So zaubert eine App bewegte Bilder auf die Fahrradspeichen
Früher haben die Jungs Spielkarten mit Wäscheklammern zwischen die Speichen ihres Rades geklemmt. Oder es gab die Plastikröhrchen, die während der Fahrt schön viel Radau gemacht haben. Im Zeitalter von Apps und Smartphones hat die Wäscheklammer natürlich ausgedient: Jetzt können Radler per App und LED Bilder auf ihre Speichenräder beamen.
Was für Frauen Schuhe und Handtaschen sind, könnte Balight für Männer werden: Muss ich haben. Mit 376 LED-Leuchten, montiert auf einem gleichschenkligen Kreuz aus Kunststoff, lassen sich runde Bilder jeder Art anzeigen. Allerdings nur während der Fahrt. Bei Stillstand würden die LEDs einfach nur bunt leuchten. Erst bei Drehbewegungen ab 10 km/h verwischen die Leuchtspuren zu Bildern.
Die LEDs sollen nach Angaben der Entwickler – drei junge Chines aus Shenzhen – 16 Millionen Farben darstellen können. Da dürfte kein Motiv unmöglich sein.
Montiert wird das 500 g leichte LED-Kreuz am Vorder- oder Hinterrad an den Speichen. Im Drehkeuz ist auch die Batterie mit einer Leistung von 3000mAh untergebracht, die je nach Beanspruchung durch die Bilder die Leuchten vier bis zehn Stunden mit Strom versorgen kann. Das Aufladen der leeren Batterie per USB-Kabel dauert drei bis vier Stunden.
Motivwechsel während der Fahrt
Die Bilder, die visuell auf den Speichen erscheinen, kommen aus einem Smartphone. Der Radfahrer kann sich ein Bild aus einem der vorgespeicherten Motive aussuchen oder aber selbst ein Motiv entwickeln. Auch fremde Bilder lassen sich auf das Speichenrad laden. Verarbeitet werden alle gängigen Fotoformate wie GIF, JPG, BMP und PNG.
Es ist sogar möglich, die Motive während der Fahrt zu wechseln: entweder mit der App oder mit einer speziellen Mini-Fernbedienung namens „Bling Jet“, die über Bluetooth mit dem Balight verbunden ist. Die Folge: Durch diese Funktion lassen sich auch bewegte Bilder wie laufende Tiere simullieren.
Balight gibt Alarm bei Diebstahl
Balight ist ist natürlich stoßsicher und wasserdicht, sonst hätte das Gadget auch nichts am Fahrrad zu suchen. Doch viele Radfahrer wird freuen, dass die Technik nicht nur schöne Bilder erzeugen kann, sondern sogar ausgesprochen sinnvolle Funktionen eingebaut hat.
So gibt es eine Diebstahlfunktion. Wird das Rad bewegt, erhält der Besitzer ein Signal auf das Smartphone. Zugleich kann er schauen, wo sich das Rad befindet, weil es seine Positionsdaten übermittelt. Per App kann man zudem mit anderen Radfahrern, die die Technik nutzen, Kontakt aufnehmen.
Seit Februar 2013 arbeiten die drei jungen Chinesen Leo Liu, Echo Hou und Benny Liu an dem Balight-Projekt. Nach umfangreichen Tests und mehreren Verbesserungen haben sie nun Balight auf Indiegogo vorgestellt, um Investoren zu finden. Und es sieht gut aus: Am heutigen Montag waren bereits 17.700 $ zugesagt, das ist schon mehr als die Hälfte der benötigten 30.000 $.
Das ist erstaunlich, denn billig ist Balight nicht: Ein Set kostet 200 $. Für die Frühbucher gibt es Balight allerdings zum Sonderpreis für 109 $ – und aufgedrucktem Namen. Übrigens ist Balight nicht das einzige Licht-Gimmig für Fahrräder. Mit LEDs und Laser experimentiert die Stadt London, um den Radverkehr sicher zu machen. Und mit LED-Streifen, die auf den Reifen geklebt werden, arbeiten kalifornische Entwickler.
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