Technikfeuerwerk auf der CES 2025 fast ohne Europas Hersteller
Während Autohersteller und deren Zulieferer auf der CES ihre Neuheiten präsentierten, glänzten Europas Hersteller mehrheitlich durch Abwesenheit.
Schaut man sich die Ausstellerliste der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) der vergangenen Woche an, schien sie fest in US- und asiatischer Hand zu sein. Vergleichsweise wenige Automotive-Aussteller aus Europa sind in Las Vegas vertreten. Um ehrlich zu sein, übten sich deutsche und europäische Hersteller im Vergleich zu den vergangenen Jahren in Bescheidenheit. Als einziger Automobilhersteller aus Europa ist BMW vertreten, als Zulieferer zog es auch Bosch, Continental und Zeiss Microoptics in die Wüstenstadt. Ein paar weitere waren dann noch auf dem Deutschen Pavillon vertreten, das war‘s dann aber schon. Die deutschen Hersteller Mercedes und VW verzichteten nach 2024 auf ihre Präsenz. Sogar Tesla ist der Messe in seinem Heimatland fern geblieben.
BMW als einziger deutscher Autohersteller auf der CES 2025
Unter dem Schlagwort „Las Vegas Magie“ präsentierten die Bayern auf der CES ihr neues BMW Panoramic iDrive Anzeige- und Bediensystem, das zusammen mit der Neuen Klasse – eine wichtige Plattform für diverse kommende Elektroautos der Münchner – in Serie gehen wird. Mit dem BMW iDrive der nächsten Generation will BMW Maßstäbe setzen für die markentypische Fahrerorientierung, intuitive Bedienung und Personalisierbarkeit des Fahrerlebnisses. „Hightech trifft auf hoch intuitive Bedienung – ins neue BMW Panoramic iDrive fließt ein Vierteljahrhundert Pionierrolle und Technologieführerschaft beim Bedienkonzept ein“, betont BMW-Entwicklungschef Frank Weber. Das Displaykonzept projiziert Inhalte auf eine schmale schwarze Leiste unten auf der Windschutzscheibe, die über die gesamte Fahrzeugbreite reicht. Auf der linken Seite sind relevante Fahrerinformationen eingeblendet getreu dem BMW-Motto: „Hands on the Wheel, Eyes on the Road.“
Bosch zeigt Falschfahrern die rote Karte
Auf der Technikmesse CES in Las Vegas zeigt Bosch verschiedene Anwendungen, die künstliche Intelligenz nutzen. Eine Neuheit ist ein Falschfahrer-Warnsystem, das mithilfe anonymisierter Daten Fahrzeuge erkennt, die entgegen der Fahrtrichtung auf Autobahnen unterwegs sind, und warnt betroffene Autofahrer frühzeitig über Satellitenradio. Zudem zeigt Bosch eine neue Funktion, mit der sich Autos nach Angaben des Konzerns „butterweich und ruckelfrei“ abbremsen lassen. Das soll Fahrende etwa im stockenden Verkehr oder Beifahrer mit Reiseübelkeit entspannen. Für E-Bikes bietet Bosch die neue Softwarelösung namens „Battery Lock“ an. Mit ihr kann kann ein Akku ohne den passenden digitalen Schlüssel nicht mehr genutzt werden. Das Ziel ist laut Bosch, Diebstähle weniger lukrativ zu machen und Wiederholungstaten vorzubeugen.
Der Technologiekonzern setzt auf künstliche Intelligenz und Software als eine zentrale Säule seiner Zukunftsstrategie. „Intelligente Software und digitale Dienste haben sich zu tragenden Säulen unseres Kerngeschäfts entwickelt“, betont Geschäftsführerin Tanja Rückert. Das Unternehmen plant, bis zum Beginn des nächsten Jahrzehnts mit Software und Dienstleistungen einen Jahresumsatz von 6 Mrd. € zu erzielen. 2023 lag der Gesamtumsatz der Bosch-Gruppe bei 91,6 Mrd. €. Bosch hat in den vergangenen fünf Jahren über 1500 KI-bezogene Patente angemeldet und ist damit führend in Europa. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 5000 KI-Experten. Diebstahlschutz für E-Bikes.
Continental setzte ein letztes Zeichen
Continental setzte womöglich ein letztes Ausrufezeichen in Sachen Fahrzeugelektronik, bevor sich der Konzern ganz auf die Reifensparte konzentriert. Mit der sogenannten E-Ink-Displaytechnologie zeigten die Hannoveraner eine Anwendung für eine neuartige Displaytechnologie im Automotive-Bereich. Mit dem „Intelligent Vehicle Experience Demo Car“ zeigte Conti ein außen an der B-Säule angebrachtes E-Ink-Display, das individuell konfiguriert und mit persönlich ausgewählten Inhalten gestaltet werden kann. Bei Elektrofahrzeugen könnte dieses Display auch den aktuellen Ladezustand anzeigen. Somit muss das Fahrzeug nicht mehr entriegelt werden, um die aktuelle Reichweite zu sehen, was Continental als „echten Vorteil vor Fahrtantritt oder während des Ladevorgangs“ vermittelt.
Aus Fernost kamen spannende Sachen nach Las Vegas
Der japanische Hersteller Honda präsentierte zwei Elektrostudien: Ein Crossover und eine Van-ähnliche Limousine, sie basieren auf der sogenannten „0-Series-Platform“ und sollen 2026 in Serie gebaut werden. Doch interessanter als das ist vielleicht Hondas Kooperation mit Sony. Als „Sony Honda Mobility Inc.“ zeigten die beiden Konzerne einen Ausblick auf die Serienversion des angekündigten Sony-Elektroautos, bei dem es hauptsächlich um die Konnektivität und die innovativen Lösungen bei der Bedienung des Infotainments geht. Spielefreaks können sich unter anderem ihre Spielstände ihrer Playstation ins Auto importieren oder während einer Pause oder im Stau Spiele zocken. Die Reichweite des Afeela 1 gibt SHM mit 300 Meilen, also 483 km, an, die Akkukapazität mit 91 kWh und die maximale Ladeleistung mit 150 kW an einer Gleichstrom-Ladesäule.
Ebenfalls auf der CES vertreten war Suzuki mit dem Thema Autonomes Fahren. In Zusammenarbeit mit dem Technologieunternehmen Applied EV hat Suzuki eine autonome Elektroplattform entwickelt, die laut Unternehmensangaben insbesondere für Kleinwagen ausgelegt ist. Die autonomen Fahrzeuge sollen in speziell dafür ausgelegten Arealen zum Einsatz kommen.
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