DS Revival Concept 12.01.2016, 07:58 Uhr

So schön könnte die Citroën DS heute aussehen

Sie war schon zu Lebzeiten eine technische Ikone – und wurde eine Legende, als Citroën 1975 die Produktion der DS einstellte. Ihre Hydropneumatik ließ die Göttin mehr schweben als fahren, ihre eigenwillige Form wurde zum Meilenstein des Autodesigns. Wie könnte aber eine moderne Variante der DS aussehen? Die Antwort gibt der französische Designer Jean-Louis Bui.

Was für eine schöne Neuauflage: Dieses Konzept für eine neue DS von Citroën stammt vom französischen Designer Jean-Louis Bui.

Foto: Jean-Louis Bui

Foto: Jean-Louis Bui

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Sie war eine Legende, die Citroën DS, dieses Kultauto der französischen Automobilmarke Citroën. Anfang Oktober 1955 stellte der Konzern auf dem Pariser Automobilsalon diese aerodynamischste Limousine ihrer Zeit der staunenden Öffentlichkeit vor. Ein Auto wie von einem anderen Stern.

Schnell wurde das Auto „Göttin“ genannt. Das war ein Wortspiel, das sich aus der D-Modellreihe ergab. Nach dem D1 und dem D2 ging Citroën zum Plural die DS über, was wie la déesse klingt. Und das bedeutet zu deutsch die Göttin. Das Kultauto hatte den ihm gebührenden Namen bekommen. Und weil im Französischen der Wortstamm Auto feminin daherkommt, war die „Göttin“ die Citroën DS.

Französischer Designer bringt das Kultauto in die Jetztzeit

Nun hat der französische Autodesigner Jean-Louis Bui sein „DS Revival Concept“ vorgelegt. Diese Studie soll zeigen, wie sich die DS in der heutigen modernen Autowelt präsentieren könnte. Bui arbeitet seit über 25 Jahren im Fachgebiet Autodesign und ist derzeit für die Pariser Auto-Ideenschmiede „Edut intégral“ tätig, die unter anderem dadurch bekannt ist, dass sie funktionierende Prototypen realisiert.

Jean-Louis Bui hat sich für seine Neuauflage der DS auch die Citroën-Modelle XM und CX zum Vorbild genommen.

Jean-Louis Bui hat sich für seine Neuauflage der DS auch die Citroën-Modelle XM und CX zum Vorbild genommen.

Quelle: Jean-Louis Bui

Für sein „DS Revival Concept“ ließ sich der Franzose von der historischen Citroën DS und den Citroën-Modellen SM und CX inspirieren. Die Entwürfe zeigen, dass sich das damals enorm innovative Design der Citroën DS recht problemlos in die Jetztzeit transportieren lässt. So hat der französische Designer die Karosserie so gestaltet, dass wie beim Vorbild die Hinterräder fast vollständig verkleidet sind. Auch das leicht über die Heckscheibe hinausragende Dach ist bei der modernen DS-Variante wieder da.

Das Auto ist langgezogen wie das Original, strahlt die Eleganz der DS aus und scheint sogar die Radstellung der alten „Göttin“ – vorne breit, hinten schmal – übernommen zu haben.

Die Hydropneumatik war eine automobile Sensation

Die DS der 1950-er Jahre war gut 4,90 m lang und 1,80 m breit und kam auf ein Leergewicht von rund 1200 kg. Heute ist das ausgesprochen wenig für ein Auto dieser Klasse. Die DS verfügte über einen 1,9-l-Vierzylinder mit 75 PS Leistung. Damit erreichte die eigenwillige Limousine eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h, für die damalige Zeit ein mehr als überdurchschnittlicher Wert.

Die Hydropneumatik kam erstmals 1955 erstmals im Modell DS zum Einsatz – eine Markenikone, die als

Die Hydropneumatik kam erstmals 1955 erstmals im Modell DS zum Einsatz – eine Markenikone, die als „Göttin“ bekannt wurde.

Quelle: Citroën

Vor allem aber überzeugte die „Göttin“ durch eine avantgardistische Karosserieform und durch die erstmals bei einem Serienfahrzeug verbaute Hydropneumatik. Dieses zentrale hydraulische System ließ die Straßenunebenheiten außen vor, die DS schwebte dank der Hydropneumatik elegant darüber hinweg. Die Bodenfreiheit der Citroën DS ließ sich manuell zwischen 9 und 28 cm variieren.

Bis heute nutzt Citroën diese Technik in Nachfolge-Modellen. Allerdings nicht mehr lange: In diesem Jahr verabschiedet sich Citroën von dieser einzigartigen Technik.

Eine Fahrt mit der „Göttin“ war mehr Schweben als Fahren

Unvergessen der Moment, in dem der Fahrer diesen Wagen startete: Sanft hob sich die gesamte Karosserie um mehrere Zentimeter in die Höhe. Die Hydropneumatik arbeitete automatisch im Hintergrund als Niveauregulierung und hielt die Bodenfreiheit bei unterschiedlichsten Beladungen und Straßensituationen konstant.

Ausgesprochen schönes Heck: Das Dach der Studie

Ausgesprochen schönes Heck: Das Dach der Studie „DS Revival Concept“ ist wie beim historischen Vorbild über die Heckscheibe gezogen, die hinteren Räden sind elegant abgedeckt.

Quelle: Jean-Louis Bui

Eine Fahrt war immer eher ein Schweben als ein Fahren. Genau deshalb senkte sich dieses Auto nach der Spritztour ebenso sanft wieder in die Halteposition. Angekommen am Boden. Am 24. April 1975, nach 20 Jahren, rollte die letzte Citroën DS-Limousine vom Band. Über 1,4 Millionen Fahrzeuge der D-Reihe wurden in diesen 20 Jahren produziert.

Ob es zur Neuauflage kommt, darf bezweifelt werden, auch wenn Citroën die Modellreihe DS ins Leben gerufen hat. Doch den Mut und die technische Innovationskraft der Vergangenheit, die sucht man bislang in der Modellreihe DS vergebens. Und so bleibt das „DS Revival Concept“ von Jean-Louis Bui wohl nur eine schöne Computeranimation. Schade.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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