Toyota Mirai in Serie: Mit Brennstoffzelle quer durch Deutschland
Mit einem richtigen Brennstoffzellen-Auto durch Hamburg, Berlin oder München fahren: Das geht jetzt. Toyota hat in Hamburg den Mirai vorgestellt – ein Serien-Auto mit Brennstoffzelle, das Wasserstoff tankt. Durch den Auspuff pustet es lediglich harmlosen Wasserdampf. Doch es gibt auch einen Haken.
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Der Toyota Mirai hat eine Brennstoffzelle an Bord. Auffällig sind die großen Lufteinlässe in der Fahrzeugfront.
Foto: Christopher Jue/dpa
Optisch sieht der Mirai recht unscheinbar aus – das SUV hat den typischen modern-futuristischen Look, den man auch von zahlreichen anderen Herstellern kennt. Auffällig sind allerdings die großen Lufteinlässe an der Front. Sie geben einen Hinweis darauf, dass im Inneren der 78.450 € teuren Limousine etwas Ungewöhnliches vor sich geht.
Brennstoffzelle erzeugt Strom für Elektromotor
Toyota setzt beim Mirai auf einen Elektromotor – ebenfalls nicht außergewöhnlich. Allerdings hat der Autobauer eine Kinderkrankheit der E-Autos geheilt: das stundenlange Stromtanken. Denn unter den Vordersitzen befindet sich eine 56 kg schwere Brennstoffzelle. Sie wandelt mitgeführten Wasserstoff und Umgebungsluft, die durch die Lufteinlässe strömt, in Wasser um. Bei der exothermen Reaktion entsteht Strom für den Elektromotor. Und aus dem Auspuff tropft lediglich harmloser Wasserdampf.
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Die Umweltfreundlichkeit des Toyota Mirai hat ihren Preis: Die 25 Besitzer in Deutschland haben jeweils 78.450 € auf den Tisch gelegt.
Quelle: Toyota
Der Mirai ist keine Rennmaschine, für ein gutes Vorwärtskommen auf der Autobahn aber gerüstet: Toyota hat dem Wagen einen E-Motor mit 114 kW (155 PS) und einem maximalen Drehmoment von 335 Nm spendiert. Er bringt es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Im Innenraum können es sich die vier Passagiere derweil auf den Ledersitzen gemütlich machen und einen großen Navi-Monitor sowie zahlreiche digitale Instrumente bestaunen.
Manko: In Deutschland gibt es nur 19 Wasserstoff-Tankstellen
Der Tankvorgang ist unproblematisch: Spezielle Tanksäulen pressen den Wasserstoff mit 700 bar Druck in die zwei Tanks, die unter der Rücksitzbank und im Heck sitzen. Ein Kilogramm kostet derzeit 9,50 €. Die Tanks fassen rund 5 kg des gasförmigen Energieträgers, genügend für eine Reichweite von rund 550 km.
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Derzeit gibt es nur 19 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland.
Quelle: Pierre Adenis/Total
Doch die 25 frischgebackenen Mirai-Besitzer in Deutschland haben ein Problem: Hierzulande gibt es bislang nur 19 öffentliche Wasserstoff-Tankstellen. Zum Glück stehen vier in Hamburg, wo auch schon einige Stadtbusse mit Wasserstoff fahren. Und 2016 sollen es bereits 50 Säulen bundesweit sein, 2023 sogar 400. Das zumindest ist das Ziel des Projekts Clean Energy Partnership (CEP), in dem sich Autohersteller und Regierung gemeinsam für den umweltfreundlichen Antrieb engagieren.
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Bus mit Brennstoffzelle vor dem Hamburger Rathaus: In der Hansestadt gibt es bereits mehrere Busse, die mit Wasserstoff unterwegs sind.
Quelle: Hochbahn
Toyota will Produktion auf 30.000 Exemplare jährlich hochschrauben
Auch Toyota scheint an die langsame Verbreitung des Brennstoffzellen-Autos zu glauben. Der japanische Autobauer will die Produktion im nächsten Jahr von 700 auf 2100 Exemplare hochschrauben. 2020 sollen es dann jährlich 30.000 Mirai sein.
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Aufbau des Mirai: Die gelben Tanks fassen 5 kg des gasförmigen Energieträgers. Kostenpunkt pro Kilogramm: 9,50 €.
Quelle: Toyota
Keine schlechte Idee, findet auch das Center of Automotive Management (CAM). Das unabhängige Institut für Automobilforschung aus Bergisch Gladbach hat ein Ranking der 100 bedeutendsten fahrzeugtechnischen Neuerscheinungen erstellt und das japanische Brennstoffzellenfahrzeug an die Spitze gesetzt. Insgesamt hat das Institut 8000 Neuerungen aus den Jahren 2005 bis 2015 unter die Lupe genommen.
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