Fahrplan stabilisieren 10.07.2024, 09:15 Uhr

So will die Bahn Verspätungen durch Baustellen reduzieren

Das Schienennetz der Bahn ist marode, entsprechend hoch sind die Bauarbeiten und die Verspätungen. Mit einer neuen Bauweise will die Deutsche Bahn die Fahrpläne nun stabiler machen.

Gleisarbeiten

Das Schienennetz ist marode, es kommt immer wieder zu Bauarbeiten und Verspätungen. Mit einer neuen Bauweise will die DB die Fahrpläne nun stabiler machen.

Foto: PantherMedia / PhysioDave

Die Deutsche Bahn hat angekündigt, Bauarbeiten auf dem überlasteten Schienennetz künftig anders zu organisieren und zu bündeln, um den Fahrplan verlässlicher zu gestalten. „Wir werden weiter auf diesem hohen Niveau bauen, deshalb müssen wir jetzt fundamental anders an die Sache rangehen“, sagt Philipp Nagl, Chef der neuen Bahn-Infrastrukturtochter InfraGo. „Die größte Last für die Fahrgäste im Personenverkehr und die Güterverkehrsunternehmen sind die immer wieder neuen Fahrpläne durch die endlose Anzahl an oft auch kurzfristigen Kleinmaßnahmen.“ Mit dem neuen Prinzip soll sich dies ändern. „Wir vereinfachen den komplexen Fahren-Bauen-Prozess.“

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Aktuelle Vorgehensweise bei Bauarbeiten

Um den Verfall des veralteten Netzes aufzuhalten, sind in den vergangenen Jahren immer mehr Bauarbeiten notwendig geworden. Diese Arbeiten führen regelmäßig zu Verzögerungen und Zugausfällen im Personen- und Güterverkehr. Die Baumaßnahmen werden derzeit bei der InfraGo angemeldet, sobald sie anfallen. Diese stellt dann ein mögliches Zeitfenster bereit, woraufhin der Fahrplan angepasst werden muss.

Weil dies bei kleineren Arbeiten oft sehr kurzfristig passiert, herrscht bei Fahrgästen schnell Ungewissheit und wenig Verlässlichkeit. Zudem werden notwendige Bauarbeiten nicht immer auf einmal durchgeführt, sondern über Monate oder Jahre verteilt, was zu ständigen Einschränkungen auf der gleichen Strecke führt.

Das neue Konzept der Bahn

Um die Situation zu verbessern, plant die Bahn, das Bauen künftig anders zu organisieren. Sowohl große Investitionsmaßnahmen als auch kleine Instandhaltungsarbeiten sollen in regelmäßig wiederkehrenden Zeitfenstern, sogenannten Containern, durchgeführt werden.

Die Bauarbeiten müssen dann gebündelt innerhalb dieser Zeitkorridore stattfinden. Bei kleineren Wartungsarbeiten, wie der Überprüfung von Signalen oder Weichen, könnten diese Zeitfenster etwa in einem mehrwöchigen Rhythmus erfolgen. Für große Maßnahmen plant die Bahn längere, aber feste Zeiträume pro Jahr ein.

Vorteile des neuen Konzepts

Durch das neue Prinzip muss die Bahn den Fahrplan nicht mehr aufgrund kurzfristiger Baumaßnahmen ständig ändern. Wer bauen will, muss eines der feststehenden Zeitfenster nutzen. Der Fahrplan kann frühzeitig um diese Korridore herum aufgestellt werden.

„Durch das neue Prinzip halbiert sich mittelfristig der Fahrplan-Anpassungsbedarf, den wir im Jahresverlauf haben“, betont Nagl. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die einzelnen Gewerke künftig besser abstimmen und Baumaßnahmen bündeln müssen. Nachdem auf einem Abschnitt während eines der neuen Zeitfenster gebaut wurde, muss er für eine gewisse Zeit baufrei bleiben.

Langfristige Baufreiheit

Bei großen Baumaßnahmen kann es durchaus fünf bis sieben Jahre dauern, bis auf einem Abschnitt wieder gebaut werden darf. „Je kürzer oder länger das Baufenster, umso kürzer beziehungsweise länger die anschließende Baufreiheit.“, erklärt Nagl.

Dies soll dazu führen, dass alle notwendigen Arbeiten innerhalb einer einzigen Sperrphase erledigt werden. Das neue Modell soll bei kleineren Maßnahmen schon ab Mitte Juli umgesetzt werden. Bei großen Investitionen plant die Bahn die Umsetzung bis spätestens 2027.

Generalsanierung als Vorbild

Die Initialzündung für das neue Konzept waren die Pläne für die Riedbahn, sagt Nagl. Die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim ist der erste von insgesamt 40 hochfrequentierten Bahnkorridoren, die in den kommenden Jahren über mehrere Monate voll gesperrt und dann grundlegend saniert werden sollen. Auch hier müssen während der Vollsperrung alle notwendigen Baumaßnahmen erledigt werden.

„Wir haben gemerkt, wie viel Bündelung möglich ist“ betont Nagl. Der Start auf der Riedbahn ist an am 15. Juli. Fünf Monate lang wird die Strecke dann gesperrt sein. Hier wird sich zeigen, ob das neue Baukonzept der Bahn wirklich funktioniert. (Mit Material der dpa)

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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