Ständer im Pedal integriert für tierisch schicke Fahrräder
Die New Yorker Designertruppe „Zoo Gear“ will Zubehör für Fahrräder entwickeln, das aus der Tierwelt inspiriert ist. Erstes Produkt ist ein Ständer, der in den Pedalen integriert ist. Von welchem Tier stammt das bloß?
Seit die Hipster das Fahrrad als perfekte Ergänzung zum textilen Urban Style entdeckt haben, werden Räder schicker. Minimalistischer vor allem. Da fehlt die Schaltung, aber weil Kette und Zahnkränze auf Hochglanz poliert sind und man das Modell jetzt „Single Speed“ nennt, ist es gar nicht anstrengend zu fahren, sondern cool. Brems- und Schaltzüge laufen oft innen durch den Rahmen, damit sie die Optik nicht stören. Elende Fummelei beim Austausch natürlich, aber schon schön.
Fahrradliebhaber präsentieren heutzutage ihre Schätzchen auf Pinterest und Instagram wie früher die PS-Protzer ihren Porsche. Hauptproblem: Das Rad sieht im Liegen doch immer blöd aus, und ein herkömmlicher Ständer oder gar eine stützende Bierdose stören den Gesamteindruck kolossal.
Die Crowd soll das Produkt finanzieren
Den Sorgen dieser Klientel widmet sich jetzt aber eine Designertruppe aus New York, die sich „Zoo Gear“ nennt. Soll heißen: Sie entwickeln Fahrradzubehör, das aus der Tierwelt inspiriert ist. Im August wollen sie auf der Plattform Indiegogo eine Crowdfunding-Kampagne starten, um Geld für die Serienproduktion ihrer ersten Erfindung zu sammeln.
Die nennt sich „Pelephant“, ist also vom Elefanten inspiriert. Bisschen weit hergeholt vielleicht, ist doch der Pelephant nichts als ein Pedal, das man ausklappen kann. Etwa so wie der Elefant seinen Rüssel. Eine der Leichtmetallstreben ist nur durch einen Magneten mit dem Rest des Pedals verbunden. Wenn man sie ausklappt, kann man das Rad ziemlich aufrecht hinstellen. Weil der übliche Ständer überflüssig ist, sieht das Rad schicker aus, und Gewicht hat man natürlich auch gespart.
Problem könnte die Sicherheit sein
Die Idee ist so simpel, dass man sich fragen kann, warum noch keiner darauf gekommen ist. Der Haken könnte beim Thema Sicherheit liegen, denn wenn man sein Single-Speed-Urban-Hipster-Bike mal im Wiegetritt einen Anstieg hinaufwuchten will, wird der Druck so groß, dass die eine Strebe womöglich ausklappt – und wer mal in solcher Lage vom Pedal gerutscht ist und intimen Kontakt mit dem Oberrohr aufgenommen hat, der weiß: Gepolsterte Radhosen sind zwar potthässlich, helfen aber manchmal sehr.
Die Designer von „Zoo Gear“ werben denn auch nur damit, dass das Klapp-Pedal für Fotosessions ideal sei. Vielleicht muss man nach dem Shooting doch die Tretplatten wechseln, wenn ans Fahren geht.
Extras für den strampelnden Hipster
Ob der „Pelephant“ jemals in Produktion geht, steht also in den Sternen. Vielleicht aber haben die Erfinder ja noch andere Ideen. Reifen aus Schlangenleder oder Gabelfederungen, die dem Tigerskelett nachempfunden sind. Bis dahin müssen sich Rad-Ästheten durch andere optische Extras behelfen, denn die Industrie bietet ja schon eine Menge: Eine „goldene“ Standpumpe mit Echtholzgriffen von Lezyne zum Beispiel oder einen Helm von Hövding, der gar kein Helm ist, sondern eine Halskrause, die sich bei „fahrraduntypischen“ Bewegungen als Airbag entpuppt und in 0,2 Sekunden wie eine Trockenhaube um den Kopf legen soll. Der zerstört also die Frisur wirklich nur, wenn der ganze Kopf in Gefahr ist.
Oder wie wäre es mit Urban Rush? Das ist auch ein Fahrrad, allerdings wie es sich heute gehört mit Elektromotor. Ach was. Zwei Elektromotoren, einer vorne, der sogar Energie zurückgewinnen kann, und einem hinten. Klingt fast nach Allradantrieb fürs Fahrrad.
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