Spezialschiff hat mit Sonar Wrackteile der Egyptair im Mittelmeer entdeckt
Mit modernster Sonartechnik hat ein Spezialschiff im Mittelmeer Wrackteile der vor vier Wochen abgestürzten Egyptair-Maschine geortet. Die Teile liegen in Meerestiefen von bis zu 3000 Metern.
Das Spezialschiff „John Lethbridge“ hat die Wrackteile auf dem Meeresgrund geortet. Die Ingenieure an Bord wollen die Fundorte nun in eine Karte eintragen, um die Absturzstelle des Flugzeuges berechnen zu können.
Sonartechnik arbeitet bis in Tiefen von 6000 m
Die John Lethbridge ist auf Suchaufträge in großen Meerestiefen spezialisiert und hat schon zahlreiche Schiffwracks und Schätze auf dem Meeresgrund gefunden. Dafür ist das Schiff der Firma Deep Ocean Search unter anderem mit Sonartechnik ausgestattet. Mit einem Sonargerät, das über ein 10 km langes Kabel mit dem Mutterschiff verbunden ist, können Suchaufträge bis in Tiefen von 6000 m durchgeführt werden. Das Sonar arbeitet in Frequenzbereichen zwischen 30 und 100 kHz.
Der Tiefsee-Roboter an Bord der 1965 gebauten John Lethbridge verfügt außerdem über hoch auflösende Kameras und weitere Suchsensoren wie Echolot für den Einsatz in der Tiefsee. Bilder der georteten Wrackteile sollen inzwischen den ägyptischen Ermittlungsbehörden vorliegen.
Das Mittelmeer im Suchgebiet ist bis zu 3000 m tief
Das Suchgebiet für die Absturzstelle im Mittelmeer umfasst rund 74 km2. Das Meer ist dort bis zu 3000 m tief. Die Egyptair-Maschine Flug MS804, ein Airbus A320, war bei einem Flug von Paris nach Kairo am 19. Mai im östlichen Mittelmeer abgestürzt. An Bord waren 56 Passagiere und zehn Crew-Mitglieder.
Bislang ist die genaue Absturzstelle noch unbekannt. Auch die Flugschreiber sind noch nicht gefunden. Allerdings hat die John Lethbridge Signale eines Flugschreibers aufgefangen. Erste Meldungen aus Kairo signalisieren, dass es den Ingenieuren an Bord des Spezialschiffs gelungen sein soll, den Flugschreiber zu orten.
Absturzursache weiter unklar
Immer noch unklar ist die Ursache für den Absturz. Es könnte sich um einen Anschlag handeln. Vor dem Absturz gab es Rauchalarm, einmal aus der Toilette direkt hinter dem Cockpit und aus der so genannten Electronics Bay direkt unter dem Cockpit. Andere Alarmmeldungen signalisierten elektrische Störungen der Fensterenteisung im Cockpit und der Öffnungsfunktion der Fenster im Cockpit.
Insgesamt gab es sieben Störungsmeldungen am 19. Mai in der Zeit von 00.26 bis 00.29 Uhr (MEZ). Diese Meldungen sind detailliert festgehalten vom ACARS-System (Aircraft Communications and Reporting System) des Flugzeugs, das diese Meldungen automatisiert an die Bodenzentrale der jeweiligen Luftfahrtgesellschaft sendet. Die erste Meldung um 00.26 Uhr betraf den Defekt der Fensterenteisung im Cockpit.
Zudem wurde die abgestürzte Maschine vor zwei Jahren von Bodenpersonal mit dem Spruch besprüht: „Wir werden dieses Flugzeug herunterholen.”
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