Kraftfahrt-Bundesamt 09.01.2025, 09:00 Uhr

Schwächelnder E-Automarkt 2024: Gewinner und Verlierer

Der E-Automarkt schwächelte 2024: Tesla und Opel verlieren stark, BMW und Skoda gewinnen. Wie sieht es bei anderen deutschen Herstellern aus?

VW ID.7

VW baute prozentual seine Marktführerschaft bei E-Autos in Deutschland aus, verkaufte dennoch weniger Fahrzeuge als im Jahr davor.

Foto: Volkswagen AG

Der deutsche Markt für Elektroautos (BEV) erlebte 2024 einen deutlichen Einbruch. Laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes, die von der Deutschen Presse-Agentur ausgewertet wurden, gingen die Neuzulassungen um 27 % auf knapp 381.000 Fahrzeuge zurück. Ein entscheidender Grund dafür war das Ende der staatlichen Kaufprämie. Doch nicht alle Hersteller traf der Rückgang gleichermaßen. Während einige Marken drastische Verluste hinnehmen mussten, konnten andere sogar wachsen und Marktanteile gewinnen. Ein Überblick über die Gewinner und Verlierer.

Die größten Verlierer: Tesla und Opel

Tesla musste 2024 besonders starke Einbußen hinnehmen. Mit einem Rückgang von über 26.000 Fahrzeugen sanken die Neuzulassungen auf knapp 38.000 Einheiten. Das entspricht einem Marktanteil von nur noch 9,9 %. Noch 2022 war Tesla Marktführer, fiel jedoch inzwischen auf den dritten Platz zurück. Branchenexperten führen diesen Absturz unter anderem auf ein Imageproblem zurück. Mehrheitseigner Elon Musk geriet durch sein politisches Engagement und die Unterstützung von Donald Trump zunehmend in die Kritik.

Auch Opel zählt zu den großen Verlierern. Die Marke verzeichnete einen dramatischen Rückgang bei den Neuzulassungen: von knapp 28.000 auf weniger als 8.000 Fahrzeuge. Der Marktanteil schrumpfte auf magere 2,0 %. Laut Opel litt besonders der Corsa Electric unter dem abrupten Ende der Förderung. Zudem fehlte eine batterieelektrische Version des Grandland SUV während eines Modellwechsels. Fiat und Hyundai mussten ebenfalls fünfstellige Verluste hinnehmen.

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Gewinner trotz Krise: BMW und Skoda

Im Gegensatz dazu gelang es einigen Marken, sich gegen den allgemeinen Abwärtstrend zu behaupten. BMW konnte die Neuzulassungen um mehr als 1.600 Fahrzeuge auf über 40.000 steigern. Damit überholten die Münchener Tesla und erreichten den zweiten Platz auf dem deutschen Markt. Der Marktanteil wuchs auf 11,1 %. BMWs Erfolg basiert auf einer international erfolgreichen Elektroauto-Strategie, die zunehmend auch in Deutschland Früchte trägt.

Auch Skoda zeigte sich robust und verbesserte seinen Marktanteil auf 6,6 %. Andere Marken wie Seat, Volvo und Porsche konnten ebenfalls zulegen. Den größten %ualen Zuwachs verzeichnete Volvo mit mehr als 5.000 zusätzlichen Neuzulassungen, auch wenn die Gesamtzahlen mit knapp 14.000 Fahrzeugen weiterhin vergleichsweise niedrig blieben.

Durchwachsenes Bild bei deutschen Herstellern

Volkswagen (VW) festigte seine Spitzenposition auf dem deutschen Markt mit einem gestiegenen Marktanteil von 16,3 %. Die absoluten Neuzulassungen gingen allerdings um 8500 Fahrzeuge zurück. Mercedes verzeichnete ähnlich gemischte Ergebnisse: Trotz eines Rückgangs bei den Zulassungen stieg der Marktanteil auf 8,9 %. Audi hingegen fiel deutlich zurück. Mit einem Verlust von 8800 Neuzulassungen und einem Marktanteil von nur noch 5,7 % musste sich die Marke hinter Skoda einreihen.

Ursachen des Rückgangs

Der Wegfall der staatlichen Kaufprämie wirkte sich besonders stark auf den Verkauf von Elektroautos aus. Preisgünstige Modelle wie der Opel Corsa Electric verloren durch den abrupten Förderstopp an Attraktivität. Gleichzeitig konnten sich teurere Fahrzeuge, die schon vorher nicht gefördert wurden, besser behaupten. Dies erklärt, warum Hersteller mit einem Fokus auf hochpreisige Elektroautos, wie BMW oder Porsche, relativ stabil blieben oder sogar wuchsen. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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