Tesla der große Verlierer bei Kfz-Neuzulassungen im Februar
Trotz 30 % mehr Neuzulassungen bei reinen Elektromodellen gegenüber dem Vorjahresmonat verliert E-Auto-Pionier Tesla mehr als 75%.

Teslas Model Y wird zum Ladenhüter.
Foto: picture alliance/dpa/HPIC/Long Wei
Inhaltsverzeichnis
In der monatlichen Auswertung der Neuzulassungen des Kraftfahrt Bundesamtes (KBA) sind für den Februar viele interessante Zahlen enthalten. Eine dicke Überraschung ist dabei Tesla. Obwohl alle Hersteller batterieelektrischer Pkw teilweise kräftig zulegen konnten – mit 35.949 Neuwagen lag diese Antriebsart um 30,8 % über dem Ergebnis des Vorjahresmonats –, verlor Tesla massiv. Während die Elektromobilität offensichtlich wieder anzieht und einige E-Autohersteller wie BYD oder Lynk & Co. kräftig zulegen konnten, ist der Musk-Konzern mit einem Minus von genau 76,3 % der große Verlierer. Einen größeren prozentualen Verlust an Käufern hat kein anderer Automobilhersteller aufzuweisen, auch nicht bei den Anbietern mit Verbrennungsmotoren. Das hat Gründe.
Interessante Trends bei Neuzulassungen im Februar
Auch die restlichen Zahlen des KBA weisen einige interessante Trends auf. Obwohl mit 203.434 Pkw 6,4 % weniger Fahrzeuge zugelassen wurden als noch im Februar des letzten Jahres, steigt nicht nur der Anteil an Elektrofahrzeugen, auch viele deutsche Anbieter aller Antriebsarten konnten mehr Fahrzeuge verkaufen. Ford legte um 22 % zu, Audi um 11 %, BMW um 6 % und VW um 1,7 %. Mercedes musste allerdings mit -6,4 %, Opel mit -34 %, Porsche mit -45 % und vor allem Smart mit -77 % Federn lassen. Auch der Mini musste ein Verkaufsminus von fast 26 % hinnehmen.
Interessant ist auch, dass die Anzahl der gewerblichen Neuzulassungen zwar um -6,5 % abnahm, ihr Anteil an den Neuzulassungen jedoch zwei Drittel beträgt. Auch die privaten Neuzulassungen gingen zurück und machen 32,4 % aus.
Bei den Importmarken konnte Renault mit einem Plus von 50 % am kräftigsten zulegen, auch Seat zog um fast 9 % an. Hyundai, Toyota Dacia und Mazda verloren jedoch Käufer, am stärksten jedoch Kia mit fast 25 %. Umsatzstärkstes Segment bleibt mit einem Marktanteil von 30 % nach wie vor der SUV. Die Obere Mittelklasse erzielte hingegen mit +119,3 % die deutlichste Steigerung, gefolgt von den Utilities (+27,2 %). Rückläufig ist hingegen die Mittelklasse, Sportwagen, Mini-Vans und vor allem Minis – hier konnten 51 % weniger an den Mann oder die Frau gebracht werden als im Februar 2024.
Elektromobilität zieht langsam an
77.687 Neuwagen verfügten im Februar über einen hybriden Antrieb (darunter 19.534 Plug-in-Hybride) und erzielten einen Anteil von 38,2 %, was einem Marktanteil-Anstieg von 12,0 % bedeutet. 17,7 % der Neuzulassungen waren reine Elektro-Pkw (BEV). Auffällig ist jedoch, dass noch fast die Hälfte aller Neuzulassungen (44 %) über keinerlei Elektrifizierung verfügt. Benziner- und Dieselfahrzeuge waren zwar mit insgesamt 80.000 Fahrzeugen an den Neuzulassungen beteiligt, woran fast doppelt so viele Benziner wie Diesel beteiligt waren – beide Antriebsarten verlieren gegenüber dem Vorjahresmonat sehr deutlich im 20-stelligen Prozentbereich.
Bemerkenswerte Zahlen der KBA-Februar-Auswertung
Am Schluss noch ein paar bemerkenswerte, wenn auch subjektive Zahlen: Der einzige Käufer, der sich im Februar einen Lancia gegönnt hat, darf sich quasi personalisiert in der KBA-Statistik wiederfinden. Die zwei Käufer eines Aston Martin könnten sich vielleicht mal auf einen Kaffee an einer Bushaltestelle treffen, vielleicht stoßen dann auch – very british – die vier Käufer eines Morgan dazu. Der koreanische Hersteller SSanyong hat mit 222 Einheiten fast so viele Autos verkauft wie Volvo mit dem E-Ableger Polestar. Porsche spielt mit 2348 verkauften Einheiten fast in einer Liga wie Suzuki (2065). BMW hat nur 1800 Autos weniger verkauft als Mercedes (18.792). VW hat als Zulassungsspitzenreiter mit 41.037 Fahrzeugen mehr Neuzulassungen als BMW, Mercedes und Toyota zusammen. Kommen dann noch Audi (15.891), Seat (12.789) und Skoda dazu (15.041), macht das in Summe für den VW-Konzern 84.758 und damit knapp die Hälfte (42 %) aller Neuzulassungen im Februar – Porsche nicht mitgerechnet.
Ein Beitrag von: