Toyota glaubt nicht ans fahrerlose Auto
Toyota will auch in Zukunft keine Autos entwickeln, die das Auto steuern können, während sich der Fahrer anderen Dingen widmet. Das hat der Vize-Technikchef des Autoherstellers, Seigo Kuzumaki, auf einem Fachkongress in den USA unterstrichen. Toyota setze allein auf Assistenzsysteme zur Verbesserung der Sicherheit. Der Fahrer solle jedoch nicht ersetzt werden.
„Toyota wird kein fahrerloses Auto entwickeln“, erklärte Seigo Kuzumaki, stellvertretender Technik-Chef von Toyota, auf dem jährlichen Advanced Safety Seminar in Ann Arbor im amerikanischen Bundesstaat Michigan. In den Augen des japanischen Autoproduzenten liegt der Schlüssel für die automobile Sicherheit vor allem in neuen Technologien, die den Fahrer unterstützen, ihn aber keineswegs ersetzen. Die Vision Toyotas ist dabei eine Welt ohne Verkehrstote. Hochwertige, automatisierte und vernetzte Fahrzeugtechnologien sollen dazu den Weg ebnen.
Toyota spricht von Beziehung zwischen Fahrer und intelligentem Auto
Dabei geht Kuzumaki so weit, von einer Beziehung zwischen Fahrer und Auto zu sprechen und verweist auf das Beispiel Smartphone, das für viele Menschen schon ein unverzichtbarer Begleiter geworden ist. „Wir sind heute in der Lage, eine wahre Beziehung zwischen Fahrer und einem intelligenten Auto herzustellen“, sagte Kuzumaki in Ann Arbor. Er sieht künftig den Fahrer und das intelligente Auto als „Teamkollegen, die das gemeinsame Ziel teilen, sicher ans Ziel zu kommen“.
Toyota fasst die Zukunft des Autofahrens in vier Buchstaben zusammen: AHDA oder Automated Highway Driving Assist. Darunter versteht der Autohersteller ein Assistenzsystem mit drei Schlüsseltechnologien, die die Fähigkeiten des Autofahrers unterstützen. Das Dynamic Radar Cruise Control (DRCC) ist ein 77-GHz-Millimeterwellen-Radar, das sich im Kühlergrill des Wagens befindet und sicher stellt, dass der Fahrer dank der radargestützten Geschwindigkeitsregelung einen bestimmte Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhält.
System überwacht, ob der Fahrer das Lenkrad festhält
Mit der Fahrspursteuerung, genannt Lane Trace Control (LTC), will Toyota erreichen, dass das Auto mit Hilfe einer Frontkamera und einer automatischen Anpassung des Lenkwinkels die Spur sicher hält.
Drittens setzt Toyota auf das Predictive and Interactive HMI – Human Machine Interface. Dieses System kontrolliert, dass der Autofahrer das Verkehrsgeschehen wirklich wahrnimmt. Mit Hilfe einer Infrarotkamera und Touch Sensor Technologie soll die Blickrichtung des Fahrers erfasst werden. Sensoren im Lenkrad kontrollieren, ob der Fahrer die Hände wirklich am Lenkrad hat. Sobald es Anzeichen dafür gibt, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers nachlässt, wird dieser gewarnt.
Bis 2017 sollen alle Toyota Autos eine „Safety-Suite“ haben
Das Toyota Collaborative Safety Research Centre im amerikanischen Ann Arbor hält Unaufmerksamkeit inzwischen für eine wesentliche Ursache tödlicher Unfälle. Demnach ist jeder zehnte Verkehrstote auf Unachtsamkeit des Fahrers zurückzuführen. Damit sei Unaufmerksamkeit ein gefährlicheres Problem als etwa Trunkenheit am Steuer. Deshalb hat Toyota das Ziel ausgegeben, die gesamte Fahrzeugpalette bis 2017 mit den oben genannten Assistenzsystemen auszurüsten. Die ersten Fahrzeuge auf der Basis dieser Assistenzsysteme wollen Toyota und Lexus bereits 2015 auf den Markt bringen.
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