Effiziente Nahverkehrszüge 17.08.2012, 11:00 Uhr

Siemens-Züge aus Wien für den leistungsfähigen Nahverkehr

Mehr als hundert Millionenstädte weltweit haben noch kein leistungsfähiges Nahverkehrssystem. Entsprechend groß ist das Marktpotenzial für die Bahnindustrie und beschert dem Siemens-Werk in Wien Aufträge für effiziente Nahverkehrszüge.

Der Mobilitätsmarkt der Zukunft liegt nach Ansicht von Hans-Jörg Grundmann in den Städten und der Chef von Siemens Rail Systems belegte dies kürzlich in Wien gleich mit Zahlen: Schon 2010 habe mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Stadtgebieten gelebt und bis zum Jahr 2030 werde dieser Anteil auf über 60 %, bis 2050 sogar auf 70 % steigen. Um bei einer Gesamtzahl von dann 9,2 Mrd. Menschen in den Ballungszentren noch Mobilität zu ermöglichen, müsse mehr denn je in öffentliche Nahverkehrssysteme investiert werden. Studien zufolge würden bis 2035 weltweit rund 5 Billionen € in städtische Verkehrssysteme investiert, erklärte Grundmann.

Siemens fertigt in Wien neue Generation von U-Bahnzügen

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Heute habe der weltweite Schienenverkehrsmarkt ein Volumen von 80 Mrd. € und der Anteil der Nahverkehrsfahrzeuge, der am stärksten wächst, erreicht laut Sandra Gott-Karlbauer, die den Siemens-Bereich Metros, Wagen und Stadtbahnen verantwortet, 15 Mrd. € mit Schwerpunkten in Europa und Asien. Jährlich betrage der Zuwachs 3,5 % bis 4,5 %. Zurzeit liefen beispielsweise weltweit 500 Ausschreibungen für Straßenbahnen und 100 für U-Bahnen. In der Wiener Montagehalle werden gegenwärtig die ersten Wagen einer neuen Generation von U-Bahnzügen für Warschau gefertigt. Insgesamt sollen 35 Sechs-Wagen-Züge des neuen „Inspiro“ in die polnische Hauptstadt geliefert werden. Jeder ist 10 t leichter als das Vorgängermodell. „Das bedeutet nicht nur geringeren Energieverbrauch, auch die Life-cycle-Kosten sind entsprechend niedriger“, so Gott-Karlbauer. Diese Eigenschaft böten heute alle modernen Nahverkehrszüge.

Die Münchner U-Bahn erhält aus Wien 21 Züge der ebenfalls sechsteiligen, jedoch weiterentwickelten, von vorn bis hinten durchgängigen C-Wagen-Generation. Der reduzierte Energieverbrauch wird dabei durch Lichttechnik mit LED statt Halogenlampen erreicht, aber auch durch den Leichtbau mit Aluminium. Am Ende der Nutzungsdauer sollen 97 % des eingesetzten Materials wiederverwertbar sein.

Nach Amsterdam gehen die ersten 40 Fahrzeuge der neuen Niederflur-Straßenbahn-Generation „Avenio“, Fahrertraining, Dokumentationen und Ersatzteilservice eingeschlossen.

Das Wiener Werk montiert darüber hinaus Fahrzeuge für die vor allem in Frankreich verbreitete Kleinprofil-Metro VAL mit Gummirädern. Derzeit sind Wagen des Typs 208 für die westfranzösische Stadt Rennes in der Fertigung, wo 2002 eine erste Linie eröffnet wurde und bis 2018 die zweite entsteht. Auch Südkorea erhielt nach Taiwan kürzlich ein vollautomatisches VAL-System aus Wien. VAL steht für Véhicule Automatique Léger es wurde ursprünglich von Matra in Frankreich entwickelt und 1999 von Siemens übernommen.

Russland bestellt Züge im Wert von 5 Mrd. € bei Siemens Wien

Zahlenmäßig besonders stark ist heute und wahrscheinlich auch in Zukunft Russland in den Werkhallen vertreten. In den beiden letzten Jahren kamen von dort Aufträge in der Größenordnung von 5 Mrd. €. Abgesehen von den Metro-Zügen für die Olympiastadt Sotschi, die in Deutschland gebaut werden, wie der Hochgeschwindigkeitszug Velaro RUS, erhalten die Russischen Staatsbahnen (RZD) aus Wien 200 neue Schlafwagen. Sie ersetzen die in die Jahre gekommenen Wagen aus DDR-Fertigung und sollen künftig zwischen Moskau und Nizza verkehren. Damit verbunden ist ein Spurwechsel von 1520 mm für Fahrten östlich der polnischen Grenze zur Normalspur mit 1435 mm in Westeuropa.

Siemens arbeitet beim Bau der Züge mit dem russischen Hersteller Tverskoy Vagonostroitelny Zavod (TVZ) zusammen, der auch die Breitspur-Drehgestelle fertigt. Die Schlafwagen enthalten jeweils acht Abteile, durchweg mit vier Bettplätzen, die sich tagsüber in Sitzplätze umwandeln lassen. Über Anschlussaufträge auch anderer Wagenbauarten laufen bereits Verhandlungen.

Die meisten der gegenwärtig im Wiener Produktionswerk gefertigten Züge und Wagen werden vom 18. bis 21. September auf der Bahnmesse InnoTrans in Berlin im Original oder einem 1:1-Modell zu sehen sein.

Ein Beitrag von:

  • Ralf Roman Rossberg

    Freier Journalist und Buchautor, der im wesentlichen zu Eisenbahnthemen schrieb. Studium der Elektrotechnik in München und Berlin, später viele Jahre im Pressedienst der Deutschen Bundesbahn.

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