Geheimoperation auf See 04.09.2024, 11:45 Uhr

Unteroffiziere installieren illegales Wi-Fi an Bord eines Kriegsschiffes

Illegales Wi-Fi an Bord eines Kriegsschiffes: Wie Unteroffiziere der Navy die Sicherheit der Besatzung gefährdeten und vor das Kriegsgericht gestellt wurden.

USS Manchester

Die USS Manchester im Einsatz - auf dem Dach hatten Unteroffiziere eine Starlink-Satellitenschüssel montiert und landeten vor dem Kriegsgericht.

Foto: US Navy

Die US-Navy ist für ihre strengen Sicherheitsrichtlinien bekannt, insbesondere was den Internetzugang an Bord von Kriegsschiffen betrifft. Während eines Einsatzes wird die Internetverbindung oft eingeschränkt, um die Sicherheit zu gewährleisten und die notwendige Bandbreite für operative Zwecke freizuhalten. Doch genau diese Einschränkung brachte einige Unteroffiziere auf eine illegale Idee: Sie installierten heimlich ihr eigenes Wi-Fi-Netzwerk.Eine interne Untersuchung brachte den Skandal ans Licht, letztlich landete der Vorfall wegen Verschwörung vor dem Kriegsgericht.

Im April 2023 bereitete sich das Küstenkampfschiff USS Manchester auf einen Einsatz im Westpazifik vor. Während die reguläre Besatzung mit eingeschränktem Internetzugang auskommen muss, schmiedeten die Unteroffiziere den Plan, ein eigenes, unautorisiertes Wi-Fi-Netzwerk zu installieren.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Hitachi Energy Germany AG-Firmenlogo
Planungsingenieur Sekundärtechnik (w/m/d) Hitachi Energy Germany AG
Mannheim Zum Job 
Stadt Celle-Firmenlogo
Ingenieur / angehender Ingenieur (d/m/w) für die Straßenunterhaltung Stadt Celle
TotalEnergies Marketing Deutschland GmbH-Firmenlogo
Permitting Coordinator (m/w/d) Offshore Wind TotalEnergies Marketing Deutschland GmbH
Hamburg Zum Job 
TotalEnergies Marketing Deutschland GmbH-Firmenlogo
Risk & Controlling Manager (m/w/d) Offshore Wind TotalEnergies Marketing Deutschland GmbH
Hamburg Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Krane (m/w/d) DEKRA Automobil GmbH
Heilbronn, Schwäbisch Hall Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Planung Autobahnprojekte Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Hochschule Bielefeld (HSBI)-Firmenlogo
W2-Professur Kunststofftechnik Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik Hochschule Bielefeld (HSBI)
Bielefeld Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Ingenieur*in für Energieeffizienz / technische Gebäudeausrüstung HLS (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Hochschule Bielefeld (HSBI)-Firmenlogo
W2-Professur Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing und Technischer Vertrieb Hochschule Bielefeld (HSBI)
Bielefeld Zum Job 
Wera Werkzeuge GmbH-Firmenlogo
Projekt- / Prozessingenieur:in (m/w/d) Wera Werkzeuge GmbH
Wuppertal Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Bauwerkserhaltung und -prüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Bochum, Osnabrück, Dillenburg Zum Job 
Johns Manville-Firmenlogo
Prozessingenieur (m/w/d) Johns Manville
Wertheim Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Ausstattung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regensburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Erhaltung Konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Wärme Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Betrieb & Vertragsmanagement Straßenbau (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
ULTRA REFLEX GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Kunststoff (m/w/d) Entwicklung und Optimierung von Produkten und Prozessen ULTRA REFLEX GmbH
Willstätt Zum Job 
ONTRAS-Firmenlogo
Ingenieur Projektvorbereitung (m/w/d) ONTRAS
Leipzig Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Meister / Techniker (m/w/d) Leit- und Fernwirktechnik naturenergie netze GmbH
Rheinfelden, Donaueschingen Zum Job 
Hochschule Trier Umwelt-Campus Birkenfeld-Firmenlogo
Professur (W2) Digitale Produktentwicklung Hochschule Trier Umwelt-Campus Birkenfeld
Birkenfeld Zum Job 

Die Idee: Eine exklusive Internetverbindung nur für die Unteroffiziere an Bord. Dazu nutzten sie eine Starlink-Satellitenschüssel und richteten ein Wi-Fi-Netzwerk ein, das sie „STINKY“ tauften. So konnten sie bequem Sportergebnisse abrufen, Nachrichten nach Hause schicken und Filme streamen, während die einfachen Matrosen auf solchen Komfort verzichten mussten.

Monatelang ging alles gut

Die Sache mit der verbotenen Starlink-Schüssel auf dem Dach wurde erst einige Monate später durch eine interne Untersuchung aufgedeckt, die das ganze Ausmaß des illegalen Wi-Fi-Netzwerks enthüllte. Die Operation wurde von Grisel Marrero geleitet, die als Senior Enlisted Leader der Gold Crew des Schiffes fungierte. Marrero wurde beschuldigt, die Schiffsleitung wiederholt über das illegale Netzwerk belogen zu haben.

Die Marine ordnete den Vorfall daher auch als eine Verschwörung ein, das hatte gravierende Folgen für Marrero. Die Unteroffizierin wurde Ende 2023 entlassen und vor ein Kriegsgericht gestellt, das sie zu einer Degradierung in den Dienstgrad E-7 verurteilte. Auch andere beteiligte Führungskräfte wurden zur Rechenschaft gezogen. So wurden diejenigen, die das Netzwerk nutzten, zu seiner Verschleierung beitrugen oder davon wussten, ebenfalls bestraft.

Darum handelte die US-Marine so hart

Das illegale Wi-Fi-Netzwerk bedeutete eine erhebliche Sicherheitslücke für das Schiff und seine Besatzung. Das unautorisierte Netzwerk hätte das Schiff potenziell anfällig für Cyber-Angriffe machen können. Zum anderen war der Vertrauensbruch innerhalb der Besatzung enorm. Während die einfachen Matrosen unter den Einschränkungen litten, genossen die Chiefs ihre verbotene Internetfreiheit.

„Die Gefahr, die von solchen Systemen für die Besatzung, das Schiff und die Marine ausgeht, darf nicht unterschätzt werden“, so die Untersuchungsergebnisse. Die Sicherheit des gesamten Schiffes stand auf dem Spiel. Auch der Zusammenhalt und die Moral der Besatzung könnten durch solche Handlungen schwer beschädigt werden, so die Marine weiter.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.