänge fix und fein sortiert. Sie passt ausgezeichnet zu dem bissigen 3,0-l-Turbo, der bei Bedarf in jedem Drehzahlbereich für Schub sorgt, aber ebenso Spaß bei gelassenem Fahren bietet.

Verbrauch: Der Mercedes SLK 350 ist sparsamer als der BMW Z4

Bei den Fahrleistungen beißen sich die zwei Sportwagen nicht: Der SLK 350 BlueEfficiency Roadster absolviert in 6 s den Sprint von 0 auf 100 km/h, der etwas schnellere Z4 sDrive 35i in 5,6 s. Beide regeln in der Spitze bei 250 km/h ab. Der BMW-Biturbo zieht jedoch spürbar besser durch. Zum Verbrauch: Wer den Sechszylinder aus München öfters fordert, muss im Mittel mit 12 l Superbenzin je 100 km rechnen – bei ausgeglichenem Fahrstil resultieren 7,0 l. Im Test lag der Durchschnittsverbrauch des Z4 35i bei 10,7 l/100 km.

Sparsamer gab sich der SLK 350: Von 7,5 l bis 11,5 l je 100 km reichte sein Konsum, durchschnittlich waren es 9,9 l je 100 km. Größerer Tank und niedrigerer Verbrauch verhelfen dem Mercedes-Roadster zur größeren Reichweite.

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) für den Arbeitsbereich »Konformitätsprüfung Produkt (CoP-P)« Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)
Dresden Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
DB Engineering & Consulting GmbH-Firmenlogo
Erfahrene:r Planungsingenieur:in LST mit Entwicklung zum:zur Prüfsachverständigen (w/m/d) DB Engineering & Consulting GmbH
Stuttgart, Karlsruhe Zum Job 
DLG TestService GmbH-Firmenlogo
Prüfingenieur (m/w/d) Fahrzeugtechnik / QMB DLG TestService GmbH
Groß-Umstadt Zum Job 
Schneider Form GmbH-Firmenlogo
CAD Projektleiter (m/w/d) in der Produktentwicklung Schneider Form GmbH
Böblingen, Chemnitz, Dettingen unter Teck Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 

Die Zweisitzer gibt es auch mit 135-kW-Vierzylindern als preiswerte Basisvarianten: den SLK 200 für 38 675 € und den Z4 sDrive 20i für 36 400 €. Ein kürzlich gefahrener SLK 200 begnügte sich durchschnittlich mit 8,0 l/100 km. Deutlich weniger konsumieren dürfte der in diesen Wochen verfügbare SLK 250 CDI mit Vierzylinderdiesel (150 kW 500 Nm).

Fahrkomfort: Lenkung und Handling reagieren beim BMW Z4 im Grenzbereich weniger harmonisch

Die Rolle des ruhigen Gleiters ist dem SLK auf den Leib geschnitten. Schärfer abstimmen lassen sich Fahrwerk und Lenkung des Mercedes, wenn der Kunde ihn optional mit dem Dynamikpaket für 1416 € Aufpreis ordert. Unstrittig bleibt: Mit dem SLK kann der Fahrer sportlich auch enge Kurven nehmen, er muss aber etwas stärker in die präzis arbeitende Lenkung greifen. – Geräuschdämmung und Sicherheitsausstattung ist im Übrigen vorbildlich.

In der Fahrdynamik verhält sich der Z4 kaum zackiger, wirbelt ein Tick leichtfüßiger um die Ecken. In Spitzkehren lassen Fahrdynamik und Komfort nach, wenn größere Unebenheiten für Unruhe sorgen – trotz der per Tastendruck unterschiedlichen Fahrwerkseinstellungen. Der Z4 reagiert fast schon nervös, Lenkung und Handling erscheinen im Grenzbereich nicht so harmonisch, auf längeren Wellen kommt es zu Vertikalbewegungen. Der Mercedes SLK steckt sowohl kurze, gröbere Unebenheiten als auch lange Bodenwellen geschickt weg, wenn die weichere Einstellung der Dämpfer gewählt wird.

Im Innenraum des SLK fühlen sich die Insassen räumlich angenehm und komfortabel untergebracht. Das Cockpit präsentiert sich mit Alu-Verkleidungen wesentlich gefälliger als zuvor. Unter einer mit Leder bezogenen Klappe versteckt sich die Bedienung des elektrischen Metallfaltdaches optional gibt es ein Glasdach, bei dem sich die Lichtdurchlässigkeit regeln lässt. Wird der SLK optional mit Windschott und Nackenföhn ausgerüstet, lässt sich die Open-air-Saison deutlich verlängern und selbst schöne sonnige Wintertage genießen.

Der BMW Z4 ist etwas günstiger als der Mercedes SLK 350

Ins SLK-Gepäckabteil passen bei geschlossenem Dach 335 l, bei geöffnetem 225 l, der BMW Z4 fasst dagegen 25 l (45 l) weniger, offeriert aber eine Durchlademöglichkeit. Innen wirkt der Z4 etwas enger geschnitten als der SLK, beeindruckt jedoch wie dieser mit hochwertiger Materialauswahl und -verarbeitung. Dazu kommen beim Z4 besonders körperbetonte Sportsitze mit einstellbarer Oberschenkelauflage. Das teuere Infotainmentsystem umfasst vielseitige Funktionen, nicht zuletzt verfügt es über einen WLAN-Hotspot.

Wenn Käufer beide Fahrzeuge mit Automatik, Fahrdynamikpaket bzw. adaptives Fahrwerk und gleiche Rad-/Reifendimensionen bestücken – ohne weitere Sonderwünsche –, gibt es den Mercedes SLK 350 für 54 430 €. Der BMW Z4 sDrive 35i kostet mit 52 630 € rd. 1800 € weniger und hat bereits serienmäßig Lederbezüge, Bi-Xenon-Scheinwerfer sowie Sitzheizung an Bord.

 

Ein Beitrag von:

  • Ingo Reuss

    Der Autor Ingo Reuss ist Motorjournalist. Er ist seit vielen Jahren für große Tages- und Wochenzeitungen sowie Fachmagazine tätig.

  • Wolfgang Pester

    Ressortleiter Infrastruktur bei VDI nachrichten. Fachthemen: Automobile, Eisenbahn, Luft- und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.