Solarbetriebenes Fahrradschloss schlägt Alarm bei Diebstahlsversuch
Es öffnet und schließt sich ferngesteuert, schlägt bei versuchtem Diebstahl Alarm, setzt einen Notruf ab, wenn es in einen Unfall verwickelt ist und verrät, wo es sich gerade befindet: Das Fahrradschloss Skylock ist per Internet mit dem Smartphone verbunden und lässt sich per App kontrollieren. Sogar ein Bike-Sharing ist mit dem smarten Schloss möglich.
Das Internet der Dinge hat wieder einen neuen Mitspieler: Skylock ist ein Fahrradschloss, dass sich mit dem Internet verbindet und vom Fahrradbesitzer per Smartphone ferngesteuert wird. Entwickelt hat es das amerikanische Start-up Velo Labs.
Mit einem herkömmlichen Schlüssel ist an dem stabilen Bügelschloss nichts auszurichten. Der Befehl zum Öffnen und Schließen erfolgt per App. Alternativ lässt sich das Schloss manuell über ein berührungsempfindliches Tastenfeld öffnen und schließen, über das ein Code eingegeben werden kann. Aber Skylock kann noch mehr: Es schlägt Alarm, wenn sich jemand am abgeschlossenen Rad zu schaffen macht und meldet einen Unfall.
Fahrradschloss analysiert Erschütterungen
Ein Beschleunigungssensor im Inneren sorgt dafür, dass Skylock bei ungewöhnlichen Erschütterungen Alarm schlägt. Wird am Rad herumhantiert, wenn es abgeschlossen ist, sendet Skylock eine entsprechende Nachricht über den Cloud-Service des Herstellers aufs Smartphone des Besitzers.
Bei einem Fahrradsturz oder einem Crash, zum Beispiel mit einem Auto, meldet das Schloss den Unfall an ausgewählte Kontakte – jedoch nicht, bevor es nach dem Wohlbefinden des Besitzers gefragt hat. Nur wenn der nicht reagiert und den Alarm nicht abschaltet, geht die Meldung raus.
Bike-Sharing: Smartphone meldet Standort und öffnet das Schloss
Und noch ein Extra haben die Entwickler erdacht: Im Netzwerk ausgewählter Kontakte teilt Skylock Ort und Zugang zum Bike mit. So kann man mit dem smarten Schloss ein eigenes Bike-Sharing-System aufbauen.
Gerade erst haben die Entwickler sich entschieden, den WiFi-Standard, über den bislang eine Internetverbindung per WLAN hergestellt werden konnte, zugunsten des neuen Funkstandards Bluetooth 4.2 ganz aufzugeben. Das berichten die Entwickler in einem Update zur Fundrising-Kampagne, die im vergangenen Jahr auf Ingiegogo stattfand.
Bluetooth 4.2 statt WLAN
Bluetooth Version 4.2 wurde besonders für Batterie betriebene Geräte im sogenannten „Internet der Dinge“ entwickelt und soll eine schnelle und verschlüsselte Verbindung mit dem Internet ermöglichen. In vielen Tests habe sich herausgestellt, dass die bereits integrierte Bluetooth-Antenne im Skylock stabile Verbindungen unterstütze – in der Stadt über bis zu drei Blocks bei Sichtverbindung und im Radius eines Blocks, wenn sich der Besitzer zum Beispiel in einem Café befände.
Ein WLAN-Anschluss eigne sich für Skylock dagegen schon deshalb nicht so gut, weil man sich über viele öffentliche WiFi-Hotspots nur über einen Login-Screen ins Internet einwählen kann, der in einem Browser aufgerufen werden muss. Skylock bietet dafür gar nicht die technischen Voraussetzungen und kann solche Zugänge zum Internet deshalb gar nicht nutzen.
Schloss ist mit Solarzellen ausgestattet
Über Solarzellen, die auf das Schloss montiert sind, wird der Akku aufgeladen, der das Schloss mit Strom versorgt. Man kann den Akku auch per USB-Anschluss aufladen. Ohne Strom funktioniert jedoch auch die manuelle Eingabe eines Codes nicht. Und eine mechanische Möglichkeit, das Schloss zu öffnen, gibt es nicht. Blöd also, wenn das Rad unvorhergesehen über Nacht irgendwo stehen gelassen wird und am nächsten Morgen die Batterie vom Schloss leer ist. Dann hilft nur noch Sonnenlicht oder eine externe Stromquelle, die man per Micro-USB-Kabel mit dem Schloss verbinden kann.
Die Entwickler versprechen jedoch, Skylock brauche nur so wenig Strom, dass eine leere Batterie quasi ein Ding der Unmöglichkeit sei. Mit einer voll aufgeladenen Batterie laufe Skylock ohne Belichtung fünf Monate lang. Und innerhalb von 12 Stunden lasse sich die Batterie komplett per Sonnenlicht aufladen. Im Spätsommer 2015 soll das smarte Schloss zum Preis von 159 Dollar auf den Markt kommen.
Ganz andere Konzepte für den Diebstahlschutz hat das französische Unternehmens Connected Cycle entwickelt. Eine smarte Pedale schlägt Alarm, wenn sich jemand am Fahrrad zu schaffen macht. Chilenische Studenten nutzen gleich den gesamten Fahrradrahmen, um ein Rad sicher abstellen zu können. Wer den Rahmen knackt, macht gleich das ganze Fahrrad kaputt.
Ein Beitrag von: