Toyota, Honda und Co. forschen jetzt gemeinsam an sparsamen Motoren
Um den Kraftstoffverbrauch der Otto- und Dieselmotoren bis 2020 um 30 Prozent zu senken, sind die acht größten japanischen Autobauer eine Forschungsallianz eingegangen – unter ihnen Toyota, Honda und Mitsubishi Motors. Hinter ihrem Schritt steht die Annahme, dass 2020 immer noch 80 bis 90 Prozent der verkauften Neuwagen einen Verbrennungsmotor haben.
Die neue japanische Allianz F&E für Verbrennungsmotoren bringt die Ressourcen von Toyota, Nissan, Honda, Mazda, Mitsubishi Motors, Daihatsu, Suzuki und Fuji Heavy zusammen. An der „Research Association of Automotive Internal Combustion Engines“ (AICE) sind außerdem die Universität Tokio, die Universität Kyoto und die Waseda-Universität beteiligt.
Wärmewirkungsgrad der Motoren soll auf 50 Prozent steigen
Der größte japanische Autobauer Toyota arbeitet daran, konventionelle Motoren durch hohe Verdichtung effizienter zu machen. Die bisher nur in Hybridfahrzeugen verwendeten Verbrennungsmotoren wurden so weiterentwickelt, dass sie bereits einen thermischen Wirkungsgrad von bis zu 38 Prozent ermöglichen. Auch der Fahrzeugbauer Mazda, der nach wie vor gegen den Hybridtrend schwimmt, arbeitet intensiv an sparsamen Benzinmotoren und hält in Zukunft einen Verbrennungsmotor für möglich, der so sparsam fährt wie Toyotas Hybridmodell Prius.
Die Hersteller wollen in der Allianz den Wärmewirkungsgrad ihrer Otto- und Dieselmotoren von derzeit 39 bis 42 Prozent bis 2020 auf etwa 50 Prozent steigern. Dazu sollen Verbrennungszyklus und Zündung unter Verringerung des Klopfens beim Otto-Motor verbessert werden. Beim Dieselantrieb will sich die Allianz vor allem auf die Beseitigung von Partikeln und Stickstoffoxiden konzentrieren.
Finanziert wird das Projekt in der ersten Stufe mit sieben Millionen Euro, wobei die Hälfte vom japanischen Steuerzahler übernommen wird.
Dieselmotor ist Schwachstelle der japanischen Autoindustrie
Die Japaner führen nach eigener Einschätzung derzeit weltweit in der Entwicklung von Hybridmotoren, Plug-in-Hybrid-Antrieben sowie Elektroautos. Gleichzeitig aber gehört der Dieselmotor zu den Schwachstellen der japanischen Autoindustrie. Dabei werden Standard-Dieselmotoren aufgrund des niedrigen Herstellungspreises und des Wartungsaufwands das Fahrzeuggeschäft gerade in den Schwellenländern beherrschen. Verfügt in Europa jedes zweite Auto über einen Dieselmotor, haben die Japaner bisher kaum eigene Motoren im Angebot. Das hat inzwischen zu einer gewissen Krisenstimmung in der Branche geführt. Ziel ist es auch, bis 2020 gemeinsam die Kohlendioxidemissionen des Dieselmotors um 30 Prozent zu senken.
Sparsame Verbrennungsmotoren beherrschen nach wie vor den Markt
Die größten Autobauer weltweit investieren trotz der Euphorie für alternative Antriebe nach wie vor vornehmlich in sparsame Verbrennungsmotoren, wie aus einer Studie der Consultinggesellschaft KPMG vom Anfang dieses Jahres hervorgeht. Drei von vier Herstellern aus Europa, den USA und Japan planen bis 2019, das meiste Geld für die Entwicklung von sparsameren Verbrennungsmotoren auszugeben, während Batterie- und Hybridantriebe nur eine Nebenrolle spielen. Das liegt daran, dass die größte Nachfrage auf dem Weltmarkt weiterhin den abgasarmen und sparsamen Verbrennungsmotoren gilt. So sollen 2020 zwischen 80 und 90 Prozent aller verkauften Autos noch einen Otto- oder Dieselmotor haben.
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