So rasend schnell und schön können E-Bikes sein
Ingenieure beweisen Tag für Tag: E-Bikes brauchen sich nicht hinter ihren Pendants mit Verbrennungsmotor verstecken. Sie erreichen mittlerweile absolute Rekordgeschwindigkeiten. Das sind die schnellsten E-Bikes der Welt.
Längst vorbei ist die Zeit, in der Elektro-Motorräder in den Kinderschuhen steckten. Das beweist beispielsweise Lightning Motorcycle. Der amerikanische Motorradhersteller hat die LS-218 entwickelt – ein E-Bike, das mit 200 PS auf 350,7 km/h beschleunigt. Die Lithium-Ionen-Batterie ist über eine Haushaltssteckdose in 120 min aufgeladen und ermöglicht eine maximale Reichweite von 290 km. Der Flitzespaß mit dem derzeit schnellsten elektrischen Motorrad in Serienproduktion kostet 28.000 €.
Empulse R: Von 0 auf 100 km/h in 4 s
Etwas langsamer, aber immer noch beachtlich, schießt die Empulse R über die Straßen. Sie entspringt der amerikanischen Motorradschmiede Brammo. Die Ingenieure haben ein Sechs-Gang-Getriebe und einen 40-kW-Elektromotor (54 PS) verbaut, der das 213 kg schwere E-Bike in 4 s von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 180 km/h.
Der 10,2-kW-Akkupack lässt sich an einer Haushaltssteckdose in drei Stunden aufladen und reicht für bis zu 200 km Fahrspaß in der Stadt. Bei sportlicher Fahrweise sinkt die Reichweite allerdings schlagartig auf 100 km. Empulse R kostet rund 15.000 €.
Wattmann: von 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden
Die Wattmann aus Frankreich punktet nicht mit Geschwindigkeit, sondern mit Kraft: Das E-Bike des Motorradherstellers Voxan hat genau wie die LS-218 eine Motorleistung von 200 PS – das Drehmoment liegt bei 200 NM.
Das Superbike wiegt 350 kg und beschleunigt noch schneller als die Empulse R: von 0 auf 100 km/h in nur 3,4 s. Die Spitzengeschwindigkeit ist bei 170 km/h erreicht.
Torr: E-Bike-Geschoss von Studenten der TU München
Auch deutsche Ingenieure haben beim Geschwindigkeitsrausch des E-Bikes ein Wörtchen mitzureden: Studenten der Technischen Universität München haben Torr entwickelt. Das elektrische Rennmotorrad hat eine Leistung von 136 PS und ein Drehmoment von 240 NM.
Es beschleunigt auf eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h. Das Verrückte daran: Der Elektromotor dreht sich entgegen der Fahrtrichtung. Dadurch soll sich das Geschoss bei hohen Geschwindigkeiten leichter lenken lassen.
Türkischer Designer träumt von der Alfa Romeo Spirito
Manchmal lassen Designer auch einfach ihren Träumen freien Lauf, ohne sich um die Umsetzung zu scheren. So beispielsweise Mehmet Doruk Erdem. Der türkische Designer hat die Alfa Romeo Spirito entworfen – ein futuristisches Geschoss, das mit einem klassischen Motorrad wenig gemeinsam hat. Auf den ersten Blick fällt das riesige Hinterrad ins Auge, direkt davor ein recht schmaler Ledersattel, dann eine große abgerundete Verkleidung in Rot und mittendrin – so gut wie unsichtbar – das Lenkrad.
Wahrscheinlich werden Motorradfans nie erfahren, wie schnell diese Rakete sein könnte. Erdem ist bekannt für die abgedrehtesten Straßenvehikel, die aber allesamt im Entwurfstadium steckenbleiben.
Terminus: E-Mountainbike beschleunigt auf 120 km/h
Auch bei den Pedelecs ergeben sich immer neue Geschwindigkeitsrekorde: Der US-Hersteller M55 beispielsweise hat Terminus entwickelt. Das Mountainbike hat einen 2000-W-Elektromotor, sodass besonders wagemutige Fahrer mit einfachen Tritten auf 120 km/h beschleunigen können.
Die Energie der 20 Lithium-Ionen-Akkuzellen reicht für eine 80 km lange Strecke. Der Preis kann mit einem guten Mittelklassewagen mithalten. M55 verlangt für Terminus stolze 27.000 €.
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