Elektromobilität 08.05.2020, 07:01 Uhr

Škoda stellt ersten elektrifizierten SUV vor

Mit dem ENYAQ iV fertigt der tschechische Hersteller Škoda das erste Serienmodell auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB). Den elektrifizierten SUV soll es mit zwei Antriebsvarianten, drei Batteriegrößen und fünf Leistungsstufen geben – mit Reichweiten von bis zu 500 Kilometern.

Der neue Elektro-SUV von Škoda

Der tschechische Autohersteller Škoda plant die Markteinführung des ersten elektrifizierten SUV für voraussichtlich Anfang 2021.

Foto: ŠKODA AUTO Deutschland GmbH

Er ist 4,648 Meter lang, 1,877 Meter breit und 1,618 Meter hoch. Sein Radstand liegt bei 2,765 Metern und das Kofferraumvolumen bei 585 Litern. Die Ladekante hat der Hersteller für einen SUV absichtlich niedrig angesetzt, damit sich auch schwere und sperrige Gegenstände mühelos einladen lassen. „Der ENYAQ iV markiert für Škoda den Beginn einer neuen Ära, er ist das Aushängeschild unserer E-Mobilitätsoffensive. Mit ihm machen wir E-Mobilität dank hoher Reichweiten und kurzer Ladezeiten Simply Clever. Unser erstes reines E-Modell auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens des Volkswagen Konzerns entsteht bei uns im Herzen von Škoda, im Stammwerk Mladá Boleslav. Ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung des Standorts und der Arbeitsplätze in der Region“, erklärt Bernhard Maier, Vorstandsvorsitzender Škoda Auto.

Die Serienproduktion des neuen elektrischen SUV startet Ende 2020. Die Markteinführung plant der Hersteller voraussichtlich für Anfang 2021. Anlässlich der Unternehmensgründung vor 125 Jahren soll es eine „Founders Edition“ mit 1.895 Einheiten geben, die sich von den Ausstattungsvarianten sowie optisch vom Serienmodell unterscheidet.

Drei Batteriegrößen und fünf Leistungsstufen

Der Škoda ENYAQ iV wird in den Einstiegsvarianten mit einem Heckmotor angetrieben. In den leistungsstärkeren Modellen gibt es vorn zusätzlich einen zweiten Elektromotor. Er soll das Drehmoment noch effizienter auf die Straße bringen. Die stärkste Variante des elektrischen SUV zieht bei Bedarf eine Anhängelast bis zu 1.200 Kilogramm. Škoda ENYAQ iV 50 heißt das Einstiegsmodell mit einer Lithium-Ionen-Batterie, die über einen Energiegehalt von 55 Kilowattstunden (kWh) verfügt, wovon sich netto 52 kWh nutzen lassen. Damit leistet der Elektromotor 109 Kilowatt (kW) und schafft eine maximale Reichweite von bis zu 340 Kilometern. Die leistungsstärkere Version ist der Škoda ENYAQ iV 60. Sein 62-kWh-Akku, netto 77 kWh, reicht für bis zu 390 Kilometer. Die größte Reichweite bietet der Škoda ENYAQ iV 80 mit 150 kW. 82 kWh (netto 77 kWh) Leistung kann er aus der Batterie abrufen. Ihn gibt es in zwei Varianten: mit einem zweiten Elektromotor und Allradantrieb als 80X mit 195 kW und vRS mit 225 kW. Letztgenanntes leistungsstärkstes Modell schafft den Sprint von 0 auf 100 Stundenkilometer (km/h) aus dem Stand in 6,2 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von 180 km/h. Die beiden Allradversionen bieten eine Reichweite von bis zu 460 Kilometern.

Zu berücksichtigen ist bei der Angabe der Reichweite, dass diese Werte im WLTP-Messverfahren (worldwide harmonized light vehicles test) ermittelt werden. Deshalb ist es möglich, dass die tatsächliche Reichweite variiert, weil sie zudem von Faktoren wie persönlicher Fahrweise, Beschaffenheit der Strecke, Außentemperatur, Witterungsverhältnissen, Nutzung von Heizung und Klimaanlage, Vortemperierung und Anzahl der Mitfahrer abhängig ist. Das WLTP-Verfahren ist von Experten aus der Europäischen Union, Japan und Indien festgelegt worden, sowie nach Richtlinien des World Forum of Harmonization of Vehicle Regulations, der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen. Es dient der Bestimmung von Abgasemissionen und des Kraftstoff- beziehungsweise Stromverbrauchs von Kraftfahrzeugen und gilt seit dem 1. September 2017. In Deutschland ist die Kraftfahrzeugsteuer für neu zugelassene Autos seit dem 1. September 2018 an den CO2-Ausstoß pro Kilometer gebunden. Durch die Einführung des WLTP steigt sie bei zahlreichen Fahrzeugen deshalb deutlich an.

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Laden über Nacht oder in 40 Minuten

Neben den verschiedenen Antriebsvarianten und Leistungsstufen kann man beim Škoda ENYAQ iV auch zwischen drei verschiedenen Ladeoptionen wählen: Das Fahrzeug lässt sich an einer haushaltsüblichen 230-Volt-Steckdose mit 2,3 kW Wechselstrom laden. Oder man nutzt eine Wallbox mit bis zu 11 kW, dann geht es schon deutlich schneller und bequemer – je nach Batteriegröße ist in sechs bis acht Stunden der Akku wieder voll aufgeladen. An Schnellladesäulen mit Gleichstrom und einer Ladeleistung bis zu 125 kW kann der Škoda ENYAQ iV ebenfalls angeschlossen werden. So schafft es die Batterie im Idealfall innerhalb von 40 Minuten von 10 auf 80 % Leistung.

Die Škoda-typischen Merkmale wie das große Raumangebot, modernes Design und durchdachte Funktionalitäten findet man im Škoda ENYAQ iV ebenso wie einen neu gestalteten Innenraum, der ein anderes Raumgefühl vermitteln soll. Hinzu kommen moderne Konnektivitäts- und Infotainmentlösungen. Dazu zählen ein freistehendes, zentrales 13-Zoll-Display, auf Wunsch ein Head-up-Display mit Augmented Reality. Per Online-Verbindung werden alle relevanten Informationen immer auf aktuellem Stand gehalten.

Škoda startete Ende 2019 seinen Weg in die Elektromobilität mit dem CITIGOe iV und dem SUPERB iV. Zwischen 2019 und Ende 2022 plant der tschechische Hersteller eine Modelloffensive mit mehr als zehn elektrifizierten iV-Modellen. Nach Angaben des Unternehmens wird sie 125 Jahre nach der Gründung zu einem zentralen Bestandteil der Škoda DNA.

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Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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