Tesla-Fahrer an Smartphone: Hol schon mal den Wagen, Harry
Dieses Tesla-Update hat’s in sich: „Hol schon mal den Wagen, Harry“, wird man künftig Tesla-Fahrer in ihr Smartphone sagen hören. Seit dem aktuellen Update kann der Autopilot des Tesla S das Auto zum Fahrer chauffieren, der schon an der Ausfahrt des Parkhauses wartet. Dafür unterbindet das Update verbreiteten Unsinn, den sich Tesla-Fahrer angewöhnt haben.
Das neue Software-Update, das Tesla in diesen Tagen dem Autopiloten der Elektrolimousine Modell S spendiert, macht Schluss mit dem gefährlichem Unfug am Steuer, der auf Youtube für Furore sorgt. In den Videos heizen die Fahrer, die immerhin mindestens 83.000 € für das Einstiegsmodell gezahlt haben, freihändig über die Highways, lesen bei hohem Tempo hinterm Lenkrad Zeitung und klettern sogar mal eben auf den Rücksitz. Und dies, obwohl Tesla betont, dass es sich bei dem Autopiloten um eine Beta-Version handelt und der Fahrer die Hände jederzeit am Lenkrad halten muss.
Tesla-Fahrer kletterten sogar auf den Rücksitz
Solch gefährlicher Unfug soll ein Grund dafür sein, dass Tesla die Autopilotfunktion jetzt stark reglementiert hat: Der Autopilot lasse sich auf Wohnstraßen nicht mehr aktivieren und auch nicht auf Straßen ohne Mittellinie, informiert das Wall Street Journal. Außerdem soll es nicht mehr möglich sein, mehr als 5 Meilen pro Stunde (etwa 8 km/h) von der vorgegebenen Geschwindigkeitsbeschränkung abzuweichen.
Verführt wurden die Fahrer zu den Experimenten, weil der Autopilot offenbar deutlich besser arbeitet als alles, was deutsche Hersteller zurzeit zu bieten haben. Die Kollegen von auto motor und sport fuhren mit dem Autopiloten sogar mit 80 km/h über kurvige Landstraßen. Und auf Autobahnen beherrschte das Auto auch noch höhere Geschwindigkeiten ohne Eingriffe des Fahrers.
„Hol schon mal den Wagen“
Neu eingeführt hat Tesla mit dem Update auf die Version 7.1 die sogenannte Summon-Funktion, eine umfangreiche Parkhilfe, die in den entsprechend mit Sensoren ausgestatteten Modelle S und X funktioniert. Damit ist es möglich, den Wagen per Smartphone zu ordern, so Tesla in seinem Blog. Zum Beispiel parkt das Auto selbstständig aus der Garage aus und steht abfahrbereit in der Ausfahrt.
Der Wagen öffne und schließe das Garagentor demnach selbstständig, fahre alleine hinein und hinaus und parke von alleine. Obendrein spendiert Tesla den Modellen S und X eine verbesserte Einparkhilfe. Die Summon-Funktion sei eine Beta-Version, informiert Tesla, man bitte die Fahrer, sie „auf Privatbesitz“ auszuprobieren. Laut Heise hat Tesla Motors inzwischen erklärt, dass die Summon-Funktion in Europa vorerst nicht angeboten wird.
Autos sind mit zahlreichen Sensoren und Radar ausgestattet
Den Autopiloten hatte Tesla im Model S mit dem Software-Update auf Version 7.0 auf die Straße gebracht – zunächst in den USA, kurz danach auch in Europa. Doch die Autos waren bereits zuvor auf diese Möglichkeit vorbereitet und entsprechend mit Sensoren ausgestattet. Das Modell S verfügt über ein Frontradar, 12 Ultraschallsensoren, die die Umgebung des Fahrzeugs im Umkreis von 49 m bei jeder Geschwindigkeit erfassen, eine Frontkamera sowie über ein digital gesteuertes elektrisches Bremsassistenten-System. Hinzu kommt ein GPS-Navigationssystem mit digitalen Straßenkarten.
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