So stellt sich Design-Guru Egger ein cooles Rennrad vor
Da hat Robert Egger aber alles rausgehauen, was ihm Spaß macht. Ein Rennrad, das so ultracool ist, aerodynamisch, futuristisch und alles sprengt, was Rennradpuristen heilig ist. Robert Egger, das ist nicht irgendein Fahrraddesigner. Er ist der Designchef der Weltmarke Specialized. Und so sieht sein Lieblingsbike aus.
Jeden Tag sieht Egger Hunderte von Rennrädern. Und irgendwie sehen sie alle gleich aus. Denn sie müssen die Vorschrifen des Internationalen Dachverbands für Radsport erfüllen, der „Union Cycliste Internationale“ (UCI). Und genau das wollte Egger nicht mehr tun. Mal ein Rennrad ohne UCI-Regeln bauen. Schnell, ungewöhnlich, crazy. Ein Rennrad für die Leute, die zwar schnell fahren wollen, aber nicht in einem offiziellen Rennen. Schnell fahren mit einem Rennrad, nur für sich. Mit einer Maschine, die wie ein Hybrid wirkt zwischen Motorrad und Rennmaschine.
Optische Mischung aus Motorrad und Rennmaschine
Schon der Rahmen des Eggerschen Traumrades ist faszinierend. Von Rohren und Stangen, von einem Rahmen, kann man eigentlich gar nicht sprechen. Die Karbonflächen, die das Fahrrad bilden, wirken unglaublich aerodynamisch, wie aus einem Stück geformt, an dem der Wind entlang streicht, ohne eine Kante zu finden, an der er sich verwirbelt.
Die Gabel des Vorderrades ist wie ein Teil des Rahmens geformt und macht erst mal eine Kurve, bis sie sich der Achse entgegenreckt. Der Sattel ist auch gleich in den Rahmen integriert, wie eigentlich alles an dieser Rennmaschine. Am Lenker ist sogar ein kleiner Windschutz für den Fahrer montiert. Windschutz? Eigentlich ist auch der Teil des Designs – der Ästhetik wegen.
Elektromotor zum Anfahren
Es fällt auch überhaupt nicht auf, dass im Rahmen Akku und Elektromotor untergebracht sind. Nicht, um den Fahrer dauerhaft zu unterstützen, sondern als Anfahrhilfe, um in Sekundenschnelle auf Renntempo zu kommen.
Den Akku kann man zwar rausnehmen, aber das will Egger gar nicht. Ein Kabel genügt, um ihn zu laden. Und zudem sollen in einer nächsten Generation noch Solarzellen auf dem Rahmen untergebracht werden, die für genügend Ladeenergie sorgen sollen.
Verblüffend: Sogar zwei kleine Kofferräume gibt es unter dem Sattel, für Regenjacke, Müsliriegel und das Portemonnaie. Und wo bringt Mann das Smartphone unter? Selbst daran hat Egger gedacht. Auf dem Oberrohr hat er eine Fläche angelegt, auf der das Smartphone sicher liegen darf und dem Fahrer Tempo, Tritt- und Herzfrequenz anzeigen kann. Sehr cool gelöst.
Viele UCI-Vorschrifte missachtet
Robert Egger hat bei seinem Traumrad bewusst die technischen Standards des Internationalen Dachverbands für Radsport UCI über Bord geworfen. Denn der Verband kennt sich sehr gut aus mit Vorschriften und schreibt zum Beispiel die Abstände zwischen Rad und Gabel genau fest, hat elektronische Technologie, Motoren, Scheibenbremsen und Schutzgitter verboten. Aber auf all das wollte Egger nicht verzichten.
Dass diese Regeln bei dem Prototypen keine Rolle gespielt haben, sieht man nicht nur, sondern kann man auch im Namen lesen. Es heißt „fUCI“ – gesprochen „Eff You See Eye“.
Ein Beitrag von: