US Army testet dreieckige Räder
Vom Straßenfahrzeug zum Panzer: Innerhalb kürzester Zeit kann ein Prototyp der US-Armee sich verwandeln. Nicht die einzige beeindruckende Entwicklung aus dem Forschungsinstitut DARPA des Pentagons.
Für eine Rolle in „Transformers“ wird es noch nicht reichen. Die intelligenten und höchst wandlungsfähigen Maschinenwesen aus Hollywood-Produktionen haben den „Ground X-Vehicles“ der US Army schon noch einiges voraus. Aber vielleicht wissen wir jetzt, warum ebendiese Streitkräfte die erfolgreiche Filmreihe von Anfang an unterstützt haben.
Das Projekt „X-Vehicles“ hat ein klares Ziel: Die Überlebenschancen von Menschen an Bord der Fahrzeuge zu erhöhen. Und dafür erproben die Ingenieure in Diensten der Armee so einige beeindruckende Technologien. Dazu gehört eine extreme Federung, die das Gefährt selbst auf Buckelpisten förmlich dahingleiten lässt, und dazu gehört auch das vollkommen gepanzerte Fahrzeug, dessen Besatzung nur per Kameras und Sensoren mit der Außenwelt verbunden ist. Augmented Reality statt direktem Durchblick, schließlich ist jedes Fenster ein potenzielles Sicherheitsrisiko.
Das Beste aus zwei Welten
Hinzu kommen Elektromotoren, die den Antrieb verbessern sollen. Denn die Hauptgefahr für nicht gepanzerte Bodenfahrzeuge besteht ja darin, dass sie im Gelände potenziellen Angreifern nicht schnell genug davonkommen. Und gepanzerte Kettenfahrzeuge sind dafür auf Straßen recht langsam.
„Wir wollen die Überlebensfähigkeit verbessern, ohne die Fahrzeuge mit mehr Waffen aufzurüsten“, sagt Projektleiterin Major Amber Walker. Die „X-Vehicles“-Techniker aus dem staatlichen Institut DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) haben dafür nun etwas entwickelt, das beide Vorzüge verbindet: Ein rundes Rad, das auf der Straße für reibungsarmes Fortkommen sorgt, das sich aber innerhalb von zwei Sekunden in ein Dreieck verwandeln kann, und das sogar während der Fahrt. Damit kann das Fahrzeug also von Straßen- in Geländemodus schalten und beliebig zurück. Dabei bleibt die Oberfläche dieselbe: Sie besteht augenscheinlich aus Gummi und muss für die Formveränderung ja auch flexibel sein, imitiert aber in ihrer starken Profilierung wiederum die griffige Kettentechnik von Panzern.
Streng gehütete Waffenforschung
Das Projekt beinhaltet eine Reihe weiterer Entwicklungen, die für mehr Beweglichkeit und damit mehr Sicherheit in wechselndem Gelände gedacht sind. Dazu gehört auch eine Achstechnik, die einen seitlichen Höhenunterschied bis zu zwei Metern ermöglicht, während die Kabine in der Waage bleibt.
Die DARPA ist ein Forschungsinstitut mit vielen streng gehüteten Geheimnissen. Ab und zu soll sie aber auch öffentlich zeigen, was sie drauf hat haben – jetzt mit den Transformer-Fahrzeugen und zuletzt auch mit einem Drohnen-Schwarm, der von einem Frachtflugzeug aus starten und nach erfolgreicher Attacke auf den Feind wieder sicher zu diesem zurückkehren soll.
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