Autobahn 22.09.2021, 14:52 Uhr

Tempolimit: Umfrage-Ergebnis dürfte viele überraschen

Freie Fahrt voraus: Auf deutschen Autobahnen gibt es kein Tempolimit – die Frage ist wie lange noch. Eine Studie der Allianz Direct deckt nun eine überraschende Kehrtwende auf.

Straße mit Lkw und Pkw Schild 130

Kommt das Tempolimit auf deutschen Autobahnen? Die Autoindustrie stellt sich auf Änderungen ein.

Foto: panthermedia.net/Astrid08

Das Schöne an Deutschland sind die Autobahnen ohne Tempolimit. Diesen Satz würden wohl viele nationale wie internationale Autofahrer unterschreiben. Doch wie lange bleibt das uneingeschränkte Fahrgefühl noch? Die Debatte um das Tempolimit 130 ist durch eine polarisierende Aussage von Kanzlerkandidat Armin Laschet neu entfacht. Zudem überrascht eine Studie, die das Tempolimit in ein neues Licht rückt. Was wirklich herauskommt, wenn man Autofahrer fragt.

Deutsche entdecken Tempolimit 130 für sich

Die Frage nach einem Tempolimit auf Autobahnen spaltet die Bevölkerung schon lange. Eine aktuelle Umfrage der Allianz Direct liefert ein erstaunliches Ergebnis: 71 Prozent der Deutschen wollen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Natürlich gibt es auch Gegner des Tempolimits. Überraschend ist jedoch, dass es sich ausgerechnet um die Fridays-for-Future-nahe Generation Z handelt.

Die ersten Autobauer springen aber schon auf den Trend auf. BMW drosselt bei den E-Auto-Modellen der Marke Mini bei Tempo 150 ab. Geschwindigkeit wird explizit herausgenommen – schnelles Fahren adé? Eine neue Bundesregierung könnte diesen Beschluss besiegeln.

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Laut der Allianz Direct hat sich jeder dritte Befragte für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 km/h ausgesprochen. Jeder Zehnte sieht eine generelle niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzung. 32 Prozent wollen gerne etwas schneller fahren und favorisieren 140 bis 150 km/h als Obergrenze. Die Umfrageteilnehmer sind konsequent: Sollte es zum Tempolimit auf deutschen Autobahnen kommen, würde ein Viertel der Umfrageteilnehmer häufiger ins Flugzeug steigen. Die Daten sind im Allianz Direct Auto-Report zu finden. Die Versicherung traf für die Studie eine repräsentative Auswahl von 1.000 Autobesitzern und Nicht-Autobesitzern zwischen 18 und 45 Jahre.

Frauen befürworten tendenziell häufiger ein Tempolimit als Männer. 45 Prozent der befragten Frauen sind für die Begrenzung, jedoch nur 33 Prozent der Männer. 25 Prozent der Frauen lehnen eine Geschwindigkeitsbegrenzung konsequent ab. Hier liegen die Männer vorn: 34 Prozent der Männer sind völlig gegen eine Tempogrenze. Als Grund könnte dieses Umfrageergebnis dienen: 46 Prozent der Frauen fühlen sich von schnellem Fahren gestört.

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Vielfahrer und Junge lehnen Tempolimit ab

Die Versicherer kommen zu dem Schluss, dass besonders die Vielfahrer schnell unterwegs sein wollen. 56 Prozent der Autofahrer, die mehr als 50.000 Kilometer im Jahr fahren, lehnen ein Tempolimit auf Autobahnen ab. Mit diesem Ergebnis stellen sie auch die größte Gruppe der Gegner dar. 57 Prozent der Befragten, die maximal 5.000 Kilometer pro Jahr mit dem Pkw fahren, befürworten eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h. Junge Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren wollen ebenfalls mit 39 Prozent kein Tempolimit auf Autobahnen.

Wann kommt das Tempolimit 130 auf deutschen Autobahnen?

Die Grünen und SPD fordern im Zuge des Wahlkampfes zur Bundestagswahl 2021 ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Kanzlerkandidat Armin Laschet von der CDU lehnt das Tempolimit angesichts der steigenden Elektromobilität ab. Nach ihm sei eine Geschwindigkeitsbegrenzung “unlogisch”. Der Umwelt sei laut Laschet nicht geholfen, wenn E-Autos mit weniger als 130 km/h über die Straßen fahren.

Während die Politiker noch debattieren, stellt sich die deutsche Autoindustrie auf eine Gesetzesänderung nach der Bundestagswahl 2021 ein.

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Warum gibt es in Deutschland kein Tempolimit?

Wer Richtung Nordsee durch unser Nachbarland Niederlande fährt, wird wissen, dass auf Autobahnen maximal 100 km/h erlaubt sind. Österreich hat das Tempolimit 130 auch schon eingeführt. Deutsche Autobahnen gelten als die letzte Bastion in Europa. Hier können Autofahrer aufs Gas drücken. In erster Linie hat das mit der starken Autolobby zu tun. Der ADAC und der Verband der Automobilindustrie VDA sprachen sich bislang gegen Tempolimits aus. Sie vertreten die Interessen der deutschen Automobilhersteller. In den Modellpaletten befinden sich zahlreiche PS-starke Fahrzeuge, die ihr Vermögen durch ein Tempolimit nicht ausspielen könnten.

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Ist der ADAC für Tempolimit?

Der Automobilclub ADAC befragt seine Mitglieder regelmäßig zum Tempolimit in Deutschland. Laut Umfragen sind 45 Prozent der Mitglieder gegen eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen, 50 Prozent sind dafür. Die Meinungen der Fahrenden sind also relativ ausgeglichen. Eine eindeutige Mehrheit für oder gegen das Tempolimit gibt es im ADAC nicht. Laut dem ADAC gelten deutsche Autobahnen als die sichersten der Welt. Zwölf Prozent aller Verkehrsopfer kommen auf Autobahnen ums Leben, obwohl dort ein Drittel des gesamtdeutschen Verkehrsaufkommens verzeichnet wird. Die meisten Menschen (60 Prozent) würden ihr Leben auf der Landstraße lassen.

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Der ADAC hat seine jahrelange ablehnende Haltung zum Tempolimit revidiert. Der Club “sei nicht mehr grundsätzlich” gegen eine Begrenzung auf deutschen Straßen. Ein “Ja” zum Tempolimit ist es aber auch nicht.

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Das Tempolimit auf Autobahnen stellt für Experten nur ein Puzzleteil in der Mobilitätswende dar.

Foto: panthermedia.net/farawaysv

Wie viele Menschen sterben auf deutschen Autobahnen?

Bei der Todesrate auf Autobahnen liegt Deutschland im Vergleich zu den europäischen Strecken je 1.000 Kilometer im Mittelfeld. Das ergibt eine Grafik des Erhebungsportals Statista auf Basis von Daten der European Road Safety Observatory (ERSO). Bulgarien liegt in Europa mit 83 Toten an der Spitze der Erhebung. Die Iren fahren am sichersten: Mit sechs Opfern im Jahr spricht das für die wenigsten Unfälle mit Todesfolge. In die Erhebung wurden nicht nur Geschwindigkeiten eingerechnet, sondern auch Zustand der Straßen, Verkehrsdichte oder Konsum von Alkohol. Statista kommt zu dem Ergebnis, dass je 1 Milliarde gefahrener Kilometer auf Autobahnabschnitten mit Tempolimit 0,95 Unfälle tödlich enden.

Laut des Statistischen Bundesamtes sind 2020 insgesamt 2.724 Menschen im deutschen Straßenverkehr tödlich verunglückt. Das entspricht dem niedrigsten Wert seit Erhebung der Opferzahlen.

Was sagt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)?

Andreas Scheuer hält nichts von der neuen Debatte um das Tempolimit 130. Der Bundesverkehrsminister gibt an: „Wir haben weit herausragendere Aufgaben, als dieses hochemotionale Thema wieder und immer wieder ins Schaufenster zu stellen – für das es gar keine Mehrheiten gibt.“ Darüber hinaus gebe es ein funktionierendes System der Richtgeschwindigkeit. Stattdessen fordert Scheuer eine bessere Verkehrslenkung durch digitale Systeme.

Tempolimit auf Autobahnen: Was steht in den Wahlprogrammen der Parteien zur Bundestagswahl 2021?

Drei der Bundestags-Kandidaten lehnen ein Tempolimit auf Autobahnen ab. Die CDU und CSU sagen zu dieser Debatte: „Ein Dieselfahrverbot lehnen wir ebenso ab wie ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Stattdessen setzen wir auf innovative, moderne Verkehrssteuerung.“ Für die FDP sei ein Tempolimit „weder progressiv noch nachhaltig“. Stattdessen setzt man im Wahlprogramm der FDP auf „Innovationen und eine bessere Infrastruktur“. Ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen lehne auch die AFD ab.

Die Linke ist hingegen pro Tempolimit. Linke. Auf den Autobahnen soll ein generelles Tempolimit von 120 km/h herrschen. Die Partei will auch andere Geschwindigkeitsbegrenzungen vorantreiben: „Um Menschen und Klima zu schützen, brauchen wir endlich auch Tempolimits“, heißt es im Wahlprogramm. Ginge es nach den Linken führe man auf Autobahnen maximal 120 km/h, 80 km/h auf Landstraßen und richte sich an eine eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts.

Dass die Grünen und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock für ein Tempolimit auf Autobahnen sind, ist ein offenes Geheimnis. Die Partei strebt ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen an. „Unser Ziel ist die Vision Zero, d. h. keine Toten und Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr.“

Die SPD äußert sich in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 sehr deutlich: „Wir werden ein Tempolimit von 130 km/h auf Bundesautobahnen einführen. Das schützt die Umwelt und senkt die Unfallzahlen deutlich.“

Was bringt Tempolimit 130 auf Autobahnen?

Vor allem Einsparungen von CO2. Je schneller Autos unterwegs sind, desto höher gestaltet sich der Benzinverbrauch. CO2 wird in die Luft abgegeben. Das Umweltbundesamt hat 2020 berechnet, dass ein Limit auf deutschen Autobahnen den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich reduziert. Zwischen fast zwei und mehr als fünf Millionen Tonnen CO2 könnten pro Jahr je nach Ausgestaltung des Tempolimits eingespart werden. Ein Tempolimit von 130 würde laut den Berechnungen 1,9 Millionen Tonnen CO2 im Jahr reduzieren. Bei einem Tempolimit 120 seien es bereits 2,6 Millionen Tonnen. Bei einer Beschränkung von 100 km/h ergäben sich jährliche Treibhausgasminderungen in Höhe von 5,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten. Die Berechnungen des Umweltbundesamtes basieren auf Verbrauchsdaten von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen. Dazu gehören Daten zu den mittleren Geschwindigkeiten und Geschwindigkeitsverteilungen auf Bundesautobahnen für den so genannten Leichtverkehr. Außerdem wurden detaillierte Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen zu Geschwindigkeiten auf Autobahnen analysiert.

Weitere Informationen zur Erhebung finden Sie auf umweltbundesamt.de.

2018 stießen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge auf deutschen Autobahnen in Deutschland Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 39,1 Millionen Tonnen ⁠Kohlendioxid-Äquivalente⁠ (CO2-Äquivalente) aus. Der gesamte Verkehrssektor verursachte 163 Millionen Tonnen.

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Wie wirkt ein Tempolimit auf die Luftqualität?

Ab 2035 soll Schluss sein mit dem Verbrenner. Das hat die EU-Kommission in ihrem Klimapaket beschlossen. Zahlreiche Autohersteller stellen ihre Produktion schon jetzt auf reine Elektromodelle um. Schadstoffe entstehen stark bei Dieselmotoren. In vielen deutschen Städten besteht bereits ein Diesel-Fahrverbot. Die Fahrverbotszone in Essen weitet sich auch auf die Verkehrsschlagader A40 aus.

Die Menge der Stickoxide (NOx) im Abgas sind vor allem eine Frage der Temperatur – also auch der Leistung, die das Aggregat abgeben muss. Die Schadstoffe bei einem Dieselmotor gehen bei Geschwindigkeiten über 100 Kilometer pro Stunde steil nach oben. Das sogenannte Handbuch Emissionsfaktoren des Straßenverkehrs ermöglicht Berechnungen der Treibhausgas- und Schadstoffbelastungen. Laut dem Handbuch kann sich der Ausstoß zwischen dem Optimum bei etwa 80 Kilometer pro Stunde auf der Landstraße und dem Autobahntempo von 140 verdoppeln.

Anfang der 2010er Jahre war diese Untersuchung das erklärte Ziel im Umweltbundesamt-Forschungsprojekt Parest. Bei einem Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen kamen die Analysten durch eine Modellierung auf eine mögliche NOx-Reduktion von 5.428 Tonnen. Das entspricht gut einem Prozent der gesamten Emissionen im Verkehr. Da Stickoxide vor allem lokal zu einer Herausforderung werden, ist das höchstens auf Stadtautobahnen relevant. Dort gibt es aber Tempolimits.

Wie viel Prozent der deutschen Autobahnen sind ohne Tempolimit?

Deutschland ist für seine unbeschränkten Autobahnen über alle Landesgrenzen bekannt, doch nur die Hälfte aller Autobahnstrecken sind wirklich ohne Tempolimit. Ein Drittel der gesamten deutschen Autobahnkilometer sind bereits in der Geschwindigkeit begrenzt. Baustellen müssen ebenfalls mit einbezogen werden. Das heißt: Auf 57 Prozent aller deutschen Autobahnstrecken gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Zwischen Ulm und Augsburg wurde im Juli eine sogenannte Verkehrsbeeinflussungsanlagen installiert. Je nach Verkehrslage werden den Fahrerinnen und Fahrern Tempolimits oder andere Regulierungen angezeigt. Der Grund: Die Polizei hat auf dieser Autobahnstrecke über zehn Jahre hinweg doppelt so viele Unfälle mit Todesfolge oder schweren Verletzungen registriert.

Wie viel darf ich auf der Autobahn fahren?

Auf deutschen Autobahnen gibt es zwar noch kein generelles Tempolimit, allerdings bestehen Richtgeschwindigkeiten von 130 km/h. Diese gelten für Auto- und Motorradfahrer. Für Lkw und Pkw mit Anhänger gibt es ebenfalls eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

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Welche Tempolimits gibt es in Deutschland?

Die folgende Tabelle bezieht sich auf Angaben des ADAC.

Tempolimit Pkw mit Anhänger Motorrad Wohnmobil leicht Wohnmobil schwer
innerorts 50 50 50 50 50
außerorts  100 80 100 100 80
Autobahnen  130 80 130 130 100

Wohnmobile zwischen 3,5 bis 7,5 Tonnen gelten als „schwer“. Leichte Wohnmobile weisen bis 3,5 Tonnen Gewicht auf. Der ADAC bezieht sich bei der Geschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen bei Motorrädern und Pkw auf die empfohlene Richtgeschwindigkeit.

Was sagen die deutschen Autohersteller?

Autohersteller wie BMW, VW und Daimler stellen sich auf Tempo 130 ein. Sie gehen davon aus, dass das Tempolimit 130 nach der Bundestagswahl beschlossen wird. VW-Chef Herbert Diess machte im Handelsblatt deutlich, dass er für das Geschäft von Volkswagen keine Gefahr sehe. „Wir verkaufen unsere Autos auf der ganzen Welt, auch in den Ländern mit Tempolimit. Insofern bedarf es keiner besonderen Vorbereitung“, erklärte er. „Worauf wir uns natürlich vorbereiten, ist die E-Mobilitätswende und das autonome Fahren.“ Mit einem Elektroauto würde man automatisch langsamer fahren, da die E-Autos bei höheren Geschwindigkeiten schneller an Reichweite verlören. „Auch deshalb frage ich mich, ob wir überhaupt ein Tempolimit brauchen”, so der VW-Konzernchef weiter.

Der Branchenverband VDA bevorzugt immer noch “situationsbedingte Tempolimits”, allerdings gehe man von einer Beteiligung der Grünen an der nächsten Bundesregierung aus. Eine Umsetzung des Tempolimits 130 dürfte eine der ersten Maßnahmen eines grünen Verkehrsministers sein.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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