Tesla baut kostenlose Ladestationen für S-Modell
Der amerikanische Elektroautohersteller Tesla stellt in Europa Schnellladestationen für sein S-Modell auf. Die ersten vier Supercharger verbinden die Strecke München-Amsterdam, 35 weitere Ladestationen sollen bis Ende des Jahres aufgestellt sein. Der Strom ist für Tesla-Fahrer kostenlos, eine Ladung soll nur 30 Minuten dauern.
Bis Ende des Jahres will Tesla, ein US-amerikanische Hersteller von Elektroautos, ein flächendeckendes Netz an Ladestationen in Europa aufbauen. Jetzt wurden die ersten vier Supercharger aufgestellt, die mit 120 Kilowatt Leistung besonders schnell laden.
Die Standorte Aichstetten, Jettingen, Bad Rappenau und Wilnsdorf sowie Lully (Schweiz), St. Anton (Österreich), Zevenaar und Oosterhout (Niederlande) verbinden München mit Köln und erweitern die Reichweite bis nach Amsterdam, Zürich und Innsbruck.
Planung und Installation der Ladestationen hat die Bahn-Tochter DB Energie übernommen. Gemeinsam mit dem Elektroauto-Dienstleister Mobility House kümmert sie sich auch um den Betrieb der Stationen und speist ausschließlich Ökostrom aus erneuerbaren Energien ein.
Ende 2014 soll Deutschland flächendeckend mit Ladestationen versorgt sein
Seine Offensive auf dem deutschen Markt hatte Tesla-Chef Elon Musk im Oktober 2013 öffentlich angekündigt. Er wolle bis Ende 2014 etwa 1000 Exemplare des Tesla S pro Monat nach Deutschland liefern und für dieses Ziel einiges investieren. Die Luxuslimousine für 100.000 Euro ist 422 PS stark und erreicht unter idealen Bedingungen und zurückhaltender Fahrweise eine Reichweite von 500 Kilometern. Im Frühjahr 2015 will Musk auch ein preiswerteres Massenmodell vorstellen.
Das neue Netz an Schnellladestationen, an dem Tesla-Fahrer gratis den notwendigen Strom tanken können, soll dem Elektroautohersteller zur Absatzsteigerung verhelfen. Der Strom für 100 Kilometer ist zwischen fünf und sechs Euro wert. Bis Ende März 2014 sollen bereits 50 Prozent der Deutschen innerhalb eines Radius von 320 Kilometern zum nächstgelegenen Supercharger wohnen. Am Ende des Jahres soll die Abdeckung durch 35 solcher Tankstellen 100 Prozent betragen.
Ladekabel passen nur auf den Tesla S
Die Ladestationen liefern bis zu 120 Kilowatt Gleichstrom direkt in die Batterien des Tesla, was die 55 Kilowatt Ladeleistung öffentlicher Ladestationen deutlich übertrifft. Dadurch laden die Batterien wesentlich schneller auf und sind nach Angaben von Tesla nach 30 Minuten schon wieder fit für über 300 Kilometer.
Die Supercharger befinden sich auf Autohöfen und in der Nähe von Cafés und Einkaufszentren, so dass man die Zwangspause während der Ladezeit gut überbrücken kann. Allerdings passen die Ladekabel ausschließlich auf das Modell S von Tesla, den Besitzern von anderen E-Autos werden die Ladestationen nichts bringen.
Um den Tesla für deutsche Autofahrer zusätzlich attraktiv zu machen, will Elon Musk zudem die Software des E-Autos verbessern. Sie soll die Restreichweite besser als bisher berechnen und die optimale Geschwindigkeit vorschlagen, bei der es der Fahrer ohne Ladestopp bis an sein Ziel schafft. Auch die Zahl der Werkstätten will Tesla deutlich erhöhen. Die Wartezeit, die zurzeit noch ein halbes Jahr beträgt, soll außerdem auf vier Wochen schrumpfen.
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