US-Luftwaffe fliegt auch trotz Schneechaos fast pünktlich
Das Schneechaos im Norden der USA hat zumindest die US Air Force kaum beeindruckt. Vor allem die großen Transporter wie die Lockheed Galaxy und die Boeing C17, die die US-Truppen weltweit mit Material versorgen, starten und landen derzeit auf Schnee. Flugausfälle können sich die Truppen im Einsatz nicht leisten.
Während der Frankfurter Flughafen im März 2013 zeitweise seinen Betrieb einstellte, weil vereiste Tragflächen, eingefrorene Landeklappen und schneebedeckte Startbahnen Starts und Landungen nicht mehr zuließen, heben beispielsweise auf der Dover Air Force Base im US-Staat Delaware die Galaxys und Boeings C17 auch bei Schnee ab – fast pünktlich. Denn was auf zivilen Flughäfen verboten ist, das ist für die US Luftwaffe kein Problem: Starten und Landen auf Schnee.
Luftwaffe ist auf Schneemassen gut vorbereitet
Schwere Schneestürme sind im Nordosten der Vereinigten Staaten eher die Regel. Und deshalb ist die Luftwaffe auf Schnee eingestellt. Denn Hunderte von Frachtflugzeugen der US Air Force müssen bei praktisch jedem Wetter fliegen können, um die Truppen rund um den Globus mit Material und Personal zu versorgen. Das gilt keineswegs nur für den Kriegsschauplatz Afghanistan oder den Nahen Osten, sondern sogar für die großen Luftwaffenbasen der Amerikaner auf Guam, in Okinawa und auf dem japanischen Festland. Um diese Versorgungsflüge zu sichern, werden auf einer Reihe amerikanischer Flugfelder – unter anderem dem gigantische Scott Field-Zentrum in Illinois – pausenlos die Rollbahnen vom Schnee gesäubert.
Teilweise geschieht das unter extremen Bedingungen, so zum Beispiel auf dem großen kanadischen Militärflughafen Goose Bay in Labrador. Hier fällt in fast jedem Winter so viel Schnee, dass die Rollbahnen und ein Streifen entlang ihrer vollen Länge mit großen Fräsen in die Schneemassen gegraben werden. Jenseits dieser Rollwege türmt sich der Schnee regelmäßig so hoch auf, so dass selbst auf kurze Entfernungen nur die Leitwerke aus der unendlich erscheinenden weißen Masse herausragen.
Diese Schneeräumung in Nordamerika hat ihren Preis. Sie ist zum einen enorm teuer, weil so viele Maschinen eingesetzt und Treibstoff verbraucht wird. Zum anderen kommt es zwangsläufig zu Verspätungen der militärischen Flüge, die selbst bei eiligen Frachtflügen durchaus 24 Stunden erreichen und gelegentlich übersteigen können.
Aber auch Fighter müssen fliegen können
Unabhängig von den militärischen Frachtern werden auch eine Reihe von Fighter-Stützpunkten im Winter ständig startbereit gehalten. Dies geschieht, um im Notfall beispielsweise Abfangjäger aufsteigen lassen zu können, die Terrorangriffe abwehren sollen. Daran ist nicht nur die US Air Force direkt beteiligt, sondern auch ihre sogenannte Reserve, die National Guard, die viele Kampfflugzeuge und eine Reihe von Frachtmaschinen für Versorgungsflüge bei Notfällen betreibt.
Selbst die Silos der Interkontinentalraketen werden ständig schneefrei gehalten, weil sonst ihre Einsatzmöglichkeit im Ernstfall gefährdet wäre. Gerade im laufenden Winter haben die Raketensilos, die trotz Heizeinrichtungen bei großer Kälte zufrieren können, der amerikanischen Luftwaffe erhebliche Sorgen bereitet.
Wettervorhersage als militärische Herausforderung
Das amerikanische Militär und gerade die Luftwaffe betreiben einen ganz erheblichen Aufwand zur Verbesserung der Wettervorhersage. Das reicht bis hin zur Ausbildung von Spezialisten, die in Krisenzonen per Fallschirm abgesetzt werden können und von dort die neuesten Wetterinformationen übermitteln sollen. Um für die gesamte Weltkugel eine bessere Wetterübersicht zu haben, wird die NASA in Kürze von Japan aus den so genannten Global Precipitation Measurement Satellite in den Weltraum befördern lassen. Die Hauptaufgabe dieses Satelliten wird es sein, Stürme, Regen- und Schneefälle überall auf der Welt zu verfolgen, um berechnen zu können, ob diese Stürme die Vereinigten Staaten und ihre überseeischen militärischen Stützpunkte gefährden.
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