Memminger Roadster 2.7 18.04.2018, 13:05 Uhr

So wird der VW Käfer zum offenen Sportwagen

Geht der klassische VW Käfer als gemütliche Tuckerkiste in die Geschichte ein? Nicht, wenn es nach Georg Memminger geht. Nach 20 Jahren Käfer-Tuning hat der Restaurator den Roadster 2.7 entwickelt – einen Sportwagen im Käfer-Look.

Von Tuckerkiste keine Spur: Der Super-Käfer hat einen Heckantrieb mit 210 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h.

Foto: Memminger

Markantes Heck: Memminger Käfer.

Foto: Memminger

Im Vergleich zum klassischen Käfer ist der Roadster von Memminger etwas flacher und breiter.

Foto: Memminger

Eine Kleinserie von 20 Roadstern ist im Gespräch, die Memminger bauen will.

Foto: Memminger

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 

Der VW Käfer hat Automobilgeschichte geschrieben. Kaum ein anderes Auto brachte es zu vergleichbarer Beliebtheit. 21,5 Millionen Exemplare hat VW zwischen 1938 und 2003 verkauft – das machte den Buckelporsche eine Zeit lang zum meistverkauften Auto der Welt. Nur eines war der Käfer nie: schnell. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei gemütlichen 140 km/h. Ändern will das Georg Memminger, der seit 20 Jahren in Reichertshofen bei Ingolstadt alte Käfer restauriert.

Sein Traum: Den Flair der Ikone am Leben halten, ihr aber technisch einen sportlicheren Anstrich verleihen. „Wir wollen zeigen, dass wir in der Lage sind, ein neues Auto zu bauen, das die Gene des Käfers noch in sich hat“, unterstreicht Firmengründer Georg Memminger. Es hört auf den Namen Memminger Roadster 2.7. „Mit unserem Projekt schreiben wir die 80-jährige Geschichte des Käfers weiter.“

Käfer-Roadster bringt nur 800 kg auf die Waage

Der Memminger Roadster 2.7 erinnert optisch an den klassischen Käfer, bringt aber auch neue Elemente ein. Basis ist ein originales Käfer-Chassis mit einem serienmäßigen Radstand von 2,4 m – die typische Motorhaube und die süßen runden Scheinwerferaugen inklusive. Der Roadster liegt allerdings flacher, hat weit ausladende Kotflügel, verbreiterte Schwellerbereiche, große Sporträder, eine gekürzte Frontscheibe und zwei Airdomes hinter den beiden Sitzen. Auf die Waage bringt er rund 800 kg. Ein wahres Leichtgewicht, genau wie die Klassiker, die zwischen 730 und 930 kg wiegen.

Käfer im Sportwagen-Look: Der Roadster hat weit ausladende Kotflügel, verbreiterte Schwellerbereiche und große Sporträder.

Käfer im Sportwagen-Look: Der Roadster hat weit ausladende Kotflügel, verbreiterte Schwellerbereiche und große Sporträder.

Quelle: Memminger

Und im Inneren? Da verzichtet Memminger auf moderne EDV. Es gibt einen Tacho, einen Drehzahlmesser, ein Öldruckthermometer, eine Uhr und einen Schalthebel. Technischer Schnick-Schnack wie ein Infotainmentsystem haben keinen Platz.

Neuer Käfer bringt 210 PS auf die Straße

Der Heckantrieb des Käfers hat es auch in den Memminger Roadster 2.7 geschafft. Allerdings hat sich das Unternehmen nicht mit den alten Ottomotoren zufriedengegeben, die maximal 50 PS auf die Straße gebracht haben. Die Alternative: ein selbstentwickelter luftgekühlter Vierzylinder-Boxermotor, der es mit 2,7 Liter Hubraum auf 210 PS bringt. Er beschleunigt den Roadster über ein Fünf-Gang-Getriebe auf eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h. Das dürfte dem stolzen Fahrer den einen oder anderen staunenden Blick bescheren. Schließlich ist man beim Anblick eines Käfers doch eher gemütliche Sonntagsfahrten gewohnt.

Der letzte Käfer wurde am 3. Juli 2003 im VW-Werk in Puebla in Mexiko produziert.

Der letzte Käfer wurde am 3. Juli 2003 im VW-Werk in Puebla in Mexiko produziert.

Quelle: Volkswagen

Wie teuer ist der Super-Käfer?

Zwar ist der Roadster bislang nur ein Konzeptfahrzeug. Doch Memminger könnte sich vorstellen, bei Interesse eine Kleinserie mit maximal 20 Exemplaren aufzulegen. Schon heute fertigt der Restaurator viele Käfer-Teile selbst. Wie teuer der Spaß wird? Das verrät Memminger nicht. So günstig wie ein Käfer, der 1985 für rund 11.000 Mark zu haben war, wird der Roadster auf jeden Fall nicht sein. Die Preise für Restaurationen liegen zwischen 95.000 und 175.000 Euro.

Übrigens hat es der Käfer auch schon zum Kunstobjekt gebracht – kunstvoll zu einer Kugel gepresst.

Eine runde Sache: die Käferkugel in gelb.

Eine runde Sache: die Käferkugel in gelb.

Quelle: Ichwan Noor

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.