Vorbild Hovercraft 14.10.2014, 10:42 Uhr

Toyota arbeitet an knapp über dem Boden schwebenden Autos

Das Vorbild könnte die legendäre Hovercraft sein, die bis 2000 zwischen Frankreich und England auf einem Luftkissen über den Ärmelkanal fegte. Jetzt arbeiten die Ingenieure beim Autobauer Toyota an der Idee von Autos, die wenige Zentimeter über der Straße schweben. Die Hoffnung: Minimierung der Reibung.

Hoovercraft

Die Hovercraft absolvierte am 1. Oktober 2000 zwischen Dover und Calais ihre letzte Fahrt: Jetzt forschen die Ingenieure von Toyota an die Idee, auch Autos mit einer Art Luftkissen auszustatten, um die Reibung zwischen Straße und Auto zu verringern.

Foto: panthermedia.net/absolut_thomas

Schwebende Autos mögen nach Science Fiction klingen, doch der größte japanische Autoproduzent Toyota Motors arbeitet schon seit geraumer Zeit ernsthaft an der Entwicklung von Autos, die schweben können. Die Entwicklungsarbeiten konzentrieren sich derzeit auf ein Propeller-System, mit dem der Wagen wie bei einem Schwebefahrzeug berührungslos knapp über dem Boden schwebt. Über den Zeitpunkt der Serienreife schweigt Toyota bisher.

Schwebende Autos haben weniger Reibung

Hiroyoshi Yoshiki, Manager der Technical Administration Group bei Toyota, bestätigte auf einem Forum in San Francisco zumindest, dass Toyota an dieser Technik arbeitet, ohne Details zu verraten. Ziel eines über der Straße schwebenden Autos sei es, die Reibung zwischen Auto und Straße zu reduzieren und damit Treibstoff einzusparen. Dafür genüge es, dass sich das Auto nur „ein wenig“vom Boden entfernt bewegt.

Und es kann wirklich fliegen, das Aeromobil aus der Slowakei. Das will Entwickler Stefan Klein auf dem Pioneer Festival Ende Oktober in Wien beweisen.

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Quelle: Aeromobil

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Es soll nicht in die Luft steigen, wie beispielsweise das fliegende Auto, das der slowakische Ingenieur Stefan Klein entwickelt hat und Ende Oktober auf dem Pioneers Festival in Wien einer breiten Öffentlichkeit vorstellen will.

Wird das Auto zum Luftkissenfahrzeug?

Wie das Schweben erreicht werden soll, ist bislang völlig unklar. Ein Gedanke ist beispielsweise, wie bei einem Luftkissenfahrzeug durch ein starkes Gebläse ein permanentes Luftkissen in einem seitlich umkleideten Bereich aufzubauen. Das aber könnte mehr an Energie kosten als die reibungslose Bewegung einspart. Andererseits könnte ein Fahrzeug so geformt sein, dass die entgegenkommende Luft unter das Auto geleitet wird. Das aber bedeutete, dass das Fahrzeug nur bei hohen Geschwindigkeiten abheben kann.

Noch kein Prototyp des schwebenden Autos

Toyota hält sich bedeckt, wann ein Prototyp des schwebenden Autos zu erwarten ist. Allerdings betreibt der Konzern nach Aussagen von Toyota-Vorstandsmitglied Mitsuhisa Kato, zuständig für die technische Entwicklung, seine Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Zehnjahres-Zyklen. Toyota hat drei Jahrzehnte an der Entwicklung der Hybrid-Fahrzeuge geforscht. Die Vorbereitung der Kommerzialisierung der Brennstoffzellenautos hat zwei Jahrzehnte gedauert.

Im Vergleich mit anderen japanischen Autoproduzenten gibt Toyota am meisten für Forschung- und Entwicklung aus. Im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 sollen die einschlägigen Aufwendungen bei 960 Milliarden Yen oder umgerechnet rund 6,9 Milliarde Euro liegen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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