1200 km/h Reisegeschwindigkeit 11.03.2016, 13:48 Uhr

Slowakei prüft Bau der ersten Hyperloop-Strecke Europas

400 km in 25 Minuten – ein Paradies für Pendler, das in der Slowakei Wirklichkeit werden könnte. Denn die Regierung prüft der Bau einer Hyperloop-Strecke. Passagiere würden in Kapseln mit 1200 km/h durch ein Röhrensystem flitzen.

Illustration des Hyperloops: Das Start-up HTT will im Auftrag der slowakischen Regierung die Machbarkeit des Baus einer Strecke zwischen Bratislava und Košice prüfen, mit einer möglichen Verlängerung bis Wien und Budapest. 

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Foto: Hyperloop Transportation Technologies

Foto: HTT Hyperloop Transportation Technologies

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Illustration des Hyperloops: Das Start-up HTT will im Auftrag der slowakischen Regierung die Machbarkeit des Baus einer Strecke zwischen Bratislava und Košice prüfen, mit einer möglichen Verlängerung bis Wien und Budapest. 

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Kennen Sie den Hyperloop? Das ist ein Transportsystem, das Elon Musk erfunden hat. Der milliardenschwere Visionär und Tesla-Gründer hat allerdings keine Zeit, seine Idee, Menschen wie in einer Rohrpost reisen zu lassen, zu verwirklichen. Deshalb hat er das Konzept als Open Source Transportation Concept für Unternehmen zur Verfügung gestellt. Angebissen hat Transportation Technologies (HTT), ein kalifornisches Start-up, das den Hyperloop in der Slowakei bauen möchte.

Slowakei träumt von besserer Vernetzung der Städte

Ist das alles nur Träumerei und PR? Anscheinend nicht. Einer Mitteilung von HTT zufolge hat die Firma mit der slowakischen Regierung vor einigen Tagen eine schriftliche Vereinbarung getroffen, die Machbarkeit des Projekts zu prüfen. Bis 2020 könnte ein erster Streckenabschnitt fertiggestellt sein. Die Kosten schätzt der aus Berlin stammende HTT-Chef Dirk Ahlborn laut Spiegel Online auf 12,4 Millionen € pro Kilometer.

So könnte eine Passagierkapsel des Hyperloops aussehen. Sie soll dank Magnetschwebetechnik mit 1200 km/h durch eine Röhre schießen, in der geringer Luftdruck herrscht. 

So könnte eine Passagierkapsel des Hyperloops aussehen. Sie soll dank Magnetschwebetechnik mit 1200 km/h durch eine Röhre schießen, in der geringer Luftdruck herrscht.

Quelle: Hyperloop Transportation Technologies

Die Vorteile liegen auf der Hand. Die 400 km lange Strecke von Bratislava ins östliche Košice wäre beispielsweise in nur 25 Minuten zu bewältigen – bislang brauchen Pendler mit dem Auto gut viereinhalb Stunden. Später könnten Strecken auch ins österreichische Wien (acht Minuten) und ins ungarische Budapest (zehn Minuten) führen. „Hyperloop könnte in Europa Distanzen reduzieren und Städte in beispielloser Weise vernetzen“, sagt Vazil Hudak, Wirtschaftsminister der Slowakischen Republik. Das werde zu neuen Verkehrsknoten führen und neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen.

Nicht nur an Land, auch unter Wasser lassen sich Hyperloop-Verbindungen denken.

Nicht nur an Land, auch unter Wasser lassen sich Hyperloop-Verbindungen denken.

Quelle: Hyperloop Technologies

Passagiere flitzen mit 1200 km/h durch eine Röhre

Der Hyperloop wird allerdings nichts für Menschen mit Platzangst sein. Denn sie müssen in einer Kapsel Platz nehmen, die mit 1200 km/h durch eine Röhre schießt. Wie das funktioniert? Elektromagneten sollen die Kapseln in der Luft halten und vorwärts treiben. Gleichzeitig sorgen Vakuumpumpen für einen geringen Luftdruck innerhalb der Röhre, sodass sich Luftwiderstand und Energieverbrauch reduzieren. Die an den Kapseln vorbeigedrückte Luft soll für den notwendigen Abstand zu den Wänden sorgen.

Foto: Hyperloop Technologies

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So könnte ein Bahnhof für den Hyperloop aussehen.

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So könnte ein Bahnhof für den Hyperloop aussehen.

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HTT hat einen zweiten Plan: den Bau einer 8 km langen Hyperloop-Strecke in Quay Valley, das ist eine geplante Modellstadt zwischen Los Angeles und San Francisco. Die Firma ist optimistisch, dass dort bereits 2018 erste Passagiere durch die Röhren rasen können. „Mit unserem Projekt in Quay Valley, der Vereinbarung mit der Slowakei und zukünftigen Entwicklungen in der Welt ist Hyperloop nun eine globale Bewegung“, sagt Ahlborn.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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