Trends 2022 28.12.2021, 07:00 Uhr

Elektroauto: Neue SUVs angekündigt – wie passt das zum Öko-Trend?

Zahlreiche Automobilhersteller haben fürs nächste Jahr neue Modelle in der E-Palette angekündigt. Darunter finden sich wieder hauptsächlich SUVs. Der eine oder andere Kleinbus kommt wohl hinzu; Limousinen oder Kleinwagen sind aber kaum zu finden.

Elektro-Autos von VW

Volkswagen setzt auf ein modulares Antriebskonzept, das für die verschiedenen E-Autos die Basis bildet.

Foto: Volkswagen AG

Man könnte fast von einem ordentlichen Schub für die Elektromobilität sprechen, wenn man sich die Ankündigungen der Automobilhersteller fürs nächste Jahr betrachtet. Nahezu jede Firma geht mit einem neuen E-Auto ins Rennen. Dabei dominieren die SUVs. Woran liegt das und warum ist dies kein Widerspruch?

Elektrische Energiespeicher: Sie könnten das Laden von E-Autos revolutionieren

SUVs sind unter den Autofahrerinnen und -fahrern nach wie vor sehr beliebt. Das belegen die Zulassungszahlen in diesem Segment. Allein im ersten Halbjahr 2021 stieg der Anteil unter den neuzugelassenen Fahrzeugen hier auf rund 24%. Das entspricht laut Statista einem Plus von fast drei Prozentpunkten. Doch das allein ist nicht der Grund dafür, dass Automobilhersteller bei den Elektroautos ebenfalls stark auf diesen Typ setzen. Ein SUV ist bekanntermaßen ein etwas größeres Auto mit höherem Gewicht. Das bietet für einen Elektroantrieb eben auch den notwendigen Platz. Und den brauchen vor allem die Batterien. Deshalb werden andere E-Autos von den Herstellern meist höher geplant und gebaut, um sie entsprechend unterzubringen. Bei einem SUV ist das ohne Anpassung möglich. Zugleich kaschiert diese Form den Platzanteil für die Batterien sehr elegant. Da die Batterien nach wie vor eine teure Komponente sind, lohnt es sich scheinbar für die Hersteller eher SUVs zu elektrifizieren als Kleinwagen.

E-Autos im Trend: SUVs machen das Rennen

Mit der neuen Bundesregierung soll auch die E-Mobilität weiter Fahrt aufnehmen. Die Verlängerung der Kaufprämie für E-Fahrzeuge bis Ende 2022 war eine der ersten Nachrichten, die der neue Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck verkündete. Die Automobilhersteller rechnen deshalb vermutlich mit entsprechend guten Absatzzahlen im kommenden Jahr. Kein Wunder also, dass zahlreiche neue Modelle für das nächste Jahr schon angekündigt wurden.

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Der neue BMW iX
BMW bringt mit dem iX ein Elektro-Auto auf den Markt, das von den Ausmaßen her eher einem Kleinbus ähnelt.

Foto: BMW AG

Tesla-Studie Cybertruck
Tesla überraschte dieses Jahr mit einer Studie: Der Cybertruck ähnelt einem Pick-up.

Foto: Tesla

Der vietnamesische Hersteller VinFast hat sich rein auf Elektroautos festgelegt. Die ersten Modelle sollen im nächsten Jahr ausgeliefert werden.

Foto: VinFast

Die deutschen Hersteller setzen dabei stark auf den Typ SUV, aber auch die ersten Kleinbusse sollen auf den Markt kommen. Audi stellt den Q6 e-tron vor, der angeblich eine Reichweite von rund 700 Kilometern bieten soll. Eine Limousine soll wohl erst 2023 dazukommen. BMW hat als nächstes den iX im Programm. Seit November ist er weltweit erhältlich. Sein Akku soll für 425 Kilometer reichen und der bietet autonomes Fahren der Stufe 2+. BMW hat sich vorgenommen in den nächsten zwei Jahren elektrische Modelle aus den 5er- und 7er-Reihen zu entwickeln sowie einen elektrifizierten X1. Auch Mercedes will Anfang 2022 das neue SUV-Flagschiff vorstellen: den Mercedes EQS SUV. Bei einer Leistung von 476 PS soll eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern möglich sein. Volkswagen hat für nächstes Jahr mindestens drei neue Elektro-Autos angekündigt: den ID.5, den ID.5 GTX und den ID Buzz, der als vollelektrisches Pendant zum VW T7 gedacht ist.

Fast alle Hersteller haben inzwischen E-Autos im Programm

Auch die internationalen Hersteller haben im nächsten Jahr viel vor. Cupra zum Beispiel bietet mit dem „Born“ eine Konkurrenz zu VWs ID.3. Der koreanische Hersteller „Genesis“ nutzt die Technik von Hyundai und Kia für seinen ersten Mittelklasse-Crossover „GV60“. Honda bleibt bei seiner Philosophie und setzt nach wie vor Hybrid-Modelle an. Jeep will die neue Generation des SUVs Grand Cherokee in Deutschland demnächst auch als Plug-in-Hybrid anbieten. Opel frischt den Astra auf und ergänzt die Antriebspalette wohl um Plug-in-Hybride und auch eine vollelektrische Version. Beim Vivaro Hydrogen ergänzt Opel den Elektroantrieb um eine zusätzliche Brennstoffzelle, damit das hauptsächlich als Flottenfahrzeug eingesetzte Auto mit möglichst großer Reichweite ausgestattet ist. Rund 400 Kilometer sollen möglich sein.

Skoda hat einen Coupé-Ableger des E-Crossover Enyaq angekündigt. Subaru hat gemeinsam mit Toyota ein erstes E-Auto entwickelt. Der Solterra ist für das zweite Halbjahr 2022 geplant. Bei Polestar, dem elektrischen Volvo-Ableger, soll der Polestar 3, ein sportlicher SUV im Porsche-Macan-Format, die Modellpalette im nächsten Jahr ergänzen. Der vietnamesische Hersteller VinFast will den europäischen Automarkt mit gleich drei neuen E-Autos erobern. Vermutlich auf der CES 2022 in Las Vegas wird es weitere Details dazu geben. Auch hier sind SUVs geplant. Der schwedische Hersteller Volvo hat bislang nur ein E-Auto für 2022 in Aussicht gestellt: den großen SUV XC90 soll es als vollelektrische Variante geben. Ford hat zum Beispiel einen vollelektrischen E-Transit geplant. Darüber hinaus haben noch zahlreiche weitere Hersteller neue Modelle angekündigt.

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Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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