Autotest 10.02.2012, 12:01 Uhr

Skoda Yeti und Skoda Roomster: Pragmatismus und Fahrspaß

Skoda Yeti und Skoda Roomster. Ein interessantes Angebot bei kompakten SUV ist der Skoda Yeti. Auch weil er mit dem Skoda Roomster einen Bruder hat, der es erlaubt zu hinterfragen, ob ein kompakter Minivan nicht genauso viel bietet bzw. Spaß macht wie ein kompakter SUV. Und ob sie vergleichbaren Fahrkomfort, Platz und Qualität bieten.

Die beiden Pkw der Volkswagen-Tochter Skoda werden aus den Baukästen der aktuellen VW-Golf- bzw. VW-Polo-Generationen bestückt. So bieten sie eine grundsolide hochkarätige Qualität in Verarbeitung und Technik. Und der Blick in die Yeti-Preisliste stellt den Autokäufer nicht vor ein unlösbares Problem, obwohl er, abgesehen von der Auswahl an Benzin- und Dieselmotoren, unter vier Modelllinien mit bis zu vier Ausstattungsvarianten zu wählen hat.

Der Roomster hat fünf Modelllinien und drei Ausstattungsvarianten. Es werden Benziner und Diesel in jeweils drei Leistungsstufen sowie eine „Green-tec“-Variante für den Ottomotor angeboten – die Optionsliste offeriert Ausstattungsdetails mit Luxus-Touch.

In Außen- und Innenraumabmessungen liegt der Yeti geringfügig über denen des Roomster (Länge, Breite, Höhe in mm – Yeti: 4223, 1793, 1691 Roomster: 4205, 1684, 1607).

Sowohl im Kompakt-SUV wie im Minivan lassen sich die Fondsitze umklappen oder herausnehmen. Beim Roomster können die Fondsitze vertikal verschoben werden – ein Handgriff und schon haben die Passagiere mehr Kniefreiheit oder der Laderaum erweitert sich bis zur Fensterkante von 480 l auf 560 l.

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Beim Thema Transportvolumen punkten sowohl der Skoda Roomster als auch der Yeti

Maximal kann im Roomster das Transportvolumen auf 1810 l vergrößert werden. Hier punktet der Roomster, der seinem Namen in Sachen pfiffiger Raumordnung alle Ehre macht. Der Yeti hinkt in der Disziplin jedoch nicht allzu viel hinterher, bei ihm lässt sich das maximale Transportvolumen bei ausgebauten Rücksitzen bis zu 1760 l (ohne Reserverad – o. R.) vergrößern. Das Volumen beträgt bei aufgestellter Rücksitzbank bis zur Fensterkante (o. R.) 510 l.

Beim Yeti werden Benzinmotoren mit vier und Diesel mit drei Leistungsstufen angeboten – sie reichen beim Ottomotor von 77 kW bis 118 kW, wobei es den 1.8 TSI mit 118 kW bzw. 112 kW nur als Allradversion bzw. mit Doppelkupplungsgetriebe (DSG) gibt. Die drei Leistungsstufen des Diesel – 81 kW, 103 kW, 125 kW – kommen aus 2,0 l Hubraum. Die zwei Leistungsstärken gibt es lediglich im Yeti mit Allradantrieb. Der Verbrauch im EU-Messzyklus „insgesamt“ liegt je 100 km zwischen 6,4 l und 8,0 l Benzin bzw. 5,1 l und 6,5 l Diesel. Der Preis des Yeti beträgt 18 300 € und steigt im Modell 2.0 TDI DSG 4 x 4 (103 kW) in der Elegance Plus Edition auf 32 630 €.

Drei Benzin-und drei Dieselmotoren gehören zur Antriebspalette des Roomsters. Basismotorisierung ist der 1,2-l- 3-Zylinder-Ottomotor mit 51 kW, ihm folgt der 1,2-l-Vierzylinder in zwei Leistungsstufen (63 kW und 77 kW). Beim Dieselangebot gibt es den 1,2-l-3-Zylinder mit 55 kW und den 1,6-l-4-Zylinder mit 66 kW bzw. 77 kW.

Die Motoren des Roomster verbrauchen je 100 km im Normzyklus „insgesamt“ 5,3 l bis 6,2 l Benziner bzw. 4,5 l bis 4,7 l Diesel. Die Green-tec-Varianten mit 63 kW bzw. 77 kW kommen auf 5,3 l/100 km (124 g CO2/km). Die Aggregate sind mit einem 5-Ganggetriebe kombiniert, wobei nur der 1.2 TSI DSG (77 kW) über ein 7-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe verfügt.

Je nachdem, welche Ausstattung und welcher Antrieb gewählt wird, kostet der Minivan 13 370 € bis 20 819 €.

Im Test wurden der Roomster 1.2 TSI DSG Ambition (77 kW) mit Doppelkupplungsgetriebe und der Yeti 2.0 TDI Ambition (81 kW) mit 5-Gangschaltgetriebe gefahren. In der Ausführung kostet der Minivan 18 920 € und der Kompakt-SUV 24 550 €.

Bescheidenheit und Verlässlichkeit zeichnen beide Skodas aus

Den Faktor Emotion berührt Skoda mit dem Roomster gar nicht und auch der Yeti spricht eher die ritterlichen Werte wie Bescheidenheit und Verlässlichkeit an. Das soll aber nicht heißen, dass es Abstriche am Fahrspaß mit Yeti und Roomster gibt.

Der 1.2-TSI-Motor mit DSG und dem Skoda-Fahrwerk lassen schon Freude aufkommen und unerwartete Kurvengeschwindigkeiten erfahren. Der Benzinverbrauch des Roomster von im Mittel 8,7 l/100 km ist dann auch in dieser Leistungsklasse akzeptabel.

Der Yeti 2.0 TDI (81 kW) mit 5-Gangschaltgetriebe brillierte fast in allen Belangen, wohl wünscht sich der Fahrer einen sechsten Gang. Der Dieselverbrauch betrug im Mittel 6,9 l/100 km.

Nur wirklich vergleichen lassen sich Yeti und Roomster nicht. Beide sind wohl kleine Familienautos, doch die Zielgruppen weichen stark von einander ab. Während der Minivan die pragmatische Tugend vereint und u. a. mit pfiffigen Innenraumlösungen wie hoch gesetzter Rücksitzbank und variablem Laderaum überzeugt, kann der Yeti neben pragmatischen Reizen auch ein klein wenig Bauch und Herz in Schwingungen versetzen.

 

Ein Beitrag von:

  • K. Rippelmeyer

  • Wolfgang Pester

    Ressortleiter Infrastruktur bei VDI nachrichten. Fachthemen: Automobile, Eisenbahn, Luft- und Raumfahrt.

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