Gigafactory 02.07.2020, 11:40 Uhr

Tesla: Erhebliche Änderung bei Gigafactory in Brandenburg – doch keine Batterieproduktion

Die geplante Gigafactory von Tesla nahe dem Flughafen Berlin-Brandenburg wird anders aussehen als gedacht: Nicht nur die Akku-Produktion entfällt, wie aus einem Amtsschreiben hervorgeht.

Tesla-Gigafactory

Die Tesla-Gigafactory in Nevada. Auch in Brandenburg soll eine Tesla-Fabrik entstehen - allerdings anders, als ursprünglich geplant.

Foto: Tesla

Bei Tesla schämt sich nicht für Superlative. Ganz im Gegenteil. „Gigafactory“ nennt Tesla seine Produktionsstätten selbstbewusst. Eine solche Fabrik soll in Grünheide nahe dem Flughafen Berlin-Brandenburg entstehen, unter anderem soll dort zunächst das Modell Y gefertigt werden, später soll die Produktion von Modell 3 hier erfolgen.

Ende 2019 hatte Tesla-Chef Elon Musk den bau der Gigafactory beinahe beiläufig bei der Preisverleihung „Goldenes Lenkrad“ verkündet. Die Reaktionen: gemischt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) lobte die Ankündigung überschwänglich.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Tesla: Gigafactory sorgt auch für Kritik

Der Plan von Elon Musk, eine „hochmoderne Fabrik für Elektroautos“ in Deutschland zu errichten, sei ein „weiterer Beweis für die Attraktivität des Automobilstandortes Deutschland“, sagte Altmaier damals. Derweil kritisieren Umweltschützer die Rodungen von Waldgebieten, rund 150 Hektar werden der Fabrik weichen müssen. Ein zweiter Streitpunkt: Manche Anwohner in Brandenburg fürchten, dass ihre Trinkwasserversorgung in Gefahr sein könnte. Denn Tesla hat einen ungeheuren Wasserbedarf angemeldet, der die regionalen Wasserversorger zumindest vor Herausforderungen stellen dürfte. Den Wasserbedarf will Tesla zumindest verringern, indem das Unternehmen die Kunststoffproduktion auslagert.

Sind Elektroautos umweltschädlicher als Benziner? Studie liefert klare Antwort

Tesla profitiert beim Bau derweil von staatlichen Fördermitteln und sorgt gewissermaßen im Gegenzug für Tausende Arbeitsplätze in Brandenburg und hilft, Deutschland als Technologiestandort zu pushen.

Jetzt allerdings ist klar, dass die Gigafactory anders aussehen wird, als zunächst angenommen. Das geht aus einer Veröffentlichung des Landesumweltamts Brandenburg hervor. Demnach wird das Produktionsgebäude kleiner als gedacht, wenngleich Tesla eine größere Fläche roden will, womöglich für die Errichtung von Nebengebäuden. Und: die angekündigte Produktionszahl von 500.000 Elektroautos pro Jahr ist in der Form zumindest nicht festgeschrieben. In der amtlichen Bekanntmachung ist von „100.000 Stück oder mehr“ die Rede. An anderer Stelle heißt es: „Das Vorhaben umfasst im Wesentlichen die Errichtung und den Betrieb einer Anlage für den Bau und die Montage des Modells Y mit einer geschätzten jährlichen Produktion von 500.000 Elektrofahrzeugen.“

Tesla: Keine Batterieproduktion in der Gigafactory

Ein weiterer spannender Punkt, der nicht auf den ersten Blick in die Bekanntgabe ersichtlich ist: Es wird – zumindest vorerst an diesem Standort – keine Batteriefertigung geben.

Zur Batterieproduktion heißt es kurz und knapp:

  • Batteriefertigung (Battery Pack) entfällt

Im November hatte Peter Altmaier noch frohlockt: Der Bau der Gigafactory sei ein „Meilenstein beim Ausbau von Elektromobilität und Batteriekompetenz“. Was die Produktion von Batterien angeht, ist das wohl Geschichte. Deutschland hinkt bei dem Thema seit Jahren hinterher. Daimler hatte seine Batterieproduktion im sächsischen Kamenz schon vor Jahren dicht gemacht. Inzwischen gibt es wieder Bestrebungen, in die Forschung und Produktion einzusteigen. Das Wirtschaftsministerium fördert den Aufbau einer Batteriezellfertigung in Deutschland mit insgesamt rund 1,7 Milliarden Euro. 300 Millionen Euro davon gingen zuletzt an den Hersteller Varta. Die Summe soll an den Standorten Ellwangen und Nördlingen in Baden-Württemberg in die Bereiche Forschung und Entwicklung fließen, dabei geht es um die Erforschung einer neuen Generation von Lithium-Ionen-Akkus. Varta will langfristig in die Massenproduktion gehen.

Starlink: SpaceX-Satelliten könnten zu einer Katastrophe führen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kommentierte das so: „Wir zünden die nächste Stufe der Batteriezellfertigung in Deutschland. Erste Batteriekomponenten werden bereits in Deutschland produziert. Nun machen wir den nächsten Schritt hin zur Großserie bei Batteriezellen für automobile und industrielle Anwendungen. So bringen wir die Energie- und Verkehrswende voran. Dabei ist mir wichtig, dass die CO2-Bilanz von Batterien besser wird und dass wir Rohstoffe sparsamer einsetzen. Denn wir wollen, dass die innovativsten und nachhaltigsten Batterien in Deutschland und Europa gefertigt werden. Ich setze daher auf ein intelligentes und effizientes Zusammenspiel von Batterieforschung, -innovation und -recycling. Das bringt innovative Wertschöpfungsketten und qualifizierte Arbeitsplätze nach Deutschland und Europa.“

Das Modell Y von Tesla soll in Brandenburg gebaut werden. Foto: Tesla

Das Modell Y von Tesla soll in Brandenburg gebaut werden.

Foto: Tesla

Woher kommen die Akkus für die Tesla-Modelle?

Doch die Versuche wirken recht zaghaft im Vergleich zur weltweiten Produktion: Die liegt nämlich so gut wie komplett in Asien. Panasonic, LG Chem, Samsung SDI – das sind die Platzhirsche, sie dominieren derzeit unerreichbar den Markt. Nachdem die Batteriefertigung in der Tesla-Gigafactory wegfällt, ist erst einmal unklar, woher die Akkus für das Modell Y kommen werden.

Ob und inwieweit sich die Änderungen auf die Zahl der erhofften Arbeitsplätze auswirkt, ist indes noch nicht überschaubar.

Weitere Themen:

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.