Hybrid-Technologie 04.10.2013, 11:52 Uhr

Toyota setzt langfristig ganz auf den Wasserstoff-Antrieb

Die Toyota Motor Corporation hat betont, dass der Konzern keine Zukunft in reinen Elektroautos sieht. Stattdessen will sich Japans größter Autoproduzent zunehmend in der Weiterentwicklung des Hybridantriebs engagieren, der als eine „stabile Brücke“ in die automobile Zukunft gesehen wird. Den bisherigen Vorsprung als Pionier des dualen Antriebssystems will der größte japanische Autohersteller in Kürze um ein Brennstoffzellen-Hybrid-Auto ergänzen.

Toyota hat angekündigt, in zwei Jahren die Serienproduktion einer Brennstoffzellen-Limousine aufzunehmen. Herzstück des Autos sind neuartige Wasserstofftanks und eine besonders effektive Brennstoffzelle für die Stromproduktion an Bord.

Toyota hat angekündigt, in zwei Jahren die Serienproduktion einer Brennstoffzellen-Limousine aufzunehmen. Herzstück des Autos sind neuartige Wasserstofftanks und eine besonders effektive Brennstoffzelle für die Stromproduktion an Bord.

Foto: Toyota

„Der Grund dafür, dass Toyota bisher kein reines Elektroauto auf den Markt gebracht hat, ist, dass wir nicht glauben,  dass es auf dem Markt eine Akzeptanz dafür gibt,“ erklärte Toyota-Aufsichtsratschef Takeshi Uchiyamada jetzt in Washington. Für die Akzeptanz von Elektroautos ist nach Meinung von Toyota ein großer Durchbruch in der Batterie-Technologie notwendig. Im Reigen der großen Autoproduzenten steht Toyota mit der Strategie, der Brennstoffzelle den Vorzug vor batteriegetriebenen Elektroautos zu geben, allerdings nahezu alleine da. Die Allianz zwischen Nissan und Renault ist bereits weltführend bei Elektroautos und hat sich dieser Technologie verpflichtet. Volkswagen hat jüngst das Versprechen abgegeben, bis 2018 bei Elektroautos führend zu sein und auch GM arbeitet an einer kostengünstigen Elektroauto-Variante.

Wasserstoff-Fahrzeug für 2015 geplant

Inzwischen arbeitet Toyota mit Nachdruck an einem Wasserstoffauto, das bereits 2015 als Serienfahrzeug geplant ist. Das erste Serienmodell – eine viertürige Limousine, von der eine Kleinserie von mehreren tausend Autos gebaut werden wird – soll auf der Tokyo Motor Show im November vorgestellt werden. Der Plan ist dabei die Kosten auf ein erschwingliches Niveau von 50 000 Dollar oder rund 38 600 Euro zubringen. „Ich habe große Erwartungen für die Brennstoffzellen-Technologie. Wenn Regierung und Industrie zusammenarbeiten, könnte diese Technologie eine wichtige Rolle für eine langfristige Lösung darstellen,“ so Uchiyamada. In der Startphase sei nach Meinung von Toyota die Politik gefragt, die vor allem die Wasserstoffversorgung fördern sollte. Anfang des Jahres hatten BMW und Toyota einen Vertrag über eine langfristige Zusammenarbeit im Bereich nachhaltiger Antriebe und Techniken unterzeichnet, bei der es um Alternativ-Antriebe, Leichtbauweise (Kohlenstofffaserverbundstoffe), einen Öko-Sportwagen und Lithium-Luft-Akkus geht.

Reichweite dem Benzinauto ähnlich

Der große Vorteil des Wasserstoffantriebs mit Brennstoffzelle ist, dass er höchst umweltfreundlich ist, denn aus dem Auspuff entweicht lediglich Wasserdampf.  Wasserstoffautos können zudem schnell „aufgetankt“ werden und haben eine Reichweite, die mit bis zu 700 Kilometern, dem Benzinauto ähnlich ist. Hybride und Brennstoffzellenautos teilen sich einen großen Teil der Elektronik. Der größte Unterschied ist dabei, dass ein „Fuel Cell Hybrid Vehicle” (FCHV) keine riesigen Akkus braucht, da es seinen Strom aus einem elektrochemischen Prozess, bei dem aus Luft und Wasserstoff Energie gewonnen wird, zieht.

Neuer Tank deutlich leichter

Zu den Neuheiten des Toyota-Brennstoffzellen-Autos gehört auch ein neuer Tank. Mit Hilfe einer neuartigen Materialzusammensetzung werden die Druckbehälter, in denen Wasserstoff bei 700 Bar gespeichert wird, deutlich leichter. Gleichzeitig wird das zentrale Bauteil der Antriebstechnologie, die Brennstoffzelle, erneuert. Mit drei Kilowatt Leistung pro Liter Bauvolumen verfügt sie über die „aktuell weltweit höchste Leistungsabgabe“, so Toyota.

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Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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