Geringerer Spritverbrauch 16.04.2013, 13:33 Uhr

Runde Nase und neues Heck für Lkw

Die Europäische Kommission schlägt ein neues Design und neue Antriebe vor für Lastwagen vor. Im Gegenzug dürfen die Fahrzeuge länger und schwerer werden. MAN präsentiert bereits ein Konzeptfahrzeug.

Lkw-Studie Concept S: MAN präsentiert den aerodynamisch optimierten Sattelzug der Zukunft.

Lkw-Studie Concept S: MAN präsentiert den aerodynamisch optimierten Sattelzug der Zukunft.

Foto: MAN

Manch ein Bus hat eine abgerundete Nase. Das senkt den Luftwiderstand und damit den Treibstoffverbrauch sowie die Emissionen. Jetzt sollen auch Lkw stromlinienförmiger werden. Das schlägt die Europäische Kommission vor.

Nach dem Vorbild vieler Busse sollen Lkw an Bug und Heck umgestaltet werden. Die Nase soll die Luft über das Dach des Fahrzeugs und entlang den Seiten leiten. Um zu verhindern, dass der Luftstrom am Heck unkontrolliert abreißt und einen Sog verursacht, sollen dort Leitbleche montiert werden. Damit das nicht zu Lasten der Zuladung geht dürfen nach den Brüsseler Plänen derart konstruierte Lkw zwei Meter länger sein. Lkw mit Auflieger dürfen heute 16,5 Meter lang sein, Lkw mit Anhänger 18,75 Meter.

Sieben bis neun Prozent weniger Treibstoff

Die Kommission rechnet damit, dass Treibstoffverbrauch und Emissionen um sieben bis neun Prozent reduziert werden. Pro 100 000 Kilometer könnten die Spediteure 4000 bis 5000 Euro einsparen. Auf alle Lkw hochgerechnet, die in Deutschland zugelassen sind, würden die Spritkosten um mindestens eine Milliarde Euro sinken. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas erinnern heutige Lkw an Ziegelsteine. „Das ist die Form mit der geringsten Aerodynamik, die man sich vorstellen kann“, kritisiert Kallas.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßt die Vorschläge. Damit werde der Straßenverkehr umweltverträglicher. Automobilclubs sind eher skeptisch. Längere Fahrzeuge bedeuteten ein zusätzliches Sicherheitsrisiko. Skeptisch sehen sie auch einen anderen Vorschlag der Brüsseler Behörde. Hybrid-Lkw, also Fahrzeuge, die neben einem Verbrennungs- einen Elektromotor haben, sollen eine Tonne schwerer sein dürfen als Lkw heutiger Bauart. Durch das höhere Gewicht würden die Fahrbahnbeläge noch schneller verschleißen.

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Der Münchner Lkw-Bauer MAN hat bereits einen aerodynamischen Lkw vorgestellt. Concept S heißt das futuristisch aussehende Fahrzeug, das den gleichen Laderaum bietet wie ein ziegelsteinförmiger Lkw. Mit einer Spriteinsparung von 25 Prozent schlägt er das in Brüssel angedachte Fahrzeug um Längen. Es hat den Luftwiderstand eines Pkw, sagen die Entwicklungsingenieure. Allerdings hat der MAN-LKW auch einen Nachteil, der eine Zulassung unmöglich macht, wenn Kallas` Vorschläge Realität werden. Er ist mit 20 Metern 1,5  Meter länger als das europäische Fahrzeug der Zukunft.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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