Schnell wie ein Jet, flexibel wie ein Hubschrauber
Mit dem „Trifan 600“ will die US-Firma XTI endlich die Lösung für stressgeplagte Geschäftsleute gefunden haben: ein schnelles Transportmittel, das fast überall starten und landen kann. Der Clou sind drei die flexiblen und teils versenkbaren Propeller in Kombination mit zwei Turbinen für den Vortrieb.
Fast 650 km/h schnell soll der Flieger sein, auf 9000 m steigen können und eine Reichweite bis zu 1900 km haben. Für ein Flugzeug sind das keine rekordverdächtigen Werte. Ein Hubschrauber allerdings kommt normalerweise auf allenfalls 300 km/h und 700 bis 800 km Reichweite. Entweder ist man also relativ langsam unterwegs oder man muss einen Flughafen haben und die zusätzlichen Wege einkalkulieren. Der Trifan 600 soll nun die Vorteile beider Technologien miteinander verbinden. Wenn die US-Firma XTI genug Investoren dafür findet, soll der Hybridflieger in wenigen Jahren zu kaufen sein.
Derzeit sammelt XTI noch Interessenten über einen Online-Pitch. Das eigentliche Crowdsourcing startet erst, wenn dieser positive Resonanz bringt. Auf Interesse stoßen soll das Projekt vor allem bei gut betuchten Geschäftsleuten, bei denen Zeit viel Geld ist.
Propeller kann im Rumpf verschwinden
Das Prinzip: Die Maschine verfügt über drei Propeller, die einen senkrechten Start ermöglichen. Einer davon ist im Rumpf eingelassen. Wenn der Trifan seine Flughöhe erreicht hat, schließt sich ein Deckel darüber. Je ein weiterer Propeller sitzt an den Tragflächen. Sie können nach Bedarf horizontal oder vertikal eingestellt werden. Für den Vortrieb sorgen dann allerdings zwei Turbo-Triebwerke, die den Trifan in nur 90 s auf seine maximale Reisegeschwindigkeit bringen können.
Bis zu sechs Personen sollen in dem Flieger Platz finden. Er soll aus Carbonfaser gebaut werden und damit besonders leicht sein. Selbst bei maximaler Beladung und einem energieraubend steilen Start werde der Treibstoff deshalb für mindestens rund 1200 km Strecke reichen, versprechen die Macher von XTI. Dass die nicht bloß fantasieren, darf man voraussetzen: Die Firma versammelt eine Reihe ehemaliger Chefingenieure von Flugzeugbauern wie Cessna, dazu den früheren Präsidenten des Unternehmens Sikorsky. Letzterer ist ein Produzent von Helikoptern, der mit seiner Studie namens „X2“ vor wenigen Jahren einen Tempo-Weltrekord von 463 km/h aufstellte.
Auch Eurocopter arbeitet an schnellem Hubschrauber
Die Schwächen der Hubschrauber-Technik auszumerzen, das beschäftigt Flugingenieure weltweit. Auch die EADS-Tochter Eurocopter arbeitet an einem besonders schnellen Helikopter, der in sieben bis acht Jahren marktreif sein und fast 500 km/h erreichen soll. Der neue Trifan von XTI allerdings ähnelt so sehr einem Flugzeug wie noch keiner dieser Prototypen und hat damit klare aerodynamische Vorteile.
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