Skurriles und purer Luxus auf der LA Auto Show
Die Autowelt blickt derzeit nach Kalifornien: Dort ist noch bis Ende November die LA Auto Show 2014 am Start. Rund 150 Aussteller aus aller Welt präsentieren ihre Neuheiten und Glanzstücke, darunter natürlich auch die deutschen Platzhirsche. Sie haben Luxus-Boliden und SUVs im Angebot. Allerdings ist nicht jedes Exponat auf der LA ernst gemeint wie das SpongeBob-Auto von Toyota.
Zu den auffälligsten Exponaten dürfte ein Fahrzeug von Toyota zählen – und das nicht wegen exorbitanter PS-Zahlen, technisch revolutionärer Motorausstattung oder dergleichen, sondern schlicht wegen seines Aussehens: Es handelt sich um ein Showcar im „SpongeBob“-Design, das Toyota in Zusammenarbeit mit den Nickelodeon-Studios gebaut hat.
Toyota fährt mit SpongeBob-Auto vor
Ok, „schlicht“ war vielleicht der falsche Ausdruck: Das Auto auf Basis des Toyota-Multivans ist knallgelb, die Seiten zieren aufgemalte Schwammporen, die ein klitzekleines bisschen an Käselöcher erinnern.
SpongeBobs Mund lächelt inklusive dreidimensionaler Schneidezähne und Oberlippe von der Motorhaube, Nase, Wangen und Augen bestehen aus speziell gefertigten.
Allerdings erfüllen die Augen nicht gerade ihren Zweck – ganz im Gegenteil. Sie sind mitten auf der Windschutzscheibe platziert, so dass man sie für einen Ausflug mit dem rollenden Schwamm erst entfernen müsste.
Fernseher im Kofferraum dudelt in Dauerschleife
Als Ausgleich erwartet die Passagiere ein Interieur aus feinstem Seemannsgarn, äh, maritimen Accessoires: ein Schiffssteuerrad anstelle eines Lenkrads, Seesterne, Fischernetze und Muscheln.
Für den Einsatz auf den Sieben Weltmeeren ist der Wagen jedoch genauso wenig vorgesehen wie für die Fahrt auf regulären Straßen. Er soll vielmehr für den neuen 3D-Kino-Film „The SpongeBob Movie: Sponge Out of Water“ werben, der ab Februar 2015 läuft. Da wird dann auch plötzlich der Fernseher im Kofferraum des Autos logisch, auf dem in Dauerschleife SpongeBob-Abenteuer laufen.
Luxusschlitten made in Germany
Tatsächlich ernst meinen die Aussteller dagegen die Riesenschlitten, die ebenfalls auf der Auto Show stehen und die Umweltaktivisten und Hybrid-Predigern die Tränen in die Augen treiben dürften. Die Präsenz der Luxusautos ausgerechnet in Los Angeles ist jedoch absolut logisch: Schließlich werden in Kalifornien so viele dieser High-Class-Wagen verkauft wie sonst nirgendwo in den USA.
Dass da auch die deutschen Autohersteller mitmischen möchten, ist klar. Dementsprechend sind Audi, BMW, Mercedes und Volkswagen mit PS-Schleudern angerückt.
BMW präsentiert Luxus-SUVs
BMW zum Beispiel präsentiert auf der Show die neuen M-Versionen der Geländewagen X5und X6. Die V8-Motoren der beiden Luxus-SUVs schaffen neuerdings jeweils 575 PS (nach zuvor 450 PS), die Höchstgeschwindigkeit ist jedoch auf 250 Kilometer pro Stunde begrenzt.
Der Treibstoff-Verbrauch ist nach Angaben des Herstellers dabei sogar gesunken: auf jeweils 11,1 Liter pro 100 Kilometer, 20 Prozent weniger als zuvor. Dafür kosten die Wägelchen auch gleich knapp das Doppelte wie die Nicht-M-Versionen: Los geht’s bei 114.300 bzw. 117.700 Euro. Pro Fahrzeug, versteht sich.
Studie „Prologue“ zum künftigen A9 von Audi
Audis ganzer Stolz auf der LA Auto Show ist dagegen noch nicht erwerbbar. Das Unternehmen präsentiert die Luxuscoupé-Studie „Prologue“. Augenfällig dabei: der Single-Frame-Grill, der breiter und flacher als gewohnt wird, LED-Scheinwerfer und eine „innovative“ Karosserie-Form, so der Hersteller. Auf den Markt kommen wird der Zweitürer voraussichtlich als A9 – als Konkurrent für seine Landsleute Mercedes CL und 6er-BMW.
Konservativ mit Wumms von VW
Deutlich mehr Alltag bringt VW auf die Bühne: Die Wolfsburger zeigen ihren VW Golf Variant. Was auf den ersten Blick nach konservativer Familienkutsche mit immerhin gut 600 Litern Stauraum aussieht, hat es gehörig unter der Haube: 300 PS, Sportfahrwerk und Allradantrieb geben ordentlich Power. Von 0 auf 100 schafft es der Power-Golf damit in etwas über 5 Sekunden.
Mercedes hat den Maybach reanimiert
Gediegen wird es schließlich bei Mercedes. Die Stuttgarter haben einen Mercedes-Maybach S600 mitgebracht. Nach drei Jahren Versenkung fährt die Edelkarosse jetzt nicht mehr unter dem eigenen Markennamen, sondern segelt unter dem Mercedes-Stern. Das aber mit gewohntem Stil mit kleinem rechteckigen Seitenfenster hinten, dem Frontgrill mit Doppelblättern und dem Maybach-Zeichen an der Seite – zusätzlich zum Mercedes-Stern am Kühler.
Der edelste der Edelstraßenkreuzer läuft – okay, gleitet – mit einem V-12-Biturbo-Motor mit 530 PS, der Drehmoment liegt bei 830 Newtonmetern. Erhältlich ist der Maybach-S600 ab Februar, wie tief Interessenten für ihn die Tasche greifen müssen, ist derzeit noch nicht bekannt. Branchenkenner gehen aber von deutlich mehr als 160.000 Euro aus.
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