Enthüllungsplattform Bellingcat 01.06.2015, 14:21 Uhr

Russland hat Fotos zu MH17-Abschuss mit Photoshop gefälscht

Russland hat der Welt am 21. Juli 2014 mit Photoshop modifizierte Satellitenfotos präsentiert, um der Ukraine die Schuld für den Abschuss des Flugs MH17 in die Schuhe zu schieben. Das behauptet die britische Enthüllungsplattform Bellingcat nach einer forensischen Analyse. 

Absturzstelle des Flugs MH17: Russland und die Ukraine schieben einander die Verantwortung für den Abschuss zu – Russland laut Bellingcat mit gefälschten Beweisfotos. 

Absturzstelle des Flugs MH17: Russland und die Ukraine schieben einander die Verantwortung für den Abschuss zu – Russland laut Bellingcat mit gefälschten Beweisfotos. 

Foto: Jerry Lampen/dpa

Zehn Experten der britischen Enthüllungsplattform Bellingcat haben Satellitenfotos unter die Lupe genommen, die Russland am 21. Juli 2014 in einer internationalen Pressekonferenz präsentiert hat – als Beweis für den Abschuss des Flugs MH17 durch die ukrainische Luftabwehr. Darauf ist laut russischem Verteidigungsministerium klar zu erkennen: Zwei ukrainische Buk-Raketenwerfer befanden sich südlich des Dorfes Zaroschinskoe in Schussposition zu Flug MH17, ein Raketenwerfer auf dem Militärstützpunkt A-1428 nördlich von Donesk fehlte hingegen.

Bellingcat: Bilder sind eindeutig und zweifelsfrei modifiziert

Alles Quatsch, behauptet Bellingcat: „Die forensische Analyse aller drei Bilder hat eindeutig und zweifelsfrei ergeben, dass diese Bilder verändert wurden. Bild 4 und 5 wurden nachweislich durch die Software Adobe Photoshop CS5 digital modifiziert.“ Vielleicht ist aber nicht Russland für den Mogel verantwortlich? Doch, sagt Bellingcat. „Eine Veränderung der Bildinhalte durch eine dritte Partei wird ebenfalls ausgeschlossen.“

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 

Fehlerstufenanalyse lässt Fälschung auffliegen

Wie hat Bellingcat die Fälschung auffliegen lassen? Angeblich hat die sogenannte Fehlerstufenanalyse Hinweise geliefert. Sie analysiert Bereiche unterschiedlicher Kompressionsstufen innerhalb eines Bildes. In JPEG-Bildern sollte das gesamte Bild in etwa auf dem gleichen Fehlerniveau sein. Signifikante Unterschiede sind ein Hinweis auf digitale Modifikation.

Fehlerstufenanalyse eines russischen Satellitenbildes: Die Wolken (Bereiche A und E) erscheinen in der Darstellung der Kompressionsstufe (rechts) dunkler. Das deutet auf digitale Modifikation hin. 

Fehlerstufenanalyse eines russischen Satellitenbildes: Die Wolken (Bereiche A und E) erscheinen in der Darstellung der Kompressionsstufe (rechts) dunkler. Das deutet auf digitale Modifikation hin.

Quelle: Bellingcat

In den Bildern der Pressekonferenz entdeckten die Experten fünf Bereiche mit unterschiedlichem Fehlerniveau. Die Bewölkung beispielsweise erzeugt eine deutliche Fehlerstufenänderung, die in einem Vergleichsfoto von Google Earth – ebenfalls mit Wolken – nicht zustande kommt. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden Wolken im linken und rechten Bildbereich digital hinzugefügt“, schreiben die Analysten. „Dadurch wurden weitere Details zum Vergleich mit anderen Bildern verdeckt.“

Auch Datumsangaben scheinen gefälscht

Laut Bellingcat sind auch die Datumsangaben gefälscht: Nach einem Vergleich mit historischen Satellitenbildern von Google Earth gäbe es keinen Zweifel mehr, dass die Fotos vor dem 15. Juli 2014 entstanden, also vor dem Abschuss der Maschine. Erkennen konnten das die Experten anhand veränderter Bodenstrukturen und Veränderungen der Vegetation.

Fehlerstufenanalyse in einem Vergleichsbild von Google Earth: Die Wolkenbereiche erscheinen im Vergleich zum russischen Satellitenbild wesentlich homogener. 

Fehlerstufenanalyse in einem Vergleichsbild von Google Earth: Die Wolkenbereiche erscheinen im Vergleich zum russischen Satellitenbild wesentlich homogener.

Quelle: Bellingcat

Flug MH17 der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgeschossen worden. Alle 298 Passagiere kamen dabei ums Leben. Russland und die Ukraine schoben einander die Verantwortung zu. Mit den Satellitenbildern wollte Russland die ukrainische Regierung diskreditieren, die abstreitet, Flugabwehrgeschütze im Gebiet der Unglücksstelle gehabt zu haben.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.