In Handarbeit gebaut 19.05.2017, 07:46 Uhr

Supersportler Elextra aus Stuttgart will wirklich Tesla angreifen

Wofür braucht man eigentlich solche Studien von Elektroautos, die in zwei oder drei Sekunden bei Tempo 100 anlangen, unglaublich teuer sind und sich stets als Tesla-Herausforderer bezeichnen? Andererseits: Ein Auto wie der Elextra, der demnächst in Stuttgart gebaut werden soll, zeigt eindrucksvoll, was Elektroantriebe leisten können.

Elektrolimousine Elextra mit vier Türen und vier Sitzen: Der Supersportler soll in Stuttgart gebaut werden.

Foto: Classic Factory

Angetrieben wird der Elextra von zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 500 kW/680 PS.

Foto: Classic Factory

Karosserie und Chassis des Elextra werden aus Karbonfasern hergestellt.

Foto: Classic Factory

Platz da: Der Nio EP9 soll in 7,1 Sekunden auf 200 km/h beschleunigen und eine Spitze von 313 km/h erreichen. 

Foto: Nio

Was für ein Auto: Die Studie Trezor von Renault zeigt ein grandioses Elektroauto – nur bauen will Renault den Trezor nicht. Warum nicht?

Foto: Renault

Was für eine Form: Fast sechs Meter lang ist der „Vision Mercedes-Maybach 6“. Das Auto hat eine fast endlose Motorhaube und Flügeltüren.

Foto: Daimler

Bentley-Studie

Foto: Classic Factory

Bentley-Studie

Foto: Classic Factory

Bentley-Studie

Foto: Classic Factory

Studie für einen BMW in der Formule E.

Foto: Classic Factory

Studie für einen BMW in der Formule E.

Foto: Classic Factory

Studie Lyonheart K.

Foto: Classic Factory

Studie Lyonheart K.

Foto: Classic Factory

Fahrradstudie mit Rahmen aus Karbon.

Foto: Classic Factory

Auch Seilbahnen könnten ganz anders aussehen.

Foto: Classic Factory

Toyota-Studie.

Foto: Classic Factory

Toyota-Studie.

Foto: Classic Factory

Etwas extrovertiert: Alter Mini mit sehr breiten Reifen.

Foto: Classic Factory

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Für den Elextra wird man schon eine Menge Geld auf den Tisch legen müssen. Der Viersitzer ist ein Supersportler mit unheimlicher Power. Er soll in knapp 2,3 Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigen. Seine Spitzengeschwindigkeit ist auf 250 km/h herunter geregelt.

In 2 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Die Antriebspower liefern zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 500 kW/680 PS, die alle vier Räder antreiben und auf Vorder- und Hinterachse positioniert sind. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 100 km/h soll das Elektroauto 600 Kilometer weit fahren können. Die ausgesprochen flache und leicht geschwungene Karosserie mit vier Türen bei vier Sitzen besteht aus Karbonfasern, sogar das Chassis soll aus dem leichten Werkstoff gefertigt werden.

Der Entwickler Classic Factory wurde 2009 von dem Schweizer Designer Robert Palm und dem dänischen Unternehmer Poul Sohl im Kanton Waadt in der Westschweiz gegründet. Das Unternehmen will Ikonen schaffen. Palm und seine Kollegen haben schon einige spektakuläre Autos entworfen, die aufhorchen lassen, allerdings nicht auf der Straße zu bewundern sind. Dazu gehören Studien eines Toyota, ein Bentley Luxury Concept, ein BMW Formula Concept und ein Mini, aber auch ein Fahrrad und eine Gondel für die Seilbahn. Klicken Sie auf die Bildergalerie, dort haben wir einige Entwürfe zusammengestellt.

Und jetzt der Elextra, den Robert Palm selbst entworfen hat. Das Auto versteht sich als Tesla-Herausforderer. Das ist allerdings etwa hoch gegriffen, wenn man weiß, dass das Auto auf 100 Fahrzeuge limitiert ist und per Hand in einer Manufaktur in der Nähe von Stuttgart gebaut werden soll. Ein Tesla-Herausforderer, der muss schon andere Stückzahlen bieten.

Preis und Baubeginn sind ein Geheimnis

Und mehr Informationen. Denn detaillierte Leistungsdaten auch zum Energiespeicher und zum Antriebsstrang bleibt Elextra ebenso schuldig wie die Antwort auf die Frage, was das Auto kostet und wann mit dem Bau begonnen wird. Aber das haben solche Studien an sich.

Und so muss sich Elextra in einer Reihe mit Ankündigungsweltmeistern stellen. So hat beispielsweise das chinesische Start-up NextEv im November 2016 einen Supersportler mit 313 km/h Spitze vorgestellt, der in 7,1 Sekunden von Null auf Tempo 200 beschleunigt. Der Nio EP9 hat mit seinen 1.360 PS sogar schon Testrunden auf dem Nürburgring hinter sich und ist damit deutlich weiter als die Vision aus der Schweiz.

Ebenfalls aus China und mit 1.000 PS auch nicht schlecht motorisiert ist der GT96, der auf dem Genfer Autosalon Premiere hatte. Der Supersportler hat einen Elektroantrieb, kombiniert mit einer Turbine als Range Extender, die den Strom für den Elektromotor produziert. Insgesamt soll das Auto eine Reichweite von 2.000 Kilometern erreichen.

NanoFlowcell hat schon auf der Straße getestet

Viele Ankündigungen hat auch schon das Liechtensteiner Unternehmen NanoFlowcell gemacht. Die Liechtensteiner stellen jedes Jahr in Genf spannende Prototypen vor, doch ihr ungewöhnlicher Elektroflitzer mit Redox-Flow-Batterie kommt über das Stadium eines Prototypen nicht hinaus. Immerhin hat das Unternehmen im vergangenen Oktober bewiesen, dass die Technik mit Redox-Flow-Batterie, die Ladezeiten im Minutenbereich ermöglicht, auch auf der Straße funktioniert.

Traumautos von Renault und Mercedes

Bedauerlich ist auch, dass Renault und Mercedes ihre wunderbaren Visionen von Elektroautos einfach nicht bauen wollen. Besonders schade ist es um den Renault Trezor, der wie gemacht scheint für James Bond.

Eine Gänsehaut läuft auch über den Rücken, wenn man die fast sechs Meter lange Studie „Vision Mercedes-Maybach 6“ sieht, eine Hommage an die Aero-Coupés, vollgestopft mit Edelmaterialien und feinster Technik – klassisch, elektrisch und digital.

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

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